Das Dorf Barbengo liegt auf 372 m ü. M. am Monte Croce über dem Talkessel Pian Scairolo etwa 7 km südwestlich von Lugano. Die mittlerweile grösstenteils zusammengewachsenen Ortsteile Cadepiano, Cernesio und Garaverio hingegen liegen am Bach Scairolo auf 279 m ü. M. Am Luganersee an der Gemeindegrenze zu Collina d’Oro liegen die Ortsteile Campagnore sowie Roncone und an der Mündung des ScairoloFigino (seit 1791) und Casoro.
Geschichte
Der befestigte Turm bei Casoro (La Torrazza) diente in der römisch-byzantinischen Epoche vermutlich als Hochwacht, später als Standort einer langobardischen Garnison. Im Mittelalter war er wahrscheinlich mit einer Burg verbunden, die vielleicht den de Casoro gehörte und schon im 15. Jahrhundert zerfallen war (heute Ruine Castellaccio). Aufgeführt wird die Ortschaft mit Allodialgütern und bischöflichen Lehen auch im Inventar des Domkapitels von Como 1298; dasselbe Dokument erwähnt auch die Kirche Sant’Ambrogio, die zuerst zur Pfarrei San Pietro in Pambio gehörte und 1591 Unterpfarrei wurde[1]
In Mittelalter bildete Barbengo mit Agra eine ViciniaConcilium de Agra et de Premona, die später Concilium de Agra et Barbencho geheissen wurde.[2]
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts hat man in den zwei Weilern Casoro und Cernesio römische Gräber aufgedeckt. Die Ambrosius-Kapelle wird im 15. Jahrhundert erwähnt. 1472 wurde Barbengo, das bisher kirchlich von Lugano abhängig war, zusammen mit San Pietro Pambio eine
selbständige Kirchgemeinde[3]
Am 30. September 2007 stimmten die Stimmberechtigten von Barbengo, Carabbia und Villa Luganese der Eingemeindung dieser drei Gemeinden in die Stadt Lugano zu. Die ehemalige politische Gemeinde Barbengo gehört seit dem 20. April 2008 zu Lugano.
A. Mario Redaelli: Storia e storie della Collina d’Oro. Editori Gaggini-Bizzozero S.A., Lugano 1977, Band I, S. 22, 32, 33, 35, 48, 51, 62, 119, 145, 149, 150, 159, 160 e passim; Band II, S. 16, 18, 69, 71, 342, 360 505, 507, 508, 509, 510, 512, 515, 517, 520, 522, 524, 527, 530, 532, 537, 538, 539, 541–544, und passim.
Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S. 340–341, 355.