Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH – kurz Bayer 04 Leverkusen, Bayer Leverkusen oder Bayer 04, weitere Kürzel B04 oder SVB – ist die als Fußballunternehmen am 1. April 1999[2] ausgegliederte Lizenzspielerabteilung des 1904 gegründeten Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen e. V. Da die Bayer AG den Verein zuvor mehr als 20 Jahre lang gefördert hatte, durfte sie durch eine Ausnahmeregelung entgegen der 50+1-Regel alle Anteile an der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH übernehmen (sog. Lex Leverkusen und Wolfsburg).[3] Aufgrund der engen Bindung an die Bayer AG und weil bis in die 1970er-Jahre noch ein Großteil der Spieler im Werk beschäftigt wurde, wird das Team auch als Werkself bezeichnet.
Die Mannschaft von Bayer 04 stieg 1979 in die Bundesliga auf und ist seitdem ohne Unterbrechung in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten; einzig der FC Bayern München und Borussia Dortmund nehmen zurzeit länger durchgehend an diesem Wettbewerb teil. Zu den größten Erfolgen zählen der Sieg im UEFA-Pokal 1988 und der Gewinn des DFB-Pokals 1993 und 2024, das Erreichen des Champions-League-Finales 2002 sowie die Deutsche Meisterschaft 2024. Bayer 04 ist darüber hinaus der einzige Bundesliga-Teilnehmer, dem seit Bestehen der höchsten deutschen Liga eine ungeschlagene Saison gelungen ist. Durch zahlreiche zweite Plätze in verschiedenen Wettbewerben im Zeitraum von 1997 bis 2011, darunter fünf deutsche Vizemeisterschaften, haftete der Mannschaft jedoch lange das Image des „Ewigen Zweiten“ mit der Bezeichnung Vizekusen an.
Im Februar 1903 schrieb Wilhelm Hauschild einen von 170 Arbeitern des Bayer-Konzerns unterzeichneten Brief an die Firmenleitung mit der Bitte, einen konzerneigenen Sportverein zu gründen. Nachdem das Unternehmen eingewilligt hatte, kam es am 1. Juli 1904 zur Gründung des Turn- und Spielverein 1904 der Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer Co. Leverkusen (kurz TUS 04). Erster Vorsitzender des Vereins wurde Majora. D. Albert Mandel, der seit 1903 Wohlfahrtsdirektor im Bayerwerk war.
Am 31. Mai 1907 wurde in der Gaststätte Wiesdorfer Hof an der damaligen Kurtekottenstraße (heute Titanstraße) die Fußballabteilung des Vereins gegründet, die ihre Farben auf Schwarz und Rot festlegte.[4] Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs vagabundierten die Fußballer zwischen verschiedenen Spielorten, bis sie 1914 im Westen der Kolonie II eine Heimat fanden: den Platz an der Dhünn, auch Dhünn-Platz genannt.[5]
In den 1920er Jahren forderte der Turnerverband seine Mitglieder dazu auf, sich zwischen der Mitgliedschaft in der Deutschen Turnerschaft oder der in einem anderen Sportbund zu entscheiden. Dies sorgte dafür, dass die Fußballer, die weiter im DFB organisiert sein wollten, den TUS verließen und mit dem FV 04 Leverkusen einen eigenständigen Verein gründeten. 1928 schloss sich der FV 04 mit dem bereits 1921 aus dem TUS herausgelösten Box- und Sportverein Wiesdorf zur Sportvereinigung Leverkusen 04 zusammen, die später als SV Bayer 04 Leverkusen bekannt wurde.[6] Von da an gab es mit dem TUS 04 und dem SVB zwei Leverkusener Werksvereine, die jeweils bis zu ihrer Wiedervereinigung im Jahr 1984 mehr als hundert nationale und internationale Titel in unterschiedlichsten Sportarten errangen.[7]
Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre spielten Leverkusens Fußballer ausschließlich in der dritten und vierten Liga, bis sie 1936 in die Bezirksklasse aufstiegen, damals die zweite Liga unter den 1933 neu geschaffenen Gauligen. In diesem Jahr trugen die Spieler wohl anlässlich eines Aufstiegsspiels gegen Solingen 95 erstmals das Bayer-Kreuz auf ihren Trikots. Ein Jahr zuvor hatten arbeitslose Vereinsmitglieder mit den Bauarbeiten für das spätere Stadion am Stadtpark begonnen, das in den nächsten Jahrzehnten zur Heimat der Bayer-Fußballer wurde.[8]
1949 gewann Bayer 04 die Rheinbezirksstaffel 1 und unterlag im Bezirksendspiel im ersten Derby dem 1. FC Köln, der als Sieger erstmals in die Oberliga aufstieg. Danach verpassten die Leverkusener auch eine zweite Aufstiegschance, als sie in Qualifikationsspielen nach der Erweiterung der Oberliga gegen den FC Schalke 04 unterlagen.[9]
Zweitklassigkeit und erstklassige Oberliga (1949–1963)
Ab 1949 spielte Bayer für zwei Saisons in der neu gegründeten II. Division, ehe die Mannschaft um Richard Job, Theo Kirchberg und Kapitän Hans Frömmel 1951 in die Oberliga West und somit in eine der Staffeln der damals höchsten deutschen Spielklasse aufstieg.
In der Oberliga etablierten sich die Leverkusener schnell und machten sich unter anderem einen Namen als Angstgegner des häufig favorisierten 1. FC Köln, gegen den sie eine positive Oberliga-Bilanz vorweisen können (je fünf Siege und Remis, zwei Niederlagen). So schrieb der Kicker im Jahr 1953: „Auch diesmal konnte der hoch favorisierte 1. FC Köln das Gesetz der Serie nicht durchbrechen und war am Ende froh, mit einem Punkt das gefährliche Stadtpark-Gelände verlassen zu können. Ob die Leute aus der Domstadt gegen ihren alten Rivalen aus der Farbenstadt tatsächlich mit Hemmungen ins Spiel gehen?“[10]
Obwohl das Jahr 1956 für den Gesamtverein das bis dahin erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte darstellte (Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Handball, Sieg der Deutschen Box-Meisterschaft im Halbschwergewicht[11]), stieg die Fußballabteilung mit Trainer Sepp Kretschmann überraschend in die Zweitklassigkeit ab. Kretschmann hatte Bayer in den Vorsaisons noch zu einem siebten bzw. dritten Platz führen können.
Der erfolgreichste Leverkusener Torschütze in den ersten fünf Oberliga-Jahren war Fritz Tiede, der in 57 Oberliga-Spielen 44 Treffer für die Schwarzroten erzielte. Bezeichnend für die Abhängigkeit vom kopfballstarken Torjäger ist die Tatsache, dass Bayer 04 in der Saison, in der Tiede seine Karriere aus Verletzungsgründen frühzeitig beenden musste, abstieg. Die Alt- und Nachwuchsstürmer Emil Becks und Udo Lattek konnten diesen nicht ersetzen, so dass Tiede, obwohl er lediglich fünf Ligaspiele in der Abstiegssaison absolvierte, mit sieben Treffern der erfolgreichste Leverkusener Saisontorschütze wurde.
Im Jahr 1962, dem Vorjahr der Gründung der professionell betriebenen Bundesliga, stieg Leverkusen wieder in die höchste Spielklasse auf. Aus der Oberliga West wurden 1963 schließlich der 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Preußen Münster, der FC Schalke 04 und der Meidericher SV (heute MSV Duisburg) für die Bundesliga ausgewählt, gegen die Leverkusen nur eines seiner zehn Oberligaspiele in der Saison 1962/63 verloren hatte. Die restlichen Teams, zu denen auch Leverkusen zählte, bildeten mit den besten Vereinen der II. Division West die neue Regionalliga West, eine der Staffeln der neuen zweithöchsten deutschen Spielklasse. Spieler wie der spätere Nationaltorhüter Manfred Manglitz verließen den Verein, während u. a. Werner Görts, der 1962 neben Heinz Höher als einer der ersten Leverkusener Spieler in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen wurde, mit Bayer 04 den Weg in die Zweitklassigkeit antrat.
Der Leverkusener Mannschaft bereitete es zunächst Mühe, in der neuen zweitklassigen Liga Fuß zu fassen, so dass sie in den Anfangsjahren stets im Tabellenkeller anzutreffen war. In der Saison 1967/68 wurde sie erstmals Meister der Regionalliga West, belegte aber in der Aufstiegsrunde für die Bundesliga nur den zweiten Platz und musste infolgedessen dem Erstplatzierten Kickers Offenbach den Vortritt lassen, in die Bundesliga aufzusteigen. Allerdings konnte die Mannschaft an diesem Aufwärtstrend nicht festhalten und stieg in der Saison 1972/73 aus der Regionalliga West in die drittklassige Verbandsliga Mittelrhein ab.
Obwohl Bayer 04 in der Folgesaison Meister der Verbandsliga Mittelrhein wurde, war ein Aufstieg in die neu gegründete 2. Bundesliga aufgrund der Qualifikationskriterien nicht möglich. Somit ging man als Favorit in die neue Saison und bestätigte dies mit dem erneuten Gewinn der Meisterschaft. Dies berechtigte zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga in der Gruppe mit Arminia Hannover (Meister der Verbandsliga Nord) und Union Solingen (Meister der Verbandsliga Niederrhein). Mit einem Sieg in Hannover, einer Niederlage in Solingen und zwei Heimsiegen gegen diese Gegner schaffte man im Mai 1975 souverän den Aufstieg.
Erwartungsgemäß kämpfte man 1975/76 in der ersten Saison in der Nordstaffel der 2. Bundesliga gegen den Abstieg. Es gelang aber, das Jahr auf dem 15. Tabellenplatz, der in der damals noch 20 Mannschaften zählenden Liga den Klassenerhalt bedeutete, zu beenden. In den folgenden Jahren konnte sich Bayer 04 Leverkusen kontinuierlich steigern und wurde 1979 Meister der 2. Bundesliga Nord, nachdem der Verein am dritten Spieltag die Tabellenführung übernommen und nicht mehr abgegeben hatte. Dieser Triumph brachte den Aufstieg in die Bundesliga mit sich. Meistertrainer war Willibert Kremer. Zum Aufstiegskader gehörten auch bekannte Spieler wie Jürgen Gelsdorf, Peter Hermann oder Thomas Hörster, die nach ihrer aktiven Karriere bei Leverkusen auch als Trainer in Erscheinung treten sollten.
In den ersten Jahren Erstligazugehörigkeit konnte Leverkusen sportlich nicht viel erreichen und kämpfte Jahr für Jahr gegen den Abstieg, der besonders in der Spielzeit 1981/82 drohte und nur durch die ersten Relegationsspiele der Bundesliga-Geschichte gegen den Aufstiegsaspiranten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, abgewendet werden konnte. 1984 wurden die beiden geteilten Bayer-Sportvereine nach über einem halben Jahrhundert wieder zu einem Verein zusammengefügt. Fortan nannte sich der Club TSV Bayer 04 Leverkusen e. V. Während die offiziellen Klubfarben in Rot-Weiß geändert wurden, blieb die Fußballabteilung bei Rot-Schwarz.
Mit der Besetzung des Traineramts durch Erich Ribbeck ab 1985 gelang es der Mannschaft, sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren. Die Spielzeit 1985/86 schloss die Werkself mit dem sechsten Tabellenplatz ab, der ihr erstmals die Teilnahme am UEFA-Cup sicherte, was vor allem herausragenden Spielern wie dem populären SüdkoreanerCha Bum-kun zu verdanken war, dem in dieser Saison 17 Tore gelangen. In die Ära Ribbeck fällt mit dem UEFA-Pokalsieg 1988 auch der größte Vereinserfolg Bayer Leverkusens. Nachdem Austria Wien, FC Toulouse, Feyenoord Rotterdam, der FC Barcelona und mit Werder Bremen der spätere deutsche Meister aus dem Wettbewerb geworfen worden waren, traf Leverkusen im Finale auf den anderen Vertreter aus Barcelona, Espanyol. Das Hinspiel ging am 4. Mai 1988 im Estadi Sarrià in Barcelona mit 0:3 verloren, woraufhin schon viele ihre Hoffnungen auf den ersten internationalen Titelgewinn aufgaben. Im Rückspiel am 18. Mai siegte Bayer aber ebenfalls mit 3:0; das Spiel ging ins Elfmeterschießen, Leverkusen siegte insgesamt mit 6:5 Toren. Mit dem brasilianischen Nationalspieler Tita verließ ein wertvoller Spieler die Werkself, als er nach dem Titelgewinn einen besseren Vertrag forderte, der ihm aber verwehrt blieb. Auch Ribbeck verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht. Im gleichen Jahr wurde Reiner Calmund Manager der Lizenzspielerabteilung, was als wichtige Entwicklung im Leverkusener Fußball angesehen wird, da Calmund in den folgenden Jahren am weiteren Erfolg des Clubs entscheidenden Anteil haben sollte.
1993 gewann Leverkusen das DFB-Pokalfinale gegen die Amateure von Hertha BSC mit einem 1:0 durch einen Treffer des Torschützenkönigs der gleichen Bundesligasaison, Ulf Kirsten. Durch den Sieg des Hallen-Masters 1994 in Dortmund wurde Bayer Leverkusen deutscher Hallenmeister.
In der Saison 1994/95 verpflichtete Leverkusen erneut Ribbeck als Trainer, um an die erfolgreiche Zeit Ende der 1980er Jahre anzuknüpfen. Trotz großer Namen wie Völler, Kirsten und Schuster kämpfte das Team in der Spielzeit 1995/96 nach einer Negativserie in der Rückrunde gegen den Abstieg. Kurz vor Saisonende wurde Ribbeck entlassen und durch den Interimstrainer Peter Hermann ersetzt. Am letzten Spieltag kam es praktisch zu einem Endspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Kaiserslautern. Das Endergebnis von 1:1 bedeutete für Bayer den Klassenerhalt, während Kaiserslautern erstmals in seiner Geschichte den Gang in die zweite Liga antreten musste.
