Carobbiit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und entwickelt meist winzige, farblose bis weiße, kubische Kristalle. Da das Mineral stark hygroskopisch (wasseranziehend) und sehr gut wasserlöslich ist, zerfließen die Kristalle schon nach kurzer Zeit an der Luft.
Natürlich vorkommendes Kaliumfluorid wurde erstmals 1936 vom italienischen Geologen Guido Carobbi am Vesuv in Italien gefunden und beschrieben. Als Mineral anerkannt wurde es allerdings erst 1956, als Hugo Strunz das Material erneut untersuchte und Carobbis Entdeckungen bestätigte. Er benannte das Mineral nach seinem ursprünglichen Entdecker.[7]
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Carobbiit in die etwas verfeinerte Abteilung „Einfache Halogenide ohne H2O“ ein. Diese ist zudem weiter unterteilt nach dem Stoffmengenverhältnis von Metall (M) zu Halogen (X), so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung „M : X = 1 : 1 und 2 : 3“ zu finden ist, wo es zusammen mit Griceit, Halit, Sylvin und Villiaumit die „Halitgruppe“ mit der System-Nr. 3.AA.20 bildet.
Durch seinen Kaliumgehalt von bis zu 67,30 % mit einem Anteil an radioaktivem40K von maximal 0,0117 % kann Carobbiit schwach radioaktiv sein. Unter Berücksichtigung der Mengenanteile der radioaktiven Elemente in der idealisierten Summenformel sowie der Folgezerfälle der natürlichen Zerfallsreihen wird für das Mineral eine spezifische Aktivität von etwa 20 Bq/g[8] angegeben. Der zitierte Wert kann je nach Mineralgehalt und Zusammensetzung der Stufen deutlich abweichen, auch sind selektive An- oder Abreicherungen der radioaktiven Zerfallsprodukte möglich und ändern die Aktivität.
Hugo Strunz: Carobbiit, ein neues Mineral. In: Rendiconti della Società Mineralogica Italiana. Band12, 1956, S.212–213.
Michael Fleischer: New Mineral names. In: American Mineralogist. Band42, Nr.1–2, 1957, S.117 (englisch, minsocam.org [PDF; 464kB; abgerufen am 27. November 2018]).
↑ abcHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.150 (englisch).
↑ ab
Carobbiite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (englisch, handbookofmineralogy.org [PDF]).
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Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
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Richard V. Gaines, H. Catherine W. Skinner, Eugene E. Foord, Brian Mason, Abraham Rosenzweig: Dana’s New Mineralogy. 8. Auflage. John Wiley & Sons, New York (u. a.) 1997, ISBN 0-471-19310-0, S.376.
↑ ab
Michael Fleischer: New Mineral names. In: American Mineralogist. Band42, Nr.1–2, 1957, S.117 (englisch, minsocam.org [PDF; 464kB; abgerufen am 27. November 2018]).