Der Reihenmotor Bz IV wurde 1915 von Arthur Berger als Nachfolger des Bz IIIa konstruiert. Er unterschied sich von diesem durch ein um 30 % vergrößertes Hubvolumen und Mehrventiltechnik mit je zwei Ein- bzw. Auslassventilen pro Zylinder (Vierventiler). Außerdem fanden zwei untenliegende (OHV-Ventilsteuerung) Nockenwellen und zwei Vergaser Anwendung. Im Februar 1916 bestand er die Ba- (Bauarten) Prüfung und ging noch im gleichen Jahr in die Serienproduktion. Bis 1918 wurden mindestens 6400 bis maximal 7000 Stück produziert, die hauptsächlich in den deutschen C-Typen (zweisitzige, mit Maschinengewehren bewaffnete Flugzeuge, meist Aufklärer) verbaut wurden und sich durch hohe Zuverlässigkeit auszeichneten. Auch das erste in Serie gebaute Ganzmetallflugzeug der Welt, die Junkers J.I, war mit einem Bz IV ausgerüstet.
Versionen
B IV (FK)
Grundversion von 1915 mit Verdichtungsverhältnis 4,8 : 1, 1916 erschien eine verbesserte Ausführung mit einem Verdichtungsverhältnis von 5,0 : 1, eine Variante mit Kolben aus Aluminium folgte 1917
Bz IV a
Höhenmotor mit Verdichtungsverhältnis 5,8 : 1
Bz IV s
Version mit einzelnen Zylindern aus Stahl
Bz IV sü
Serienausführung mit einem Verdichtungsverhältnis von 5,8 : 1 und Stahlzylindern, Leistung 240 PS (177 kW) bei 1400/min und 380 kg Trockenmasse, Fertigung ab Anfang 1918
Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Band2. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S.24.
Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band9. Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S.285.
↑Kyrill von Gersdorff, Kurt Grasmann: Flugmotoren und Strahltriebwerke. In: Die deutsche Luftfahrt. Bernard & Graefe, München 1981, ISBN 3-7637-5272-2, S.28.
↑Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. E. S. Mittler & Sohn, Herford 1994, ISBN 978-3-920602-18-9, S.169.