Der Dürrnhof war der Sitz einer Linie der Familie von Lichtenstein, die mit „Apel von Lichtenstein zu Dörnhof“ 1388 erstmals urkundlich erschien. Schon der Name weist auf eine leicht befestigte Hofstelle hin, also auf einen Turmhof. Als spätere Besitzerin wird die Familie Siebel genannt.
Die 1993 dem Mittelalterarchäologen Joachim Zeune vorgelegte Zeichnung von Ludwig Richter weist deutlich auf einen über eine schmale Holzbrücke zu erreichenden fränkischenWehrspeicher, bestehend aus einem befestigten Hof mit über einen Hocheingang zu begehenden Rundturm und Wohnhaus, hin. Für Franken hat damit Joachim Zeune einen der wenigen gesicherten Nachweise eines solchen „Miniaturbergfriedes“ erbracht.
Von der ehemaligen Wehranlage ist nichts erhalten, Turm und Insel sind verschwunden, das einstöckige Gebäude im Hintergrund ist bis heute unverändert geblieben.
Literatur
Joachim Zeune: Burgen im Eberner Land, Teil 2. (Eberner Heimatblätter, 9). - Ebern, 2003
Joachim Zeune: „Dörn- und Dürnhöfe“ waren Turmhöfe! Überlegungen zu fränkischen Wehrspeichern. - In: Bericht des Historischen Vereins Bamberg, 131. - Bamberg, 1995
Heinrich Habel und Helga Himen (Bearb.): Denkmäler in Bayern - Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band VI. Unterfranken. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.). München 1985