Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter e. V. (kurz: BDRG) wurde im Jahr 1881 gegründet. Der Verein mit Sitz in Offenbach am Main hat rund 184.000 Mitglieder in mehr als 4.600 örtlichen Vereinen und ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Verband zur Rassegeflügelzucht.
Nach eigenen Angaben hat der Verein seine Geschäftsstelle in Haselbachtal.[2]
Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) wurde 1881 als Allgemeiner Deutscher Geflügelzüchterklub in Elberfeld gegründet. Dieser erweiterte sich 1882 zum Club Deutscher und Österreichisch-Ungarischer Geflügelzüchter.
1912 wurde der Name in Klub deutscher Rassegeflügelzüchter und 1916 in Bund Deutscher Geflügelzüchter – BDG umbenannt. 1933 wird der BDG aufgrund der nationalsozialistischenGleichschaltung unter Zwang aufgelöst und schließlich am 16. März 1949 als Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) in Frankfurt am Main neu gegründet.[3]
Arbeit und Aufgaben des Bundes
Reinrassig gezüchtete Hühner und Zwerghühner, Tauben, Puten und Perlhühner, Gänse und Enten tragen insbesondere zur Erhaltung seltener und gefährdeter Rassen und somit zur Bewahrung der genetischen Vielfalt bei. Viele dieser Rassen wurden unter optimaler Anpassung an ihre Umwelt gezüchtet. Beim Ziergeflügel steht der Erhalt der natürlichen Erscheinung des Tieres im Fokus. Der Züchter spricht daher von „Arten“ der Hühnerartigen, Wildtauben und des Wasserziergeflügels. Eine der selbstgewählten Aufgaben des Bundes ist die Arterhaltung und so hat der aktive Tierschutz auch auf internationaler Ebene eine besondere Bedeutung. Der Bund möchte Interessenten die naturgerechte Rassegeflügelzucht nahebringen, die dafür notwendige Aufklärungsarbeit leisten und steht den Vereinen und Verbänden beratend zur Seite. Grundlage ist die Achtung vor dem Tier.
Ein Bestandteil des Bundes ist der Tierschutzbeirat. Dieser stimmt die Tätigkeiten der Rassegeflügelzüchter mit den zahlreichen gesetzlichen Bestimmungen zum Tierschutz ab. Der Bund setzt sich für die artgemäße Haltung für Geflügel sowie das Erreichen bestimmter Schönheitswerte unter Erhalt und Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Rasse- und Ziergeflügels ein.
Die Verbandsarbeit trägt auch eine wesentliche soziale und integrative Komponente. Menschen aller sozialen, wirtschaftlichen und ethnischen Hintergründe gehen ihrem Hobby nach und überbrücken jegliche gesellschaftliche Barrieren. Der Jugendorganisation des BDRG gehören 24.000 Jugendliche im Alter zwischen 4 und 18 Jahren an, die ihr Rassegeflügel im örtlichen Verein, auf der Kreisjugendschau, Bundesjugendschau sowie in 19 Landesverbänden der Landesverbandsjugendschauen ausstellen.
Seit seiner Gründung im Jahr 2004 wird am wissenschaftlichen Geflügelhof (WGH) des BDRG (Bruno-Dürigen-Institut) biologischeGrundlagenforschung sowie auch die Forschung des Tierschutzes im Bereich der Geflügelhaltung betrieben. Dazu zählen außerdem der Erhalt genetischer Vielfalt, Öffentlichkeitsarbeit und die Förderung junger Wissenschaftler. Benannt wurde das Institut nach dem Zoologen und Honorarprofessor Eduard Bruno Dürigen, der als erster Wissenschaftler Deutschlands Geflügelzuchtwesen lehrte.
Als offizielles Fachmedium des BDRG sowie des Europaverbandes der Kleintierzüchter (EE) berichtet die Geflügelzeitung (ISSN1613-6268) als führende Fachzeitschrift für Züchter und Halter von Rassegeflügel in Deutschland zweimal monatlich über Aktuelles aus den Organisationen.
Außer an Rassegeflügelzüchter richtet sich der Titel auch an Züchter und Freunde von Ziergeflügel. Entsprechend breit gefächert ist die Themenvielfalt: von Haltung, Zucht und Fütterung bis zu Krankheiten und Vererbung. Die Zeitschrift wird über die Hobby- und Kleintierzüchter Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG mit Sitz in Berlin vertrieben.[6]
Personen mit hohem Ansehen, die sich außerordentlich große Verdienste um die Rassegeflügelzucht in züchterischer und/oder organisatorischer Hinsicht erworben haben, können auf Antrag der Landesverbände zu Ehrenmeistern des Bundes ernannt werden. Die Ernennung nimmt der Präsident mit Zustimmung des Präsidiums vor.[10] Zu Ehrenmeistern ernannt wurden bisher beispielsweise Wilfried Detering, Paul Doll, Hans-Jürgen Drögemüller und Werner Lüthgen.