Nachdem die pfalzgräfliche Linie des Hauses Ortenburg mit Rapoto III. im Jahre 1248 ausgestorben war, fielen die Besitzungen an dessen Schwiegersohn Hartmann I. von Werdenberg. Dieser veräußerte 1259 die Grafschaft an den Wittelsbacher Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern. Marquartstein war daraufhin bis 1803 Sitz eines bayrischen Pflegamts. 1803 erfolgte die Aufhebung des Pfleggerichts Marquartstein und die Eingliederung in das Landgericht Traunstein.
1857 kauften die englisch-irische Schriftstellerin Jemima Montgomery und ihr Mann Cajetan von Tautphoeus die zerfallende Burg und ließen sie renovieren. Von 1928 bis 1958 beherbergte die Burg ein Landschulheim. Die Burg wurde 1987 von dem Kunsthändler Konrad O. Bernheimer aus München erworben und saniert, sie ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Seit 2015 steht die Burg wieder zum Verkauf.[1]
Die Burgkapelle St. Vitus neben der Burg wurde nach einem Brand am 13. Februar 1843 zwei Jahre später neu errichtet. Hier heirateten am 10. September 1894 der Komponist Richard Strauss und Pauline de Ahna.
Literatur
Johann Josef Wagner: Geschichte des kgl. bayerischen Landgerichtes Traunstein und seiner weltlichen und kirchlichen Bestandtheile. Erste Abtheilung. (Nachdruck aus Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, Band 26) München 1865, insbesondere S. 30–77 (online)
Gotthard Kießling, Dorit Reimann: Landkreis Traunstein (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. BandI.22). Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-364-2.