Carl Karsten (Nr. 7-2 der mit seinem Großvater beginnenden Geschlechtszählung) war der zweite Sohn des Agrarwissenschaftlers Lorenz Karsten. Er war seit dem 1. August 1808 mit Adelaide Rosenstiel (1788–1861) verheiratet, einer Tochter von Friedrich Philipp Rosenstiel, Direktor der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM) in Berlin. Adelaides ältere Schwester Henriette wurde 1817 die zweite Frau des Graphikers und Bildhauers Johann Gottfried Schadow, der Karsten später Teile seiner Erinnerungen diktierte[2].
Carl und Adelaide Karsten hatten sieben Kinder, darunter Hermann Karsten (1809–1877), Professor der Mathematik und Mineralogie in Rostock, Gustav Karsten, Professor der Physik in Kiel, beschäftigte sich mit der Physik der Meere, und Lorenz Karsten, Justizrat in Berlin. Die beiden letztgenannten waren auch Landtagsabgeordnete.
Leben
Carl Karsten studierte zunächst in Rostock die Rechte, später Medizin, wandte sich dann aber der Metallurgie und der Bergbaukunde zu. Nachdem er in verschiedenen Stellungen in Schlesien war, wurde er 1819 als Geheimer Oberbergrat in das Innenministerium nach Berlin berufen.
In der Folgezeit hat Karsten viel zur Entwicklung des Hüttenwesens in Deutschland beigetragen; insbesondere die Entstehung der Zinkindustrie in Schlesien ist auf ihn zurückzuführen. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Hüttenkunde und zum Bergbau.
Carl Karsten trat 1851 in den Ruhestand und starb im Alter von 70 Jahren in Schöneberg bei Berlin. Beigesetzt wurde er auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof vor dem Potsdamer Tor. Das Grab ging spätestens bei der Einebnung des Friedhofs im Jahr 1922 verloren.[5]
Archiv für Bergbau und Hüttenwesen 20 Bde. Berlin (1818–1831) als Herausgeber
Metallurgische Reise durch einen Teil von Bayern und Österreich. Curt, Halle 1821. (Digitalisat)
Untersuchungen über die kohligen Substanzen des Mineralreichs überhaupt, und über die Zusammensetzung der in der Preussischen Monarchie verkommenden Steinkohlen. Reimer, Berlin 1826. (Digitalisat)
Über das Erz führende Kalkstein-Gebirge in der Gegend von Tarnowitz. Berlin (1826)
Grundriß der deutschen Bergrechtslehre mit Rücksicht auf die französische Bergwerksgesetzgebung. Haude & Spener, Berlin 1828. (Digitalisat)
Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde. 26 Bde. Berlin (1829–1854), seit dem 11. Bd. gemeinsam mit Heinrich von Dechen Herausgeber
Hans-Henning Walter (Hrsg.): Carl Johann Bernhard Karsten 1782–1853. Chemiker, Metallurge, Salinist und preußischer Bergbeamter. Drei-Birken-Verlag, Freiberg 2004, ISBN 3-936980-05-5 (Tagungsband; Literaturverzeichnis S. 449–468).
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 128.