Unter Daum und Toppmöller zu „Vizekusen“ (1996–2002)
Nach der verkorksten Saison 1995/96 wurde Christoph Daum, der bereits Erfolge mit dem 1. FC Köln, VfB Stuttgart und dem türkischen Verein Beşiktaş Istanbul vorzuweisen hatte, als Cheftrainer verpflichtet. Er änderte das Spielsystem und ließ fortan technisch hochwertigen Offensivfußball praktizieren, was zum Erfolg führte. Leverkusen wurde in der Saison 1996/97 mit zwei Punkten Rückstand auf den FC Bayern München Vizemeister. Dies sollte in der Ära Daum noch zwei weitere Male gelingen, nämlich 1998/99 und 1999/2000. In letzterer Saison war Bayer bis zum 33. Spieltag Tabellenführer, verlor aber am letzten Spieltag gegen Unterhaching („Vizekusen“) und wurde dadurch von Bayern München überholt. Mit 73 Punkten war dies dennoch Bayers historisch beste Saison, bis zur Rekordsaison 2023/24 (schon 76 Punkte nach 28 Spieltagen). Unter Daum stießen bekannte Spieler wie Emerson, Zé Roberto und Michael Ballack zu Bayer.
Am 1. April 1999 wurde die TSV-Fußballabteilung in die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ausgegliedert. Dabei wurden alle Anteile der GmbH an die Bayer AG übertragen.
Am 21. Oktober 2000 kam es zur Entlassung Daums, nachdem diesem der Konsum von Kokain nachgewiesen worden war. Daum galt zum damaligen Zeitpunkt als heißer Kandidat auf den Posten des Bundestrainers und sollte den vorerst nur vorübergehend als Teamchef fungierenden Völler nach Beendigung des Vertrages bei Leverkusen als Nationaltrainer beerben. Durch die Kokain-Affäre war diese Planung allerdings hinfällig, da er trotz eines Freispruchs als nicht mehr tragbar galt. Der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts übernahm die sportliche Leitung in Leverkusen, wurde allerdings am Ende der Saison entlassen. Leverkusen belegte einen enttäuschenden vierten Platz.
Am 1. Juli 2001 übernahm Klaus Toppmöller den Trainerposten in Leverkusen. Es sollte eine der erfolgreichsten Spielzeiten in der Geschichte der Bayer-Fußballer werden: Leverkusen spielte bis zum Ende der Saison um die Meisterschaft mit und lieferte sich mit Bayern München und Borussia Dortmund einen erbitterten Kampf um die Spitze. Schließlich wurde Bayer Leverkusen Vize-Meister, da die Mannschaft in den letzten drei Spielen nur einen Sieg erringen konnte und somit von Borussia Dortmund als Tabellenführer abgelöst wurde. Im DFB-Pokal erreichte der Verein das Finale, unterlag dem Vorjahressieger Schalke 04 allerdings mit 2:4. Auch in der Champions League, für die sich das Team vor der Saison erst qualifizieren musste, entwickelten sich die Rheinländer überraschenderweise zu einem Favoriten, indem sie den FC Barcelona, Juventus Turin, Deportivo La Coruña und FC Liverpool teils deutlich bezwingen konnten. Durch zwei Remis im Halbfinale gegen Manchester United zog Bayer Leverkusen erstmals in seiner Geschichte in das Finale des Wettbewerbs ein, als erste Mannschaft überhaupt, die noch keinen nationalen Meistertitel gewonnen hatte. Der Gegner im Finale war Real Madrid. Vor allem dieses wichtige Spiel wurde aus Leverkusener Sicht von einer Verletzungsmisere überschattet. Zwar hatte Leverkusen mehr Ballbesitz, erregte mit einer enormen Drangphase zum Ende des Spiels hin Aufsehen und kam auch insgesamt zu mehr Torschüssen als Madrid, aber gewonnen werden konnte das Spiel nicht. Durch die 1:2-Niederlage in Glasgow ging schließlich auch dieser zum Greifen nahe dritte Titel verloren,[12] so dass Leverkusen die Saison trotz einer sehr attraktiven Spielweise als erste Bundesligamannschaft überhaupt mit drei zweiten Plätzen beendete. Jedoch wurde Toppmöller mit dem Titel Trainer des Jahres belohnt und Leverkusen eingeladen, der G-14 beizutreten, einer Vereinigung bedeutender Fußballclubs Europas.
Leverkusen gelang es 2002 zudem als erster deutscher Mannschaft in allen drei Wettbewerben (Liga, Pokal, international) innerhalb einer Saison den zweiten Platz zu belegen, zudem wurden fünf deutsche Leverkusener Nationalspieler im gleichen Jahr Vizeweltmeister. Den Spottbegriff Vizekusen, der nach den mehrfachen Finalteilnahmen ohne Titel in Gebrauch kam, hat sich das Unternehmen Bayer beim Deutschen Patentamt in München als Marke schützen lassen.[13] Des Weiteren hatte der Verein bei der WM 2002 mit Lúcio einen Weltmeister und mit Oliver Neuville, Bernd Schneider, Michael Ballack, Carsten Ramelow sowie Hans Jörg Butt jeweils einen Zweitplatzierten sowie mit Yıldıray Baştürk einen Drittplatzierten im Kader.
Höhen und Tiefen national und international (2002–2022)
Zur Saison 2002/03 verlor Bayer Leverkusen mit Michael Ballack und Zé Roberto zwei zentrale Spieler an den FC Bayern München. Dies trug dazu bei, dass die Werkself in Abstiegsgefahr geriet. Infolgedessen wurde Toppmöller im Februar 2003 entlassen. Sein Nachfolger, der bisherige Amateurtrainer Thomas Hörster, vermochte ebenfalls nicht, Bayer aus der Abstiegszone zu führen. Erst Klaus Augenthaler, der die Mannschaft zum 33. Spieltag übernahm, sicherte Leverkusen mit zwei Siegen noch den Klassenerhalt. Durch die schlechten sportlichen Ergebnisse, die hohen Transferausgaben und das Ausbleiben von Fernsehgeldern geriet Bayer Leverkusen 2003 in finanzielle Schwierigkeiten.[14] Das Geschäftsjahr 2002/03 wurde mit einem Verlust in Höhe von 42 Millionen Euro abgeschlossen.[15] Unter Augenthaler qualifizierte sich die Mannschaft 2004 erneut für die Champions League und scheiterte im Achtelfinale gegen den späteren Sieger FC Liverpool.
Im Juni 2004 trat Calmund als langjähriger Geschäftsführer der Bayer-Fußballabteilung zurück, womit Leverkusen eine seiner schillernden Persönlichkeiten verlor. Der kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser wurde alleiniger Geschäftsführer.
Augenthaler wurde als Chefcoach im September 2005 durch Michael Skibbe ersetzt, der nach der Saison 2007/08 entlassen wurde, als Leverkusen nach vier Spielzeiten erstmals wieder die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb verpasste. Auf ihn folgte Bruno Labbadia, unter dem Leverkusen erstmals seit 2002 wieder das Finale des DFB-Pokals erreichte. Ein umstrittenes Zeitungsinterview von Labbadia mit der Süddeutschen Zeitung, das am Tag vor dem Finalspiel fehlende Zusammenarbeit mit Holzhäuser anmahnte, führte aber dazu, dass Labbadia nach der 0:1-Finalniederlage gegen Werder Bremen die Freigabe erteilt wurde und er zum Hamburger SV wechselte.
Als sein Nachfolger wurde im Juni 2009 Jupp Heynckes vorgestellt, dem mit 24 ungeschlagenen Spielen in Folge sofort ein Bundesliga-Startrekord gelang. Unter Heynckes’ Führung erreichte Leverkusen in der Saison 2009/10 schließlich den vierten Saisonplatz, eine Spielzeit später reichte es sogar zu Platz zwei hinter Meister Borussia Dortmund.
