Die Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes sind ein über 37 Quadratkilometer großes Natura2000-Gebiet in den Landkreisen Darmstadt-Dieburg, Bergstraße und Odenwaldkreis in Südhessen. Die Ausweisung als FFH-Gebiet 6218-302 erfolgte mit der Verordnung vom 16. Januar 2008 (geändert am 20. Oktober 2016).[1]
Das FFH-Gebiet „Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes“ liegt im Naturraum Vorderer Odenwald mit den Teilbereichen 145.0 Melibocus-Odenwald, 145.5 Krehberg-Odenwald, 145.6 Neunkircher-Höh-Odenwald und 145.7 Lichtenberger Höhen. Ein kleiner Bereich der Tongrube Wembach ist dem Reinheimer Hügelland zuzuordnen.[2][3]
Das Schutzgebiet erstreckt sich von Reinheim und Ober-Ramstadt über knapp 20 Kilometer südwestwärts bis Heppenheim, seine Ost-West-Ausdehnung beträgt etwa 13,7 Kilometer. Es besteht aus sieben Teilflächen, die durch waldfreie landwirtschaftliche Bereiche oder Orte getrennt sind.[3]
Innerhalb des Natura2000-Gebiets liegen die geologischen Naturdenkmale „Granitfelsen-Felsenmeer Steingeröll“, „Wildfrauhausberg“ und „Zindenauer Schlösschen“.[5] An die südlichste Teilfläche grenzt streckenweise das FFH-Gebiet 6317-308 „Drosselberg/Hambach mit angrenzenden Flächen“ an. Außerdem wird sie vom FFH-Gebiet 6318-306 „Gronauer Bach mit Hummelscheid und Schannenbacher Moor“ durchzogen.[3]
Beschreibung
Das Natura2000-Gebiet schützt Buchenwaldbestände mit zum Teil sehr gut ausgebildeten natürlichen Blockhalden.[6] Für den Vorderen Odenwald sind kristalline Gesteine charakteristisch, überwiegend Granit, Diorit und Hornblende-Granodiorit. An den Berghängen bilden die silikatreichen Block- und Schutthalden ein typisches Landschaftselement. Einige sind bewaldet, andere liegen nahezu waldfrei.[3]
Um die Schutzziele zu erreichen, sollen in den Wäldern naturnahe und strukturreiche Bestände gefördert werden, die stehendes und liegendes Totholz, Höhlenbäume sowie lebensraumtypische Baumarten in verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen aufweisen. Einige ältere Bestände werden als Kernflächen ganz von der Nutzung ausgenommen. Besonders die unterschiedlichen Ausprägungen der Silikat-Schutthalden sind zu erhalten. Die erforderlichen Maßnahmen sind durch Bewirtschaftungspläne geregelt. Dazu wurden die sieben Gebietsteile zu drei Planungsbereichen zusammengefasst, Teilbereich Nord mit einer Fläche von 1241,3 Hektar,[7] Teilbereich Mitte mit 1029,5 Hektar,[8] sowie Teilbereich Süd mit 1434,7 Hektar.[9]
Beeinträchtigungen
Auf Teilflächen existieren Pflanzungen von lebensraumfremden Baumarten, unter den Nadelbäumen dominiert insbesondere die Gemeine Fichte. Entlang von Waldwegen breiten sich stellenweise Neophyten wie Drüsiges Springkraut aus.[3]
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Horst Bathon, Georg Wittenberger: Die Naturdenkmale des Landkreises Darmstadt-Dieburg mit Biotop-Touren, 2. erweiterte und vollständig überarbeitete Auflage. Hrsg.: Kreisausschuss des Landkreises Darmstadt-Dieburg – Untere Naturschutzbehörde (= Schriftenreihe Landkreis Darmstadt-Dieburg). Darmstadt 2016, ISBN 978-3-00-050136-4.