Die Bierdusche – manchmal genauer Weißbierdusche – ist ein Brauch, bei der im Allgemeinen aus einem freudigen Anlass, wie z. B. dem Gewinn eines sportlichen Wettkampfes, jemand mit Bier übergossen wird. Zumeist wird dabei eine eigentliche Respektsperson wie z. B. der Trainer, der Manager oder gar der Vereinspräsident von den Sportlern mit einer Bierdusche bedacht. Die Bierdusche erfolgt dabei mehr oder weniger überraschend für denjenigen, der die Bierdusche erhält. Oft erfolgt die Bierdusche aus übergroßen Biergläsern oder Humpen. Nach erfolgreichem Ausführen einer Bierdusche folgen häufig weitere, für andere am Erfolg Beteiligte.[1]
Nachdem der Begriff „Bierdusche“ nicht nur vereinzelt verwendet wurde, sondern in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen war, wurde er 2017 in die 27. Auflage des Duden aufgenommen.[4][5]
Vorläufer und Abwandlungen
Duschen mit Getränken können bei verschiedenen Sportarten vorkommen. Möglicherweise entstand der Brauch aber in Anlehnung an den Motorsport, wie z. B. der Formel 1, wo „Champagnerduschen“[6] oder „Sektduschen“[7] der Erst- bis Drittplatzierten zur Tradition gehören.[1] Über die Entstehung der „Tradition“ des Sprühens von Champagner im Motorsport gibt es unterschiedliche Meinungen. Oft heißt es, Joseph Siffert sei der unfreiwillige Erfinder. Nachdem er zusammen mit Colin Davis die Klasse bis 2 Liter Hubraum bei den 24 Stunden von Le Mans 1966 und den Index of Performance (Wertung aus Fahrzeuggewicht, Kraftstoffverbrauch und Durchschnittsgeschwindigkeit) gewonnen hatte, wurde ihm eine Flasche Champagner überreicht, die wohl warm gestanden hatte. Siffert schüttelte sie unbedacht ein wenig, der Korken flog weg und der Versuch, sie mit dem Daumen zu schließen, scheiterte, sodass der Champagner die Umstehenden bespritzte. Doch 1967 in Le Mans war es kein Missgeschick: Sieger Dan Gurney schüttelte die Flasche absichtlich und besprühte Henry Ford II und Carroll Shelby, die für den Wagen verantwortlich waren, mit dem er und A. J. Foyt das Rennen gewonnen hatten.[8]