Papst Paul VI. nahm ihn am 27. Juni 1977 als Kardinaldiakon mit der TiteldiakonieSacro Cuore di Cristo Re ins Kardinalskollegium auf; er war der erste schwarze Kurienkardinal. Es folgten Stationen als Präsident der päpstlichen Räte Cor Unum und Iustitia et Pax. Darüber hinaus nahm er an den beiden Konklaven des Jahres 1978 teil.
Am 3. Juli 1988 veröffentlichte die Kongregation für die Bischöfe unter seiner Leitung ein Schreiben zur Piusbruderschaft, in dem ihr schismatische Bestrebungen vorgeworfen wurden. Am 5. Juni 1993 wählten ihn die Kardinalbischöfe der suburbikarischen Bistümer zum Kardinaldekan, womit Gantin gleichzeitig Kardinalbischof von Ostia wurde.
Vereinzelt wurde er als möglicher Papst gehandelt.[1] Kardinal Gantin trat am 25. Juni 1998 aus Altersgründen von den Ämtern des Präfekten der Bischofskongregation sowie des Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika zurück.
Am 30. November 2002 gab Johannes Paul II. dem altersbedingten Rücktrittsgesuch von Bernardin Gantin vom Amt des Kardinaldekans statt.[2] Er kehrte nach Benin zurück und nahm wegen Überschreitung der Altersgrenze nicht am Konklave 2005 teil. Gantin starb fünf Tage nach Vollendung seines 86. Lebensjahres im Hôpital européen Georges-Pompidou in Paris. Er wurde im beninischen Ouidah beigesetzt.
Biografische Notiz zu Kardinal Gantin In: Presseamt des Heiligen Stuhls: Documentation – The College of Cardinals, abgerufen am 2. Juni 2023 (englisch)