Carlit ist ein Schweizer Spieleverlag, gegründet 1939 als Edition Carlit, der heute unter dem Namen Carlit + Ravensburger AG firmiert und zur deutschen Ravensburger-Gruppe gehört. Im Bereich der traditionellen Spiele gilt Carlit weiterhin als der wohl bekannteste Verlag im Schweizer Markt.
Die deutsche Gründerfamilie floh 1939 aus Deutschland, liess sich in Zürich nieder und gründete hier die Edition Carlit (Cartonagen und Lithographien).[1][2] Anfangs wurden vor allem Bilderbücher, aber auch Spiele, z. B. Quartette produziert.
Bereits im Gründungsjahr erwarb Carlit von Waddingtons eine Lizenz für Monopoly und zwar in einer Form, die es Carlit erlaubte, eigene Monopoly nach englischem Vorbild herauszugeben. Das erklärt den Hinweis Englisches Patent auf dem Spielplan. Carlit ging die Anpassung mit viel Liebe zum Detail an und ersetzte etwa englische Dampflokomotiven durch elektrische Gotthardlokomotiven Be 4/6 der SBB oder Pfund-Zeichen durch Franken-Abkürzungen, entwarf Berner Bauernhäuser oder Schweizer Polizeiuniformen. Nach 1957 gingen diese Anpassungen mit der Rechte-Rückgabe von Waddingtons an Parker verloren.[3] Nach 1990 übernahm Parker-Nachfolger Hasbro den Vertrieb in der Schweiz selbst.[4]
Manche Spiele, welche das Unternehmen in den ersten Jahren auf den Markt brachte, gelten heute als Klassiker und sie weiterhin erhältlich. Darunter sind Titel wie Leiterlispiel, Eile mit Weile, Halma oder Schwarzer Peter.[5] Carlit war auch während langer Zeit Schweizer Lizenznehmer von Monopoly. Später kamen die Schweizer Reise und die Schweizer Kinderpost dazu. Daneben brachte Carlit in den 1960er-Jahren auch eine Variante des deutschen Mensch ärgere dich nicht unter dem Namen Reg dich nicht auf! auf den Markt.[6]
1974 wurde die Carlit AG im aargauischen Rupperswil gegründet, wobei von der Kommanditgesellschaft Lande Erben & Co. in Zürich die Aktiven und Passiven übernommen wurden; erster Direktor wurde Herbert Pinthus-Kane.[7] 1985 zog das Unternehmen nach Wettingen;[8] ab 1989 war Carlit im benachbarten Würenlos domiziliert.[1]
Carlit- und Ravensburger-Spiele Vertriebs AG Carlit + Ravensburger AG
Carlit und Ravensburger gründeten 1970 in Zürich die Carlit- und Ravensburger-Spiele Vertriebs AG; erster Direktor wurde Herbert Pinthus.[10] 1983 zog diese nach Wettingen[11] und 1989 nach Würenlos und wurde dabei in Carlit + Ravensburger AG umbenannt.[12]
2018 absorbierte Carlit + Ravensburger AG die Carlit AG per Fusion.[13][14]
Auszeichnungen
Das Spiel Giganten von Herbert Pinthus erhielt 1983 die Auszeichnung Essener Feder.