Als 1925 Körber nach Leningrad versetzt wurde, schlug Tschuchnowski ihm vor, ein Kleinflugzeug mit extrem geringer Landegeschwindigkeit für die Luftfahrt in der Arktis zu bauen, das von einem Schiff auf das Eis abgesetzt und auf kleiner Fläche gestartet werden konnte. Das Flugzeug wurde gebaut und flog gut, fand aber kein Interesse. so dass Körber nun begann, ein entsprechendes Amphibienflugzeug nach dem Vorbild der Dornier Libelle zu konstruieren.
1928 beteiligte Tschuchnowski sich an der Rettung der überlebenden Mannschaft des verunglückten Luftschiffs Italia nahe der Insel Foynøya.[1][2][3][4] Der EisbrecherKrassin brachte ihn mit einer Junkers JuG-1 nach Spitzbergen. Nach Aufklärungsflügen entdeckte er am 10. Juli 1928 Umberto Nobiles Lager auf dem Eis und warf Vorräte ab. Am nächsten Tag entdeckte er auf dem Eis zwei Italiener, die das Lager vor einem Monat verlassen hatten und nach Spitzbergen wollten. Auf dem Rückflug musste Tschuchnowski auf dem Eis notlanden, wobei das Flugzeug beschädigt wurde. Über Funk alarmierte er den Eisbrecher Krassin, der zuerst die Italiener holen sollte, so dass er mit seiner Besatzung fünf Tage auf dem Eis ausharrte.
Tschuchnowski wünschte sich ein Spezialflugzeug für den Einsatz in der Arktis wie auch der Arktis-Pilot Michail Sergejewitsch Babuschkin. Darauf konstruierte Robert Ljudwigowitsch Bartini 1933 entsprechend den Anforderungen Tschuchnowskis das Wasserflugzeug Bartini DAR, das dann Körber baute und von Tschuchnowski erprobt wurde (1935–1936).[6][7]
Am Deutsch-Sowjetischen Krieg nahm Tschuchnowski in der Nordflotte teil mit Beförderung zum Oberst.[1] Nach dem Krieg war er weiter in der Arktis-Luftfahrt tätig.[3] Zuletzt lebte er in Moskau.
↑Wadim Borissowitsch Schawrow: САМОЛЕТЫ КОНСТРУКЦИИ Р.Л.БАРТИНИ. In: ИЗ ИСТОРИИ АВИАЦИИ и КОСМОНАВТИКИ. Band28, 1976 (testpilot.ru [abgerufen am 13. Oktober 2020]).