Zur Saison 2011/12 wurde Robin Dutt Nachfolger des zu Bayern München gewechselten Heynckes. Dutts Auftakt missriet dabei, als die Werkself in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen die Mannschaft von Dynamo Dresden, welche zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegen war, nach zwischenzeitlicher 3:0-Führung mit 3:4 n. V. ausschied. In der Champions League erreichte sie zwar das Achtelfinale, hatte allerdings am letzten Spieltag der Gruppenphase durch ein 1:1 gegen Außenseiter Genk den Gruppensieg verpasst und traf im Achtelfinale daher auf den FC Barcelona, gegen den sie in der Addition mit 2:10 unterlag, wobei das 1:7 – darunter fünf Tore von Lionel Messi – im Rückspiel die höchste Europapokalniederlage in der Geschichte Bayer Leverkusens darstellt. Nach vier Niederlagen in Serie wurde Dutt nach dem 28. Spieltag durch Sami Hyypiä, in der Vorsaison noch Spieler bei Bayer Leverkusen, und Sascha Lewandowski ersetzt. Die restlichen Saisonspiele blieb sie ungeschlagen und beendete eine durchwachsene Saison noch auf dem fünften Tabellenplatz.
Sie ging infolgedessen mit diesem Trainer-Duo in die folgende Spielzeit und belegte nach einer durchweg erfolgreichen Saison den dritten Tabellenplatz.
Wolfgang Holzhäuser ging zum 1. Oktober 2013 in den Ruhestand. Der Konzernkommunikationschef der Bayer AG, Michael Schade, übernahm ab Oktober die Geschäftsführung der Fußball GmbH. Seit März 2007 hatte Schade bereits dem Gesellschafterausschuss der GmbH angehört.[16]
Die zuletzt in der Regionalliga West spielende, als U23-Team bezeichnete zweite Mannschaft wurde zum Ende der Spielzeit 2013/14 abgemeldet. Dies wurde durch eine Änderung der Lizenzierungsbestimmungen des DFB möglich. Es sei für Talente zu schwer, den Sprung aus der vierthöchsten Spielklasse in das Bundesligateam zu schaffen. Stattdessen sollen junge Spieler vermehrt ausgeliehen werden.[17]
Interimstrainer Lewandowski wollte keine dauerhafte Lösung sein.[18] Zur Spielzeit 2014/15 übernahm Roger Schmidt den Trainerposten.[19] In dessen ersten Spiel, erzielte Karim Bellarabi am 23. August 2014 bei Borussia Dortmund neun Sekunden nach Anpfiff das bis dahin schnellste Tor in der Bundesliga[20] – dieser Rekord wurde am 22. August 2015 durch den späteren Leverkusener Kevin Volland eingestellt.
Nach einem dritten und vierten Platz in den ersten beiden Saisons unter Schmidt, geriet Bayer 04 in dessen dritter Saison allmählich in Abstiegsgefahr. Nach einer 2:6-Niederlage bei Borussia Dortmund trennte man sich von Trainer Roger Schmidt.[21] Durch ein 2:2 nach 0:2-Rückstand am vorletzten Spieltag gegen Köln konnte der Klassenerhalt gefeiert werden.[22]Heiko Herrlich wurde für die neue Saison als Trainer verpflichtet.
Unter Trainer Peter Bosz gelangen der Mannschaft am 5. Mai 2019 bereits nach 36 Spielminuten sechs Tore beim 6:1-Bundesligasieg über Eintracht Frankfurt, wodurch sie einen Rekord für die meisten eigenen Treffer in der ersten Halbzeit aus dem Jahr 1978 einstellte sowie zeitlich um zwei Minuten unterbot.[23] In der Folgesaison erreichte die Werkself 2020 erneut das DFB-Pokalfinale, in dem sie sich mit einer 2:4-Niederlage dem FC Bayern München geschlagen geben musste.
Auf Bosz folgte mit Gerardo Seoane zur Saison 2021/22 ein Trainer, der seine erste Saison auf dem 3. Platz abschloss.
Unter Alonso zur ersten Meisterschaft und weitere Titel (seit 2022)
Zur Saison 2022/23 wurde der Ex-Spieler Simon Rolfes neuer Geschäftsführer Sport. Dieser hatte seit Dezember 2018 unter seinem Vorgänger Rudi Völler als Sportdirektor gearbeitet. Im ersten Pflichtspiel der Saison schieden die Leverkusener gegen den Drittligaaufsteiger SV Elversberg aus dem DFB-Pokal aus. Auch in der Liga legten sie einen Fehlstart hin. Nach dem 8. Spieltag wurde Gerardo Seoane auf dem 17. Platz stehend durch Xabi Alonso ersetzt. Unter dem neuen Cheftrainer blieb Bayer 04 zeitweise für 12 Spiele hintereinander ungeschlagen. Der Verein stieß bis ins Halbfinale der Europa League vor. Bayer 04 war damit das erfolgreichste deutsche Team in der Saison 2022/23 in einem europäischen Wettbewerb; für die Leverkusener bedeutete es die erste Halbfinalteilnahme an einem internationalen Wettbewerb seit 21 Jahren. In der Liga belegte Bayer 04 am Saisonende den 6. Platz.
In der Saison 2023/24 startete Bayer 04 Leverkusen mit 31 Punkten aus den ersten 11 Bundesliga-Partien und stellte einen vereinseigenen Rekord auf. Im gleichen Zug egalisierte die Mannschaft auch den bisherigen Rekord innerhalb der Bundesliga, den Pep Guardiola mit dem FC Bayern München in der Saison 2015/16 aufgestellt hatte. Am 29. Spieltag sicherte sich der Verein durch einen 5:0-Heimsieg gegen Werder Bremen seine erste Deutsche Meisterschaft. Damit beendeten die Leverkusener die Dominanz des FC Bayern, der seit 2013 durchgängig Meister geworden war. In derselben Saison brach Leverkusen den von Juventus Turin ab dem Jahr 2012 gehaltenen Rekord der europäischen „Top-5-Ligen“ (Bundesliga, Premier League, Primera División, Ligue 1, Serie A) von 43 wettbewerbungsübergreifenden Pflichtspielen in Serie ohne Niederlage.[24][25] Mit 49 Spielen ohne Niederlage in Folge übertrafen die Leverkusener auch die Ungeschlagenen-Serie von Benfica Lissabon. Bayer 04 Leverkusen hat damit die längste Ungeschlagenenserie seit der Einführung von UEFA-Wettbewerben in der Saison 1955/56.[26]
Leverkusen blieb die gesamte Bundesligasaison ungeschlagen (28 Siege, 6 Unentschieden), was in der 61-jährigen Bundesligageschichte keiner Mannschaft gelungen war. Mit 90 Punkten übertrumpfte Leverkusen 58 der 60 vorherigen Meister, nur der FC Bayern schnitt 2013 um einen Punkt besser und 2014 bei gleicher Punktzahl mit besserem Torverhältnis ab.[27][28]
Bis zum 22. Mai 2024 blieb die Mannschaft in ihren ersten 51 Saison-Pflichtspielen ungeschlagen, die Serie endete nach einer 0:3-Niederlage im Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo.[29]
Am 25. Mai 2024 gewann Bayer 04 das DFB-Pokalfinale mit 1:0 gegen den 1. FC. Kaiserslautern und machte das Double perfekt. Außerdem gewann die Mannschaft im ersten Pflichtspiel der folgenden Saison auch den DFL-Supercup gegen Vizemeister VfB Stuttgart.
Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH
Die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH wurde am 1. April 1999 gegründet und ist seither unter der Registernummer HRB 49493 beim Amtsgericht Köln eingetragen. Die Lizenzspielerabteilung des Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen e. V. wurde in die Gesellschaft ausgegliedert. Die Bayer AG ist seit der Gründung alleinige Gesellschafterin. Möglich wurde dies durch eine Ausnahmeregelung der 50+1-Regel, die es Wirtschaftsunternehmen erlaubt, die Mehrheit zu übernehmen, wenn es vor dem 1. Januar 1999 den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert hat. Ansonsten ist höchstens eine Beteiligung von 50 % minus einem Stimmenanteil möglich, da der Verein die Stimmenmehrheit an seiner ausgegliederten Fußballabteilung behalten muss. Neben Bayer 04 Leverkusen wird diese Ausnahmeregelung auf den VfL Wolfsburg angewandt.
Die Bayer AG hält ihre Anteile zu 6 Prozent selbst sowie zu 94 Prozent über die Erste K-W-A Beteiligungsgesellschaft mbH (100%iges Tochterunternehmen) und verzichtet nach § 264 HGB auf die Veröffentlichung der Jahresabschlüsse der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH.[14][30]
Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung der GmbH setzt sich zurzeit aus neun Personen zusammen. Hauptverantwortlich ist der Vorsitzende der Geschäftsführung, Fernando Carro. Dazu kommt der Geschäftsführer Sport, Simon Rolfes, sowie vier Direktoren, der Chief Marketing & Innovation Officer, der Leiter der Rechtsabteilung und der Geschäftsführer der TecArena Plus GmbH, die für den Betrieb der Spielstätten zuständig ist. Bisherige Geschäftsführer seit der Gründung der Fußball GmbH waren Reiner Calmund (1999–2004), Wolfgang Holzhäuser (2004–2013) und Michael Schade (2013–2018) sowie Rudi Völler als Geschäftsführer Sport (2018–2022). Rolfes (2005–2015) war bereits als Spieler für den Verein aktiv, Medizindirektor Karl-Heinrich Dittmar gehört zudem dem Betreuerstab der Profimannschaft als Leiter der Mannschaftsärzte an. Verantwortlich sind im Einzelnen:[31]
Oberstes Beschlussorgan ist die Gesellschafterversammlung. Da die Bayer AG de facto der einzige Gesellschafter ist, besteht diese ausschließlich aus von ihm berufenen Mitgliedern. Diese wählen den Gesellschafterausschuss, dessen Vorsitzender ist Werner Wenning. Außer Rudi Völler, dessen Tätigkeit im Ausschuss zurzeit ruht,[32] stehen oder standen alle Mitglieder des Ausschusses in einem beruflichen Verhältnis zur Bayer AG. Aktuell gehören hierzu:[31]
Geschäftsführer Sport der Fußball GmbH im Ruhestand, Tätigkeit ruhend
Profimannschaft
Mannschaftskader
Der Mannschaftskader umfasst zurzeit 23 Spieler, davon gehörten 19 dem Verein schon vor Beginn der laufenden Saison an. Drei der Kadermitglieder waren bereits in Jugendmannschaften des Vereins aktiv. Unter den Spielern befinden sich 17 (74 %), die nicht über die deutsche Staatsangehörigkeit verfügen, 6 von ihnen halten ausschließlich Pässe von außerhalb der Europäischen Union. Der Altersdurchschnitt des Kaders – wie er am 1. September 2024 zusammengesetzt war – betrug 25,8 Jahre. Der Altersunterschied zwischen dem ältesten und jüngsten Spieler des Kaders beträgt 15 Jahre und 85 Tage.
Heimstätte der Bayer-04-Fußballer ist die BayArena. Die Gesamtkapazität beträgt 30.210 Plätze, davon 3000 Stehplätze. Der Gästebereich bietet ebenso 3000 Zuschauern Platz. Das Stadion ist komplett überdacht und bietet den Zuschauern großen Komfort. Früher hieß das Stadion „Ulrich-Haberland-Stadion“.
Der Spatenstich zum Bau des Ulrich-Haberland-Stadions fand am 23. April 1956 durch Fritz Jacobi statt, 1958 wurde das Stadion mit einer Kapazität von 20.000 Zuschauern eingeweiht und ersetzte damit das alte Stadion „Am Stadtpark“. 1963 wurde anlässlich der 100-Jahr-Feier der Bayer AG das Stadion mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Ab dem Jahr 1986 wurde es schließlich zu einem komplett überdachten Stadion umgebaut. Mit dem Bau der Südtribüne bot das Stadion von August 1997 bis Dezember 2007 22.500 Zuschauern Platz. Eine weitere große Baumaßnahme wurde 1999 mit dem Bau des Hotel Lindner hinter der Nordtribüne beendet.
Am 30. März 2007 wurde vom Vorstand der Bayer AG beschlossen, dass die BayArena auf eine Kapazität von über 30.000 Zuschauer ausgebaut werden solle. Die Umbaumaßnahmen begannen im Dezember 2007 und wurden zum Beginn der Saison 2009/10 abgeschlossen. Auf Grund des Umbaus trat Bayer 04 Leverkusen bei allen angesetzten Pflichtheimspielen in der ersten Jahreshälfte 2009 in der DüsseldorferLTU Arena an.
Fans
Allgemeines
Bayer Leverkusen hat 355 Fanclubs, in denen rund 55.000 Mitglieder organisiert sind.[34] Zu jedem Heimspiel erscheint die kostenlose Stadionzeitung BayArena Magazin. Mit den „Mad-Boyz Leverkusen“ entstand im Jahre 1994 einer der ersten ultraorientierten Fanclubs in Deutschland. Die „Mad Boyz“ sind ein Zusammenschluss der 1989 bzw. 1990 gegründeten Fanclubs „Soccer Boys“ und „Madness“. Mit der Organisation der Initiative „Das Kreuz muss bleiben“[35] trugen die Leverkusener Ultras dazu bei, dass die vom Bayer-Konzern 2007 beschlossene Demontage des Bayer-Kreuzes verhindert wurde.
Fanrivalität und -freundschaft
Eine große Rivalität besteht zwischen den Fans Bayer Leverkusens und denen des 1. FC Köln. Es geht hier um geographische sowie traditionelle Hintergründe, da beide Lager für sich beanspruchen, die „Macht am Rhein“ zu sein. Während die Kölner Fans auf ihre Tradition als Gründungsmitglied der Bundesliga und Erfolge in der Vergangenheit verweisen, berufen sich die Leverkusener Fans auf die sportliche Überlegenheit.[36][37] Für die Fans des 1. FC Köln hat allerdings das traditionsreichere Derby gegen Borussia Mönchengladbach eine noch höhere Priorität.
Des Weiteren sind die Leverkusener Anhänger sehr unbeliebt bei den Fans des KFC Uerdingen 05, was auf den ehemaligen gemeinsamen Sponsor, die Bayer AG, zurückzuführen ist, sowie einen gewissen Neid der Uerdinger nach dem Ausstieg von Bayer in den 1990er Jahren aus ihrem Klub, wodurch Uerdingen in unterklassige Ligen abstürzte, während Leverkusen weiter gefördert wurde.
Ein gewisses Spannungsverhältnis besteht aufgrund der geographischen Nähe ebenso zu Fortuna Düsseldorf.
Eine Fanfreundschaft gibt es mit den Anhängern von Kickers Offenbach. Diese beruht auf einer Begebenheit aus der Saison 1980/81: Im Bundesligaspiel am 23. August 1980 foulte der Leverkusener Jürgen Gelsdorf den damals bei Eintracht Frankfurt spielenden Bum-Kun Cha so, dass dieser ins Krankenhaus eingeliefert werden musste,[38] woraufhin die Frankfurter Fans den Anhängern Leverkusens bei nächster Gelegenheit Rache schworen. Anderthalb Monate nach dem Geschehen absolvierte Leverkusen am 4. Oktober eine DFB-Pokalpartie in Offenbach am Main nahe Frankfurt gegen die Kickers, welche die Hessen 5:2 gewannen.[39][40] Im Rahmen dieses Spiels gesellten sich zu den Leverkusenern auch Anhänger von Kickers Offenbach, die eine Lokalrivalität mit den Nachbarn aus Frankfurt führen, als die Anhänger der Leverkusener mit denen der Eintracht aneinandergerieten. Aus dieser Geste der Offenbacher Fans wurde eine langjährige Fanfreundschaft, die auch die Relegationsspiele zur Bundesliga in der Saison 1981/82 überstand, in der die beiden Vereine gegeneinander antraten. Leverkusen war damals am Saisonende 16., woraufhin die Mannschaft zwei Relegationsspiele gegen den Drittplatzierten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, bestreiten musste. Leverkusen gewann die beiden Spiele mit 1:0 und 2:1, was den Verbleib in der Bundesliga bedeutete, während die Offenbacher weiterhin zweitklassig blieben.
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Der Sportverein TSV Bayer 04 Leverkusen war ursprünglich eine Betriebssportmannschaft. Mittlerweile ist die Bayer AG Eigentümerin der Fußball-GmbH der Fußballabteilung, die 1999 aus dem Gesamtverein ausgegliedert wurde. Die Fußball GmbH hat mit der Mutter Bayer AG einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen, womit die Bayer AG jährlich Verluste und Gewinne der Profifußballer übernimmt,[41] Fans anderer Vereine kritisieren besonders diesen Vorteil.
Um die Liga zu schützen, führte der DFB die sogenannte 50+1-Regel ein, die verhindern soll, dass Unternehmen mehrheitliche Beteiligung an Spielbetriebsgesellschaften von Bundesligisten haben dürfen. Von der Regel ausgenommen wurden nur Investoren, die „seit mehr als 20 Jahren vor dem 1. Januar 1999 den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert“ haben. Die als „Lex Leverkusen“ bekannt gewordene Stichtagsregelung findet bis heute Anwendung auf Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg, wurde jedoch im August 2011 vom Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes aufgehoben.[42]
Die wachsende, aber nach wie vor recht überschaubare Anhängerschaft konnte 1989 mit der ersten Ultra-Gruppierung der 1. Bundesliga ein Stück Fangeschichte schreiben. Sportlich hat Bayer 04 das Image eines Ausbildungsvereins. Durch professionelle Strukturen, insbesondere bei Scouting und Betreuung, konnten immer wieder junge Talente geholt werden, die den Klub als Sprungbrett zum Starspieler und zum Wechsel zu einem europäischen Spitzenverein nutzten. Insbesondere der FC Bayern München verpflichtete in den späten 1990er bis zum Anfang der 2000er Jahre viele Spieler aus Leverkusen, die in München zu zahlreichen Titelgewinnen beitrugen.
Des Weiteren haftete der Mannschaft bis zum Gewinn der Meisterschaft 2024 das Image des „Ewigen Zweiten“ an. Seit 1997 wurde Bayer 04 Leverkusen fünfmal deutscher Vizemeister, verlor dreimal das DFB-Pokalfinale und einmal das Endspiel um die europäische Fußballkrone in der Champions League. Bayer Leverkusen gehört zu einem Kreis von insgesamt neun deutschen Fußballmannschaften, welche seit Gründung der Bundesliga häufiger als einmal Vizemeister wurden. Als besonders herausragendes Beispiel Leverkusener Pechs in entscheidenden Spielen gilt die Saison 2001/02, in der die Mannschaft in allen drei Wettbewerben Zweiter wurde (Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League). Infolge dieser unglücklichen Saison wurde in der Presse der Begriff „Vizekusen“ geprägt. Diese Bezeichnung ließ sich die GmbH im Jahre 2010 neben dem Begriff „Meisterkusen“ als Marke schützen. In englischsprachigen Medien wurde auch die Bezeichnung „Neverkusen“ gebraucht.
Trivia
Spitznamen für die erste Mannschaft des Fußballvereins sind u. a. „Werkself“, „Pillendreher“[43] „SVB“ und „Farbenstädter“.[44] Die Begriffe „Pillendreher“ („Pille“ auch als Synonym für „Ball“ zu verstehen) und „Werkself“ wurden lange Zeit auch in einem negativen Kontext verwendet, ehe sie nach der Jahrtausendwende von der Fußballabteilung selbst aufgegriffen und als Markenzeichen verwendet wurden. Der Schriftzug „werkself“ oder „werks11“ ist seitdem fester Bestandteil der Trikots der Leverkusener Fußballer. Durch die Bezeichnung als Werkself wurde früher vor allem darauf hingewiesen, dass bis in die späten 70er Jahre noch ein Großteil der Spieler im Werk beschäftigt waren. Während bei anderen traditionellen Werksmannschaften wie dem FC Carl Zeiss Jena, FC Arsenal oder West Ham United über die Zeit die Bindung zum Werk abbrach, ist sie bei Vereinen wie Bayer 04, Wacker Burghausen, dem VfL Wolfsburg oder der PSV Eindhoven weiterhin mehr oder weniger stark ausgeprägt. Fälschlicherweise werden Werksmannschaften immer wieder mit Namenssponsoren wie etwa Red Bull Salzburg, RB Leipzig oder früher Waldhof „Chio“ (Mannheim) gleichgesetzt.
„Farbenstädter“ erinnert an die Herkunft aus Leverkusen, dessen wirtschaftliche Blüte mit dem Umzug der von Friedrich Bayer in Elberfeld gegründeten Farbenfabrik in die heutige Stadt Leverkusen begann. Bemerkenswert ist dabei, dass der Verein bereits „Leverkusen“ hieß, als es die gleichnamige Stadt noch nicht gab. In den Gründungsjahren bezog sich der Name auf einen Ortsteil der Gemeinde Wiesdorf, der das Werksgelände und die angrenzenden Arbeitersiedlungen am Kahlen Berg umfasste und nach dem die Stadt später benannt wurde.[45]
Die Abkürzung „SVB“ steht für Sportvereinigung Bayer (04 Leverkusen). Nach der „reinlichen Scheidung von Turnern und Sportlern“ in den 1920er Jahren schieden u.a die Fußballer aus dem TUS Bayer 04 aus, um weiterhin im DFB organisiert bleiben zu können.[46] Daraufhin gründeten sie mit anderen ausgeschiedenen Sportriegen die Spielvereinigung Bayer 04 Leverkusen, die bis zur Wiedervereinigung der beiden Schwestervereine (zum TSV Bayer 04) 1984 bestehen blieb.[47] In Bezug darauf bezeichnet die Leverkusener Fanszene ihre Mannschaft auch heute noch als „SVB“, wobei die Buchstaben „SV“ weiterhin Bestandteil des Muttervereins TSV Bayer 04 Leverkusen e.V. sind.
An Weihnachten 1907 wurde der Fußballmannschaft ein erstes Signet gestiftet, der Bayer-Löwe mit Weltkugel und Merkurstab. Entwickelt aus dem Wappen Elberfelds (Bergischer Löwe mit Laurentius-Rost),[48] war dies gleichzeitig das Firmensignet der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Comp in Elberfeld, deren Sitz in den Jahren 1895 bis 1900 auf den Standort der Ultramarinfabriken Carl Leverkus nach Wiesdorf (heute ein Stadtteil von Leverkusen) verlegt worden war. Es zeigt – entsprechend bergischer Ursprünge und kommerzieller Ausrichtung auf den Weltmarkt – die Darstellung eines aufgerichteten Bergischen Löwen mit Flügeln, der sich mit der rechten Pranke auf einer Weltkugel abstützt, während er mit der linken einen Merkurstab hält.
Nach der Abspaltung der Fußballer aus dem TUS 04 in den 1920er Jahren (nötig um weiter im DFB organisiert zu bleiben) verschwand zunächst das Firmenzeichen aus dem Logo der Fußballer, ehe der Bezug zum Werk nach der Gründung des SV Bayer 04 auch wieder im Vereinsnamen deutlich wurde. Im Mai 1936 wurde erstmals das 1904 eingeführte Bayer-Kreuz auf den Spielertrikots gezeigt. Es löste den Bergischen Löwen als Vereinssignet ab und erhielt im Laufe der Zeit verschiedene Überarbeitungen. 1994 entstand die heutige Version, die im Rahmen der Einführung eines Corporate Designs ab 2002 nur noch geringfügige Änderungen erfuhr, hauptsächlich in der Strichstärke und im Wechsel der Schriftart von Helvetica auf Myriad. Das heutige, heraldisch anmutende Zeichen zeigt das Bayer-Kreuz wie auf einem runden Wappenschild, der von Bergischen Löwen wie von Schildhaltern eingefasst ist. Die Löwen halten in ihren Pranken auf einer gekrümmten Banderole das Gründungsdatum 1904 und stehen auf einer geschwungenen Banderole mit dem Stadtnamen Leverkusen.[49]
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Bruno Labbadias Vertrag wurde gegen Zahlung einer Ablösesumme aufgelöst, damit er zum Hamburger SV wechseln konnte.
↑ ab
Da Hyypiä nicht die erforderliche Lizenz besaß, trainierte er die Mannschaft als Teamchef gemeinsam mit dem Fußballlehrer Lewandowski. Dieser kehrte nach der Saison 2012/13 als Nachwuchscheftrainer in die Jugendabteilung des Klubs zurück.
Zum hundertsten Jubiläum Bayer Leverkusens im Jahre 2004 wurde die „Elf des Jahrhunderts“ gewählt. Fans konnten aus einer vorher ausgewählten Gruppe von 51 Spielern ihre Favoriten postalisch oder über das Internet wählen. Gewählt wurden ausschließlich Spieler, die nach dem Bundesliga-Aufstieg der Mannschaft für den Verein aktiv waren, obwohl auch Personen, die vor 1979 für den Verein spielten, zur Wahl standen. Die Mannschaft besteht aus sechs Deutschen und fünf Brasilianern. Die Ersatzbank mit einbezogen stehen im 18-Spieler-Kader Spieler aus drei Nationen. Zum Stichtag 1. Juli 2004 standen noch fünf dieser Personen im Profikader des Vereins.[53]
Der Meistertitel in der Bundesligasaison 2023/24 war der erste und bisher einzige in der Vereinsgeschichte Bayer 04 Leverkusens. In derselben Saison errang die Mannschaft von Cheftrainer Xabi Alonso zudem zum zweiten Mal den DFB-Pokal. Die folgende Liste führt diejenigen 24 Spieler auf, die in mindestens einem der beiden Wettbewerbe zum Einsatz kamen:
In der folgenden Auflistung bekannter Spieler werden in alphabetischer Reihenfolge nur Personen aufgezeigt, die oben weder unter Ehrenspielführer noch als Meister und Pokalsieger 2023/24 oder in der Elf des Jahrhunderts aus dem Jahr 2004 dargestellt werden. Es werden nur Spieler – die in keinem aktuellen Spieler-Vertragsverhältnis mit dem Verein stehen – aufgelistet, die mindestens eines der folgenden Kriterien aufweisen können:
150 Pflichtspieleinsätze für Bayer 04 Leverkusen
Mindestens fünf ganze Jahre oder Saisons aktiver Profispieler beim Verein (Zeiten in der Jugend und Ausleihzeiten zu anderen Vereinen werden nicht angerechnet, Leiharrangements bei Bayer 04 Leverkusen hingegen schon)
Zehn ganze Jahre im Verein tätig oder dem Verein im selben Zeitraum in erwähnenswerter Weise verbunden, davon mindestens ein ganzes Jahr oder eine ganze Saison als Lizenzspieler bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag; Jugendzeit wird nicht angerechnet
Auszeichnung mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold, Silber oder Bronze während der Zugehörigkeit zum Verein, dazu mindestens ein ganzes Jahr oder eine ganze Saison als Profispieler im Vereinskader
Gewinn einer Medaille (Gold, Silber, Bronze) bzw. Erreichen des dritten Platzes beim Fußballturnier der Olympischen Sommerspiele zu einem beliebigen Zeitpunkt der aktiven Karriere, dazu im Herrenbereich für den Verein aktiv
Cheftrainer oder Teamchef der ersten Mannschaft, dazu im Herrenbereich für den Verein aktiv
Andere, besondere Attribute (beispielsweise Bekleidung des Kapitänsamtes während einer Saison, in der ein Titel erreicht wurde, oder Torschützenkönig im Ligawettbewerb)
Spieler mit einem Stern hinter dem Namen waren auch in Jugendmannschaften des Vereins aktiv.
Fredy Mutz, der bis 1961 528 Mal im Tor der Werkself gestanden hatte,[54] gründete noch als aktiver Spieler 1959 die Leverkusener Traditionsmannschaft,[55] der er selber 30 Jahre vorstand.[56] In der Ü40-Mannschaft absolvieren ehemals für den Klub wichtige Persönlichkeiten mehrmals im Jahr Freundschaftsspiele gegen Vereine aus der Region oder nehmen an Benefizturnieren teil. Die Mannschaft wird vom ehemaligen Trainer und Spieler Gerd Kentschke betreut und besteht aus Ex-Profis wie Ulf Kirsten, Falko Götz, Simon Rolfes, Carsten Ramelow, Jens Nowotny oder Walter Posner.[57]
Statistiken
Ligazugehörigkeit und Platzierungen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs
* Aufgrund der Corona-Pandemie durfte das Stadion in den betroffenen Saisons nicht vollausgelastet werden oder auch teilweise keine Zuschauer die Spiele besuchen.
