Bénouville [benuvil] ist eine französische Gemeinde mit 2001 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Kanton Ouistreham des Departements Calvados in der Region Normandie. Sie liegt etwa zehn Kilometer nordöstlich der Stadt Caen. In der Nähe von Bénouville verläuft parallel zur Orne der Canal de Caen à la Mer, der von der Pegasusbrücke überspannt wird.
Geschichte
Am 15. Juli 1892 wurde die schmalspurige Eisenbahnverbindung von Bénouville nach Dives eröffnet. Bereits vier Wochen später fuhren Züge auch von Benouville über Ouistreham nach Luc, am 4. Juli 1893 gingen die Gleise der späteren Chemins de fer du Calvados bis zum Bahnhof Saint-Pierre in Caen in Betrieb. Nach Zerstörungen infolge der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1944 wurde die Bahn stillgelegt.[1]
Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Pegasusbrücke und das Umfeld, also auch Bénouville, von alliierten Truppen der britischen 6. Luftlandedivision, die im Verlauf der Operation Tonga in der Normandie landete, erobert und am 6. Juni 1944[2] befreit. Einige der alliierten Soldaten, die während der Operation fielen, sind auf dem an der Kirche von Bénouville gelegenen Friedhof begraben.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr |
1962 |
1968 |
1975 |
1982 |
1990 |
1999 |
2010 |
2019
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Einwohner |
754 |
739 |
827 |
828 |
1258 |
1741 |
1984 |
2042
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Quellen: Cassini und INSEE
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Sehenswürdigkeiten
Zu den architekturhistorisch wichtigen Gebäuden des Ortes zählt das Schloss Château de Bénouville, das 1769 von Claude-Nicolas Ledoux, einem der Hauptvertreter der französischen Revolutionsarchitektur, erbaut wurde.
Persönlichkeiten
- Gérard Lenorman (* 1945), Sänger und Chansonnier, wurde in Bénouville geboren
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alain de Dieuleveult: Calvados pour les Petits Trains. Éditions Cénomane, Le Mans 1997, ISBN 2-902808-74-7, S. 165 ff.
- ↑ Redaktion: Opération « Overlord ». In: Michel Lefevre, Gaïdz Minassian, Yann Plougastel (Hrsg.): Résistants: Missak Manouchian et sa compagne Mélinée entrent au Panthéon. Historiens et descendants racontent l’engagement des combattants étrangers (= Le Monde, Hors-série). Paris 2024, ISBN 978-2-36804-160-4, S. 68 f. (Karte).