In der Tradition der Weimarer Republik und in dem Gedanken, die neue Demokratie auf ein breites Fundament zu stellen, wurde ein Senat aus SPD, PFD und KPD gebildet (Senat Brauer I), in dem Max Brauer zum Ersten Bürgermeister gewählt wurde. Ursprünglich sollte die CDU auch im Senat vertreten sein. Die Gründe für das Scheitern der Beteiligung sind heute nicht mehr zu ermitteln.
Im Vordergrund stand der Wiederaufbau der zerstörten Stadt und der Demokratie.
Dramatisch waren die Kälte-Winter der Jahre 1946/47 und 1947/48. Es musste dafür gesorgt werden, dass die Energiegewinnung nicht zusammenbrach und dass die Ernährungslage der Bevölkerung sichergestellt wurde.
Auf politischer Ebene waren vorrangig die Festigung der neuen Demokratie, die Selbstbehauptung der Bürgerschaft gegenüber der britischen Besatzungsmacht und die Ausarbeitung eines neuen Wahlgesetzes.
Peter Gabrielsson: Zwischen Kapitulation und Senatsneubildung. Die hamburgische Verwaltung in den ersten Nachkriegsjahren (1985). In: Hamburg nach Ende des Dritten Reiches. Politischer Neuaufbau 1945/46 bis 1949. Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg 2000.
Hamburger Bürgerschaft: Die Hamburger Bürgerschaft 1946–1971. Wiederaufbau und Neubau. dargestellt von Erich Lüth. Verlag Conrad Kayser, Hamburg 1971.
Wilhelm Röhl: Die Immunität der Abgeordneten der Hamburger Bürgerschaft nach der Vorläufigen Verfassung der Hansestadt Hamburg vom 15. Mai 1946. Dissertation Univ. Hamburg, 1950.
Tormin Walter: Hamburg nach dem Ende des Dritten Reiches politischer Neuaufbau in der unmittelbaren Nachkriegszeit. In: Hamburg nach Ende des Dritten Reiches. Politischer Neuaufbau 1945/46 bis 1949. Landeszentrale für politische Bildung, Hamburg 2000.
↑Jeder Wähler durfte bis zu vier Stimmen abgeben. Die Ergebnisse und Statistiken basieren auf den Angaben in: Die Hamburger Bürgerschaft 1946–1971, S. 175–195 sowie: Helmut Bilstein (Hrsg.): Staat und Parteien im Stadtstaat Hamburg oder die „Unregierbarkeit der Städte“, Landeszentrale für politische Bildung Hamburg, 1996.
↑Die Statistik ist nicht sehr aussagekräftig, weil die PFD und die KPD jeweils nur eine Frau in ihren Reihen hatten, aber durch die geringe Zahl an absoluten Sitzen eine sehr hohe Frauenquote erscheint.
↑Gemeint sind die Parlamentarier, die nicht in der Ernannten Bürgerschaft vom Februar 1946 saßen.