Die nächste Station seines Lebens führte ihn zurück nach Kaisersteinbruch, um dort Meister der Bruderschaft zu werden. Sein Meister Thomas Ruffini war verstorben. Daran, dass seine Inventur erst zwei Jahre danach erfolgte, lässt sich ablesen, es war eine Krisenzeit im Steinbruch. Die harte Konfrontation, die sich im „Adlerstreit“ entlud, die Entscheidung Heiligenkreuzer- oder Kaiser-Steinbruch.
Heirat mit der ehemaligen Frau Meisterin
Die Witwe Margaretha Ruffinin nach Steinmetzmeister Thomas Ruffini, gewester Nachbar im Steinbruch, heiratete am 24. Juli 1655 Meister Benedict Annon. Zeugen waren Herr Richter Ambrosius Regondi, Ambrosius Ferrethi, Paul Cleritz und Andre de Luca, alle Steinmetzmeister allhier. Jetzt war er vollwertiges Mitglied der Bruderschaft. Seine Frau starb 1665.
Der Krieg von 1683 hatte auch für Annon schwere Folgen, ein Schuldschein vom 10. November 1684 belegt dies, [...] daß auf mein demütiges Anlangen und Bitten in meiner allerhöchsten Hauß Notturft, dahin ich durch die grausambe Ruinierung des Erbfeindts geraten.
Zwei Kinder aus einer späteren Ehe mit Maria N. sind ab 1691 dokumentiert. Die Patin war eine adelige Dame, Eva Rosina von Hartischen, Ehefrau des Herrn Johann Georg von Hartischen, Röm. Kayl. Majestät Officier.
Annon wurde Gerichtsgeschworener, Senior-Meister der Bruderschaft und erhielt lebenslanges Wohnrecht in seinem Haus – ohne Pacht zu zahlen.
Steuerliste 1699
In der Steuerliste von 1699[2] war Benedict Annon mit einem Haus und einer Kuh eingetragen.
Annon starb am 6. April 1702 im Alter von 75 Jahren. Nach seinem Tod wurde das Haus wegen hoher Schulden „ex officio“ an den Steinmetzgesellen Martin Wolf verkauft.
Nachkommen
Tochter Rosina heiratete am 13. Februar 1718 den Kaisersteinbrucher Steinmetzgesellen Ambrosius Hutter. Sohn Johannes Annon heiratete Maria N. Mit dem Meister Joseph Annon, der dritten Generation, endete um 1780 der Name Annon in Kaisersteinbruch.
Ursula Stevens: Kaisersteinbruch. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 19. Oktober 2024.
Einzelnachweise
↑Max Pfister, Repertorium der Magistri Luganensii, Der vergessener größte Kulturbeitrag der Schweiz an Europa, Band 1. Selbstverlag 1994. Seiten nicht nummeriert, beginnend mit Annone Battista bis Annone Matteo.
↑Archiv Mosonmagyaróvár, Liste der Steuerpflichtigen in Steinbruch 1699