Aurelius ist ein weltweit tätiger Private-Equity-Investor mit Büros in München, New York, Malta, Luxemburg, London, Stockholm, Madrid, Mailand und Amsterdam sowie fast 50 internationalen Portfoliounternehmen. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 3,6 Mrd. Euro. Die bekannteste Aurelius-Tochter ist die Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA mit Sitz in Grünwald bei München, die im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 3,23 Milliarden Euro hatte.[2]
Aurelius verfolgt heute mit unterschiedlichen Investmentvehikeln verschiedene Investitionsstrategien. Die Gruppe teilt sich dabei in insgesamt sechs Sparten:
Der Aurelius European Opportunities Fund IV sowie die börsennotierte Aurelius Equity Opportunities investieren in mittelgroße Unternehmen in ganz Europa und Nordamerika.[3]
Die Aurelius Wachstumskapital ist eine langfristig orientierte Beteiligungsgesellschaft, die in kleine, profitable mittelständische Unternehmen, oftmals zur Nachfolgelösung investiert. Die Aurelius Real Estate Opportunities konzentriert sich auf Investments in Wohn-, Büro-, Einzelhandels-, Hotel- und Pflegeimmobilien sowie Parkhäuser und Tiefgaragen. Die Aurelius Finance Company ist ein Darlehensgeber, der britischen und europäischen Unternehmen Kapital im Rahmen von alternativen Finanzierungsformen zur Verfügung stellt. Mit der gemeinnützigen Aurelius Refugee Initiative e. V. betreibt Aurelius ein karitatives Hilfsprogramm, welches unter anderem die Start-Stiftung unterstützt.[8]
Geschichte
Im Jahr 2005 gründeten die beiden ehemaligen McKinsey-Berater Dirk Markus und Gert Purkert Aurelius und begannen mit einem Startkapital von 500.000 Euro, Firmen in Umbruch- und Sondersituationen zu erwerben.[9] Im Juni 2006 folgte der Börsengang im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse, die mit 613.450 Inhaberstammaktien ausgestattet war. Während der Umsatz im ersten Geschäftsjahr 2006 22 Millionen Euro betrug und 659 Mitarbeiter beschäftigt wurden, stieg der Umsatz bis zum Geschäftsjahr 2013 auf rund eine Milliarde Euro. Im selben Jahr wurden rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die ersten Beteiligungen waren die Richard Scherpe Gruppe (Druck), die GHOTEL Gruppe (Hotels), die Grillo Peißenberg GmbH (Metallverarbeitung) sowie die KWE Gruppe (Stahlbau).[10] Anfang Oktober 2015 wurde die börsennotierte Aureliussparte von einer Aktiengesellschaft in eine SE & Co. KGaA umgewandelt.[11] Die im Gründungsjahr 2006 erworbene GHotel Gruppe wurde nach 13 Jahren im Jahr 2020 für 63 Millionen Euro verkauft.[12]
Im März 2017 gab es eine sogenannte „Short“-Attacke durch den US-Hedgefonds Gotham City Research. Dieser kritisierte in seinem Bericht vor allem die zu hohe Bewertung einzelner Unternehmensbeteiligungen. Infolgedessen halbierte sich der Aktienkurs, und das Aurelius-Management kündigte als Abwehrmaßnahme zwei Aktienrückkauf-Programme sowie eine Dividendenerhöhung an. Teile der Vorwürfe von Gotham City stellten sich im Nachhinein als falsch heraus. Aurelius konnte mehrere Beteiligungen zu deutlich höheren Verkaufspreisen erfolgreich veräußern, allerdings erholte sich der Kurs nie wieder auf die Höchststände aus dem Jahr 2017.[13][14] Ende Januar 2020 wurde Aurelius erneut Ziel einer Short-Attacke, diesmal durch einen 48-seitigen Report des Leerverkäufers Ontake Research, worauf das Unternehmen mit einer 14-seitigen Stellungnahme reagierte und Ontake vorwarf, manipulativ irreführende Informationen zu verbreiten.[15] Im Februar 2020 warnte die BaFin öffentlich vor Ontake Research wegen eines Verstoßes gegen § 86 Absatz 1 WpHG.[16]
Im April 2021 gab Aurelius bekannt, einen 500 Millionen Euro Investmentfonds mit Spezialisierung auf Konzernabspaltungen und Unternehmen in Transformationsprozessen gestartet zu haben, zu dessen Investoren unter anderem US-amerikanische und europäische Universitätsstiftungen, Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften und Family Offices zählen.[17]
Im April 2023 vereinbarte Aurelius die Übernahme der LSG Group von der Lufthansa. Die LSG Group umfasst das außereuropäische Bordverpflegungsgeschäft, den europäischen Teil LSG Sky Chefs hatte Lufthansa bereits früher an die Gategroup veräußert.[18]
Im Januar 2023 verkündete die Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA, sich aus dem Segment m:access und aus dem Freiverkehr der Börse München zurückzuziehen. Die Einstellung der Aktie an der Börse München erfolgte zum 29. Dezember 2023.[19]
Beteiligungen
Der Aurelius European Opportunities Fund IV hält derzeit elf Beteiligungen.[20] Die bekanntesten Beteiligungen sind: