Billafingen liegt im sogenannten Billafinger Tal, rund dreieinhalb Kilometer nordwestlich der Owinger Ortsmitte.
Das heutige Erscheinungsbild des Billafinger Tals entstand während der letzten Eiszeit. Der Gletscher der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit, hinterließ die Kiese und Grundmoränen bei Billafingen und dessen Schmelzwässer räumten das Billafinger Tal in seiner heutigen Form aus. Die Tobel und Schluchten der Seitentäler sind zum großen Teil in der Nacheiszeit eingeschnitten worden und befinden sich auch heute noch im Stadium lebhafter Erosion.[2]
Ausdehnung des Gebiets
Die Gesamtfläche der Gemarkung Billafingen beträgt 917 Hektar.[A 1]
Gliederung
Zu Billafingen gehören das Dorf Billafingen, der Weiler Höllsteig, die Höfe Benklershof (Im Menzenmösle), Beurenhof, Hippshof, Nassental, Neubaurenhof (Thumshof), Neuhäuserhof, Neuhof, Oberfrickhof (Breitehof und Raithaldenhof), Simonshof (Bischofshof, Voglershof) und Unterfrickhof und die Häuser Drechslerhaus, Häuptlehaus, Im Hasenbühl (Akzisorhaus), Im Nägelsee (Küferhaus, Martinshof), Sattlerhaus, Wagnerhaus und Weierhaus.[3]
Schutzgebiete
Auf der Gemarkung Billafingens findet sich der Heinz-Sielmann-Weiher mit drei kleinen Inseln, die geschützte Brutmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten bieten.[4] Er gehört zusammen mit dem Wasserbüffel-Weideprojekt zum Biotopverbund Bodensee.
Geschichte
Billafingen wird 970 erstmals in der Chronik des Klosters Petershausen erwähnt als „Pilolfhinga“. Dieser Name geht vermutlich darauf zurück, dass ein Alemanne namens „Pilolf“ das Dorf gegründet hat. In der Urkunde von 970 wird als früher Inhaber von Besitzungen und Rechten in Billafingen das Haus Bregenz angegeben.[5]
1282 kam Billafingen in den Besitz der Ritter von Hohenfels.
Das Wappen der ehemals selbständigen Gemeinde Billafingen zeigt in Rot einen silbernenBalken mit zwei roten Ringen und im schwarzen Herzschild einen rot bezungten silbernen Einhornrumpf. Das Einhorn ist aus dem Wappen der Familie Roth von Schreckenstein entlehnt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Billafingen gibt es einen Dorf- und Naturlehrpfad mit 33 Stationen.[4]
Auf dem Unteren Frickhof, der sich in öffentlicher Hand befindet, besteht seit 1987 ein Sortenerhaltungsgarten für Birnen, mit mehr als 400 unterschiedlichen, meist alten Sorten. Es handelt sich hierbei um Most-, Brenn-, Dörr- und Speisebirnen.[11][12][13][14] Dieses Projekt wird auch von der Heinz Sielmann Stiftung im Rahmen des Sielmanns Biotopverbund Bodensee gefördert. Der Biotopverbund begann mit der Umsetzung des Projektes Heinz-Sielmann-Weiher, der 2004 angelegt wurde. Dieser liegt auf der Gemarkung Billafingen, hat eine Größe von 1,5 ha und bildet das Zentrum eines Feuchtbiotops von ca. 10 ha Größe.[15]
Ein Höhepunkt des Ortsgeschehens ist die Schwäbisch-alemannische Fasnet, sie wird aktiv durch die „Narrengesellschaft Billafingen“ mit der Narrenfigur „Einhorn“ gestaltet.
Adolf Futterer: Billafingen – Die Geschichte des Dorfes und des Kirchspiels. Verein Verein für Geschichte des Hegaus e. V., Hegau-Bibliothek Nr. 16, (Hrsg. Herbert Berner 1970)
↑Adolf Futterer: Billafingen Geschichte des Dorfes und des Kirchspiels. In: Herbert Berner (Hrsg.): Verein für die Geschichte des Hegaus e. V. Hegau-Bibliothek, Nr.16. Huggle+Meurer KG, Radolfzell/Bodensee 1970, S.8.
↑Vgl. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 547–626
↑ abcEva-Maria Bast: Owingen. „Ich fühle mich hier pudelwohl“. In: Die Region stellt sich vor. Wir sind hier. Sonderbeilage des Südkurier vom 19. November 2010, S. 8.
↑Adolf Futterer: Billafingen Geschichte des Dorfes und des Kirchspiels. In: Herbert Berner (Hrsg.): Verein für die Geschichte des Hegaus e. V. Hegau-Bibliothek, Nr.16. Huggle+Meurer KG, Radolfzell/Bodensee 1970, S.11.
↑Adolf Futterer: Billafingen Geschichte des Dorfes und des Kirchspiels. In: Herbert Berner (Hrsg.): Verein für die Geschichte des Hegaus e. V. Hegau-Bibliothek, Nr.16. Huggle+Meurer KG, Radolfzell/Bodensee 1970, S.20.
↑Adolf Futterer: Billafingen Geschichte des Dorfes und des Kirchspiels. In: Herbert Berner (Hrsg.): Verein für die Geschichte des Hegaus e. V. Hegau-Bibliothek, Nr.16. Huggle+Meurer KG, Radolfzell/Bodensee 1970, S.101.
↑Dr. Adolf Futterer: Billafingen Geschichte des Dorfes und des Kirchenspiels. In: Herbert Berner (Hrsg.): Verein für Geschichte des Hegaus e. V. Hegau-Bibliothek, Nr.16. Huggle+Meurer KG, Druck und Verlag, Radolfzell/Bodensee 1970, S.1.
↑Bevölkerungsstatistik. (PDF) In: Jahresbericht 2022. Gemeinde Owingen, 16. Januar 2023, abgerufen am 19. März 2024.