Die Bahnstrecke Sauwerd–Roodeschool, auch Hogelandspoor genannt, wurde am 16. August 1893 als Verbindung zwischen Sauwerd und Bahnhof Roodeschool, dem nördlichsten Bahnhof der Niederlande, eröffnet.
Die Eisenbahnstrecke wurde durch die Groninger Lokaalspoorwegmaatschappij als Zweigbahn der Bahnstrecke Groningen–Delfzijl erbaut. Am 3. Mai 1978 wurde für den Güterverkehr eine Verlängerung nach Eemshaven in Betrieb genommen.
Am frühen Morgen des 25. Juli 1980 ereignete sich bei Winsum ein schwerer Unfall. Dabei wurden 9 Menschen getötet, 21 darüber hinaus verletzt. Zwei vollbesetzte Züge stießen aufeinander.
Am 8. Januar 2017 erfolgte in Roodeschool die Inbetriebnahme des neuen Bahnsteigs am westlichen Ortsrand für den Personenverkehr.[1] Die Verlegung war notwendig, um eine Stichstrecke nach Eemshaven weiterzuführen zu können, da der alte Bahnhof im Ortszentrum lag. Dort hielt am 4. Januar der letzte Personenzug.[2]
Seit dem 28. März 2018 bedienen Personenzüge Eemshaven. Die offizielle Einweihung fand am 20. Juni 2018 durch König Willem-Alexander statt. Der Betrieb der Züge auf der Bahnstrecke (Groningen–)Sauwerd–Eemshaven erfolgt durch die niederländische Gesellschaft Arriva.
Verkehr
Der Personenverkehr wird von Arriva betrieben. Seit 2007 werden Spurt-Züge von Stadler Rail eingesetzt. Tagsüber wird die Strecke im Halbstundentakt bedient, in den Abendstunden und an Sonntagen stündlich.
Ausdehnung des Personenverkehrs
In Eemshaven besteht Anschluss zur Borkum-Fähre. Dafür musste die bisherige Güterverbindung für den Personenverkehr hergerichtet, 3 km Strecke neu gebaut und der Kopfbahnhof Roodeschool durch einen neuen Bahnhof ersetzt werden. All dies hat 25,8 Mio. Euro gekostet, die überwiegend von der Europäischen Union bereitgestellt wurden. Einen Anteil von 7,5 Mio. € übernahmen die Niederlande.[3]
Literatur
Eisenbahnatlas Deutschland, 9. Auflage (2014), Schweers & Wall, ISBN 978-3-89494-145-1, S. 18.