Die älteste bekannte Erwähnung Beyerns stammt aus dem Jahre 1419 (frühere Schreibweisen: 1419 Beygn, 1423 Beygern, 1495 Beiern).
Bis 1815 war das Dorf Beyern der südöstlichste Ort des Amtes Annaburg. Bereits im 16. Jahrhundert verfügte der Ort über einen eigenen Pfarrer. 1550 lebten in Beyern 25 besessene Mann, darunter 19 Anspänner, die unmittelbar dem Amt Lochau unterstanden. In Beyern wurde damals (germanisch/heidnisch) Landgeding, Landgauding (Versammlung/Gericht) gehalten. Der Veranstaltungsort befand sich vermutlich an heiliger Stelle der heutigen Kirche, wo eine „stolze“ Linde oder Eiche stand, umsäumt von weiteren Linden oder Eichen.
Am 31. August 1580 erfolgte in Freiberg die Belehnung über die GoldseifenSanct Moises. Die Seifen, die eine Breite von 500 Lachtern und eine Länge von 1000 Lachtern hatten, befanden sich an einem Sandberg an der Beyerischen Grenze[1] schon auf dem Gebiet des angrenzenden Amtes Schlieben. Zu den fünf Gewerken gehörten die Stadt Freiberg und der Bergmeister Martin Planer.
Im Ort Beyern gab es eine Bockwindmühle. Sie wurde 1723 in das Dorf Drasdo umgesetzt.
Die Wüstungen Presitz (frühere Schreibweisen: Prestewitz, Presicz, Bresewitz) & Reichenthal (frühere Schreibweise: Richental) gehörten auch zu Beyern. Vermutlich wurden diese Orte am Grenzgebiet der Mark Brandenburg wüst, während Ludwig der Ältere Markgraf der Mark Brandenburg (1323–1351) war.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung von Beyern ab 1875 bis 2000.[2]
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
Jahr
Einwohner
1875
500
1946
679
1989
450
1995
428
1890
500
1950
701
1990
428
1996
426
1910
500
1964
543
1991
415
1997
435
1925
516
1971
525
1992
411
1998
422
1933
491
1981
468
1993
421
1999
419
1939
481
1985
462
1994
418
2000
418
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Vereinsleben und regelmäßige Veranstaltungen
Traditionell fand alljährlich im Juli auf dem örtlichen Sportplatz das Dorffest statt, um dessen Gestaltung und Durchführung sich unter anderem der Sportverein „Frieden“ Beyern e. V. und der Kultur- und Freizeitklub des Ortsteiles kümmerten. Weitere ortsansässige Vereine sind unter anderem die Freiwillige Feuerwehr, welche am Ostersonntag das Osterfeuer und am letzten Samstag vor Weihnachten den Glühweinabend veranstaltet sowie der Seniorenclub.
Beyern wurde 2005 Sieger im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.[3][4]
Sehenswürdigkeiten
Die aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende Dorfkirche von Beyern befindet sich auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg. Die Kirche wurde ursprünglich aus Raseneisenstein erbaut, wovon allerdings nur noch die westlichen Mauerteile erhalten sind. 1861 erfolgte ein umfangreicher Umbau, wobei Backstein verwendet wurde.[3][4][5]
Ein 1738 erbautes Pfarrhaus ist das älteste Haus des Ortsteiles und befindet sich ebenfalls unter Denkmalschutz.[3][4][5]