Europapokalspiele
Liste der Europapokalspiele von Bayer 04 Leverkusen
Der höchste Heimsieg in einem Pflichtspiel gelang Leverkusen am 4. Dezember 2021 gegen die SpVgg Greuther Fürth, die zu diesem Zeitpunkt nach 13 Bundesligaspielen nur einen Punkt hatte erringen können. Beim 7:1-Sieg schoss Patrik Schick 4 Tore, die er alle in der zweiten Halbzeit erzielte. Dabei gelang ihm auch innerhalb von 25 Minuten ein lupenreiner Hattrick.
Der höchste Sieg im DFB-Pokal war das 11:0 gegen den damaligen Regionalligisten BSV Stahl Brandenburg am 13. März 1994.[59] Der zweithöchste Sieg im DFB-Pokal, ebenfalls auswärts, war ein 11:1 gegen den FK Pirmasens am 14. August 2010.[60]
Niederlagen
Die höchste Auswärtsniederlage in der Bundesliga war ein 1:6 gegen Hannover 96 am 26. März 1988. Am ersten Spieltag der Oberliga-Saison 1952/53 (damals höchste deutsche Spielklasse) verlor die Werkself gar mit 1:8 bei Rot-Weiss Essen.[61]
Die höchste Heimniederlage Leverkusens ist ein 0:5, das der Werkself am 27. November 2013 gegen Manchester United widerfuhr.
Am 29. August 2010 verlor Bayer 04 das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 3:6. Nie zuvor hatte die Mannschaft sechs Gegentore in einem Bundesliga-Heimspiel hinnehmen müssen.
Eine weitere denkwürdige Niederlage war das 4:7 gegen den FC Schalke 04 am 11. Februar 2006, da es mit elf Treffern das torreichste Spiel war, an dem Leverkusen in der Bundesliga beteiligt war.
Die höchste Auswärtsniederlage in der Champions League gab es am 7. März 2012 im Achtelfinale gegen den FC Barcelona mit 1:7.
Rekordspieler
Mit 401 Bundesligaspielen von 1984 bis 1999 ist Rüdiger Vollborn Leverkusens Spieler mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Während er bis 1996 Stammtorhüter war, kam er bis 1999 nur noch sporadisch zum Einsatz und beendete dann seine Profikarriere. Bis 2012 war er Torwarttrainer des Vereins.
Die meisten Spiele als Trainer absolvierte Willibert Kremer mit 219 Spielen.
Rekordtorschützen
Rekordschütze von Bayer 04 ist Ulf Kirsten mit 181 Toren in 350 Bundesligaspielen, was einer Trefferquote von 0,52 Toren pro Spiel entspricht. Kirsten, der seine gesamte Bundesligalaufbahn von 1990 bis 2003 bei Leverkusen verbrachte, ist zudem der erfolgreichste Bundesligatorjäger der 1990er Jahre. Mit großem Abstand folgen als erfolgreichste Werkself-Torschützen Stefan Kießling (2006–2018) mit 131, Herbert Waas mit 72 (1982–1990), Dimitar Berbatow mit 69 (2001–2006), und Christian Schreier mit 63 Toren (1985–1991) (Stand: 25. Mai 2018).
Sonstiges
Trikotsponsoren
Mit acht Platzverweisen hält Jens Nowotny den Vereins- und Bundesligarekord in dieser Kategorie.
Bayer 04 Leverkusen führte insgesamt 104 Mal die Tabelle der Bundesliga an.
Als erste Bundesliga-Mannschaft überhaupt blieb Leverkusen über eine gesamte Saison (2023/24) ungeschlagen. Die Saisonbilanz für die Saison 2023/24 lautete: 28 Siege, 6 Unentschieden, 0 Niederlagen.
Amateurelf und Jugendarbeit
2. Mannschaft
Bayer Leverkusen löste nach der Saison 2013/14 seine 2. Männermannschaft auf. Für die Heranführung von talentierten Spielern an den Profikader und die Gewährung von Spielpraxis im Männerbereich hatte die Reserveelf bis zu diesem Zeitpunkt in vielen Spielzeiten dritt- und viertklassig in (Amateur-)Oberliga und Regionalliga gespielt. Fünfmal konnte die nach dem Eintritt der 1. Mannschaft in den Profifußball als Amateur-Team antretende und ab der Saison 2005/06 als Bayer 04 Leverkusen II in den Punktspielen agierende Vertretung den Mittelrheinpokal damit wiederkehrend, zuletzt 2007/08, am deutschen Vereinspokal teilnehmen.
Nachwuchszentrum
Nach der Ausgliederung der Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH wurde zu Beginn des Jahres 2000 das Nachwuchsleistungszentrum Kurtekotten eröffnet, das unter anderem vier Plätze und einen modernen Funktionsbereich bietet.[63] Auf einem der rund 1.100 Zuschauer fassenden Plätze trägt auch die Bundesliga-Mannschaft der Frauen ihre Heimspiele aus.
Die späteren Nationaltorhüter René Adler und Tim Wiese wurden ebenso mehrere Jahre im Leverkusener Nachwuchs ausgebildet wie auch der mehrfache deutsche und englische Meister Leroy Sané sowie der Champions-League-Sieger Kai Havertz. Letztere sind ebenfalls DFB-Nationalspieler. Von den deutschen Meistern der Saison 2023/24 spielte keiner zuvor mehrere Jahre für Juniorenteams von Bayer 04, wohingegen Florian Wirtz nach seinem Wechsel aus der Kölner U17 nach nur wenigen Spielen für Leverkusens A-Junioren bereits in den Profikader integriert wurde.[64]
1986, 2000 und 2007 wurden die Leverkusener A-Junioren deutscher Meister, 2007 hatten sie zuvor auch schon die westdeutsche Meisterschaft gewonnen. Im Jahr 2008 holten sie dann auch den DFB-Pokal der Junioren. Die U17 des Vereins war bislang ähnlich erfolgreich; in den Jahren 1992 und 2016 wurde auch sie deutscher sowie 2010 westdeutscher Meister.
Am 1. Juli 2008 übernahm Bayer 04 Leverkusen die Frauenfußballabteilung des TuS Köln rrh. Die erste Mannschaft spielte zunächst in der 2. Bundesliga Süd und stieg 2010 in die Bundesliga auf, aus der sie 2017 abstieg. Die zweite Mannschaft stieg 2010 in die Regionalliga West auf. Dazu kommen drei Mädchenmannschaften.
↑Jupp Prömpler: Tiede Köpfler brachten de Munck in Nöten! In: Kicker Sportmagazin. 13. April 1953.
↑Matthias Bauschen,: 100 Jahre Bayer 04 - Die Geschichte eines einzigartigen Sportvereins. Hrsg.: Klaus Beck. Mohn-Media, Gütersloh 2004, ISBN 3-00-013605-3, S.406.
↑Timo Schwertle: Brandimage 04. Image Strategien der Bayer Leverkusen Fußball GmbH. Diplomnebenthema 2009, Köln International School of Design/Fachhochschule Köln, S. 19 f., 99 f. (PDF)
↑Fredy Mutz – Ein Idol wird 70. In: Stadion Kurier Nr. 12 aus der Saison 95/96, S. 25.
↑Bekannte Leverkusener Sportler ... damals: Fredy Mutz, wie geht es Ihnen heute? In: Vereinszeitung von Bayer 04 Leverkusen, Ausgabe März 1996, S. 26–27.
↑W. Kalcker: „Du warst einer der ganz Großen unseres Vereins“ – Illustre Gästeschar beim 60jährigen Fredy Mutz. In: Kölner Rundschau vom 17. März 1986.
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