Menge zog nach München, wo er sich der Aumüller-Gesellschaft, einer Vereinigung von Akademikern, Künstlern und Architekten, anschloss und sich seinen musischen, vor allem literarischen Interessen widmete. Er starb im Alter von 81 Jahren im Jahre 1945.
Wissenschaft
Carl Menge widmete einen wesentlichen Teil seiner wissenschaftlichen Arbeit der Klärung nosologischer Zusammenhänge von Infektionskrankheiten in der Frauenheilkunde. Bereits 1900 hielt er zusammen mit Krönig ein Referat über die Ätiologie und Natur des Kindbettfiebers, das internationale Beachtung fand. Weitere Arbeiten betrafen neue Kulturverfahren für Gonokokken, Untersuchungen zur Selbstreinigung der Vagina und zur Urogenitaltuberkulose. Die gynäkologische Chirurgie wurde von ihm um neue Techniken wie die Tubensterilisierung durch die Leistenkanäle und die Mengesche Bauchdeckenplastik bereichert. Menge erkannte frühzeitig die Bedeutung der Strahlentherapie für die Behandlung von gynäkologischen Krebserkrankungen, die er beispielsweise beim Zervixkarzinom anwendete. Als Geburtshelfer war Menge dagegen eher konservativ. Insbesondere war er ein Gegner der künstlichen Frühgeburt, der hohen Zange und der prophylaktischen Wendung in der Behandlung beim engen Becken. Er bemühte sich jedoch um die Nutzung von Hypnose und Autosuggestion zur Schmerzlinderung unter der Geburt und war maßgeblich an der Einführung der Scopolamin-Lachgas-Narkose beteiligt.
Schriften
mit Bernhard Krönig: Bakteriologie des weiblichen Genitalkanales: Bakteriologie des Genitalkanales der nichtschwangeren und nichtpuerperalen Frau, Band 1. Georgi, 1897.
Über die Einwirkung einengender Kleidung auf die Unterleibsorgane: Besonders die Fortpflanzungsorgane des Weibes. 1904.
Die Gonorrhoe des Weibes. A. Hölder, 1910.
Behandlung der Lageveränderungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Gustav Fischer, 1912.
mit Erich Opitz (Hrsg.): Handbuch der Frauenheilkunde für Aerzte und Studierende. Bergmann, Wiesbaden 1913.
José Carlos Diz, Avelino Franco, Douglas R. Bacon, Joseph Ruprecht, Julián Alvarez: The history of anesthesia: proceedings of the Fifth International Symposium on the History of Anesthesia, Santiago, Spain, 19-23 September 2001. Elsevier Health Sciences, 2002, ISBN 3-89129-800-5, S.291 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche).