Die Gemeinde liegt zwischen den jeweils 22 Kilometer entfernten Städten Nîmes und Avignon sowie 15 Kilometer von Uzès entfernt. In zwei Kilometern Entfernung befindet sich der Pont du Gard.[1] Castillon-du-Gard befindet sich am östlichen Abschnitt der Gorges du Gardon und an einem kurzen Abschnitt des namensgebenden Flusses. Das Gemeindegebiet wird außerdem von Zuflüssen des Gardon bewässert, vom Ruisseau de Font Grasse im Westen und vom Ruisseau de Larrière im Osten.
Das Gebiet von Castillon-du-Gard ist Teil des Natura 2000-Schutzgebiets „Le Gardon et ses gorges“ (FR9101395) und des Natura 2000-Schutzgebiets „Gorges du Gardon“ (FR9110081).[2] Etwa 56 % der Fläche der Gemeinde, insbesondere im Norden, sind bewaldet oder von Strauch- und/oder Kräutervegetation bedeckt, knapp 30 % von Dauerkulturen.[3]
Umgeben wird Castillon-du-Gard von den sechs Nachbargemeinden:
Das Dorf wurde 1207 erstmals erwähnt. Es wurde als Castrum Castelione bezeichnet, war also eine befestigte Siedlung. Im Jahr 1211 ging das Dorf in den Besitz der Kirche von Uzès über. Der Herr über den Ort war der Propst von Uzès, der ein Haus im Ort besaß. Das Dorf wurde zu damaliger Zeit durch einen kleinen Wall, von dem auf der Ostseite Reste erhalten geblieben sind, geschützt. Die Bevölkerung konzentrierte sich auf den Ortskern, die Weiler Saint-Caprais und Saint-Christophe in der Ebene wurden verlassen. Im 14. Jahrhundert war Saint-Caprais scheinbar vollständig verlassen, während Saint-Christophe von einer religiösen Gemeinschaft besiedelt wurde. Zu dieser Zeit scheint es Konflikte zwischen Castillon und umliegenden Dörfern gegeben zu haben. So beschwerten sich die Vertreter des Ortes 1307 in Beaucaire über den Viguier von Valliguières, der eine größere Menge Salz beschlagnahmt hatte. Das 14. Jahrhundert war vom Hundertjährigen Krieg, Raubüberfällen und einer Pestwelle geprägt. Im 16. Jahrhundert war der Ort Schauplatz der Religionskriege. 1568 wurde Castillon von den Protestanten erobert, zwei Jahre später von den Katholiken eingenommen. Am 27. Mai 1575 wurde der Ort erneut von den Protestanten erobert und im März 1580 von den Katholiken zurückerobert. 1626–1628 fiel das Dorf unter die Herrschaft des Herzogs von Rohan, der die Befestigungsanlagen abbauen ließ. 1720 wurde die Mauer auf Antrag der Gemeindevertretung repariert. 1865 war der Bau einer neuen Kirche abgeschlossen, die aufgrund des starken Bevölkerungswachstums in der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut worden war. Kurz darauf wurde das Dorf schwer von der Reblaus getroffen, die einen Teil der Weinberge zerstörte.[1]
Einer der berühmtesten Bewohner des Ortes war der Medizinnobelpreisträger Niels Kaj Jerne, der hier am 7. Oktober 1994 starb.
Bevölkerungsentwicklung
Castillon-du-Gard: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
611
1800
605
1806
628
1821
712
1831
748
1836
731
1841
750
1846
760
1851
800
1856
826
1861
804
1866
794
1872
755
1876
720
1881
731
1886
648
1891
626
1896
594
1901
504
1906
505
1911
502
1921
430
1926
352
1931
333
1936
350
1946
323
1954
363
1962
434
1968
468
1975
589
1982
716
1990
759
1999
943
2006
1.152
2013
1.572
2020
1.679
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[4]INSEE ab 2006[5][6][7] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Sehenswürdigkeiten
Alter Ortskern mit den Wasserspeiern, dem alten Wachturm und dem alten Portal
Kapellen der ehemaligen Weiler Saint-Caprais und Saint-Christophe[1]
Ehemalige Dorfkirche
Kapelle Saint-Caprais
Ruine der Kapelle Saint-Christophe
Verkehr
Die Departementsstraße 981, die ehemalige Route nationale 581, von Alès nach Remoulins wird von Westen südlich des Zentrums der Gemeinde geführt, wo sie sich in die Departementsstraßen 19 und 19A gabelt. Die Departementsstraße 6086, die ehemalige Route nationale 86, von Lyon nach Nîmes durchquert die Gemeinde von Nord nach Süd am östlichen Rand ihres Gebiets. Zwei Buslinien der regionalen Transportgesellschaft liO verbinden die Gemeinde mit Alès, Avignon, Pont-Saint-Esprit und Nîmes.[8]