Im Département Gers war die Compagnie des chemins de fer du Midi das größte Bahnunternehmen zu dieser Zeit, doch war ihr Stern bereits im Sinken.[2] 1907 wurde zwischen der Gesellschaft und dem Ministerium für öffentliche Arbeiten eine Konzessionsvereinbarung unterzeichnet, die die Streckenführung auf sie übertrug. Zwei Monate später wurde diese Vereinbarung gesetzlich genehmigt und gleichzeitig ihre Gemeinnützigkeit ausgesprochen. Obwohl die Streckenführung wenig anspruchsvoll war, dauerte es bis zum 8. Juni 1925, bis die Eröffnung stattfand. Knapp 14 Jahre später, am 15. Mai 1939, schloss der Personenverkehr, kaum 18 Monate nach Übernahme durch die SNCF. Der Güterverkehr folgte ein Jahr später und bereits zum 30. November 1941 wurde die Strecke entwidmet und wenig später abgebaut.
Der Bahnhof Castéra-Verduzan war reiner Knoten- und Trennungsbahnhof auf dem Gemeindegebiet. Bedeutung für den Personenverkehr hatte der nahe gelegene Haltepunkt mit dem Namen Castéra-les-Bains.
Heute erinnert nur noch wenig an die damalige Strecke. Die Bahnhofsgebäude in Valence-sur-Baïse und Ayguetinte existieren noch, wurden als Wohnhaus umgenutzt und umgebaut. Auch der Bahnhof am Anfangspunkt in Condom ist noch existent. Am Endpunkt der Strecke ist das Bahnhofsgebäude heute das Büro des Betriebshofs der Gemeinde.
Literatur
François Palau, Maguy Palau: Le rail en France: Le Second Empire. Paris 1998, ISBN 2-9509421-1-3.
José Banaudo: Trains Oubliés, Volume 3: Le P.O. – Le Midi. Cabri 1982, ISBN 2-903310-21-1