Betty Comden

Elizabeth „Betty“ Comden (* 3. Mai 1917[1][2] in Brooklyn, New York City, New York; † 23. November 2006 in New York City, New York) war eine US-amerikanische Songschreiberin, Drehbuchautorin und Schauspielerin. In ihrer mehr als 60 Jahre andauernden Zusammenarbeit mit Adolph Green schrieb sie Texte für Broadway-Musicals wie On the Town sowie Drehbücher für Musical-Filme wie Singin’ in the Rain.

Leben

Betty Comden wuchs im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Tochter eines Anwalts und einer Lehrerin auf. 1938 machte sich ihren Hochschulabschluss an der New York State University. Schon während des Studiums hatte sie sich dazu entschlossen, eine Karriere als Schauspielerin zu beginnen und trat in verschiedenen New Yorker Theatergruppen auf. Auf der Suche nach einem Theateragenten traf sie erstmals auf Adolph Green. Mit ihm und Judith Tuvim, die später als Judy Holliday ein Filmstar wurde, bildete sie Anfang der 1940er Jahre die Gruppe The Revuers, die erfolgreich in den New Yorker Nachtclubs auftrat. Für die Revuers schrieben Betty Comden und Adolph Green eine Reihe von Sketchen und Liedern. In dieser Zeit wurden sie oft von dem jungen Dirigenten und Pianisten Leonard Bernstein begleitet.

Nach einem erfolglosen Versuch als Schauspieler in Hollywood kehrten Comden und Green nach New York zurück. Dort bot ihnen Bernstein die Arbeit an einem Musical basierend auf einem Ballett von Jerome Robbins an. Mit Bernsteins Musik und den Texten von Comden und Green entstand On the Town. In diesem Musical, das den Landgang dreier Matrosen in New York schildert, spielten Comden und Green auch zwei der Hauptrollen. Obwohl Betty Comden seit 1942 mit dem Designer Steven Kyle verheiratet war, galten Comden und Green seit dieser Zeit als ein unzertrennliches Paar.

Nach On the Town arbeiteten Comden und Green an verschiedenen Broadway-Shows als Songschreiber und Librettisten, allerdings ohne größeren Erfolg. Daher gingen sie erneut nach Hollywood, diesmal aber als Drehbuchautoren. Die Tänzer vom Broadway, der Film, der Ginger Rogers und Fred Astaire nach 10 Jahren wiedervereinigte, war 1949 ihr erstes Originaldrehbuch. Im gleichen Jahr wurde On the Town von Gene Kelly und Stanley Donen als Heut’ gehn wir bummeln mit Kelly und Frank Sinatra in den Hauptrollen verfilmt. Mit Kelly und Donen als Regisseure arbeiteten Comden und Green 1952 auch an ihrem wohl berühmtesten Film, Singin’ in the Rain. Mit Moses Supposes schrieben Comden und Green auch einen Song für Singin’ in the Rain (die anderen Lieder stammten alle aus den Anfangsjahren des Tonfilms). Ein Jahr später verfassten Comden und Green das Drehbuch für Vorhang auf! (The Band Wagon), einem Musical mit Fred Astaire, das einen ironischen Blick hinter die Kulissen des Broadway führt. Viele sehen in den von Oscar Levant und Nanette Fabray dargestellten Charakteren Lester und Lily Marton autobiographische Züge von Betty Comden und Adolph Green. Für Vorhang auf! erhielten sie ihre erste von zwei Oscar-Nominierungen. 1955 gab es eine weitere Oscar-Nominierung für das Drehbuch von Vorwiegend heiter (It’s Always Fair Weather), das ursprünglich als Fortsetzung von On the Town konzipiert war.

Mitte der 1950er Jahre konzentrierten sich Betty Comden und Adolph Green wieder stärker auf den Broadway. Mit Leonard Bernstein entstand 1953 das Musical Wonderful Town. Ein Jahr später steuerten sie einige Lieder zur erfolgreich Inszenierung von Peter Pan mit Mary Martin in der Hauptrolle bei. 1956 schrieben sie für ihre Freundin Judy Holliday das Musical Bells are Ringing, welches 1960 von Vincente Minnelli verfilmt wurde.

1958 kehrten Comden und Green selber auf die Bühne zurück, als sie in A Party with Betty Comden & Adolph Green einige ihrer alten Sketche und Lieder präsentierten. In den folgenden Jahren arbeiteten Comden und Green mit Komponisten wie André Previn und Cy Coleman für Stars wie Yves Montand, Lauren Bacall oder Carol Burnett. Ihre größten Erfolge in den 1970er Jahren waren Musicalversionen der klassischen Filme Alles über Eva und Twentieth Century. In On The Twentieth Century übernahm Betty Comden auch für mehrere Wochen die Hauptrolle. Außerdem wurde 1977 ihre Party with Betty Comden & Adolph Green wiederaufgenommen.

In den 1980er Jahren erlebten Comden und Green mit A Doll’s Life eine ihrer wenigen Misserfolge, doch wurden die meisten ihrer alten Musicals nochmals aufgeführt. 1984 übernahm Betty Comden einen Gastauftritt in Sidney Lumets Die Göttliche (Garbo Talks). 1991 wurde mit The Will Rogers Follies (Musik: Cy Coleman) das letzte Musical von Comden und Green uraufgeführt. Im selben Jahr wurden sie mit dem renommierten Kennedy-Preis ausgezeichnet. 1995 hatte Betty Comden ihre Memorien Off Stage veröffentlicht, in denen sie auch offen die Drogenprobleme und den AIDS-Tod ihres Sohnes Alan Kyle im Jahre 1990 beschrieb.

Auch in späteren Jahren arbeiteten Betty Comden und Adolph Green bis zu seinem Tod im Oktober 2002 beinahe täglich zusammen. Im Laufe ihrer Karriere haben sie als Team sieben Tony Awards gewonnen, darunter für Wonderful Town, Hallelujah, Baby!, Applause und The Will Rogers Follies als Beste Musicals. Am 23. November 2006 starb Betty Comden an Herzversagen in einer New Yorker Klinik.

Filmografie (Auswahl)

Anmerkungen

  1. Betty Comden in der Internet Broadway Database, abgerufen am 21. Februar 2021 (englisch)
  2. Betty Comden. Internet Movie Database, abgerufen am 21. Februar 2021 (englisch).