August Bagel, ältester Sohn des Peter August Bagel (1809–1881) und der Karoline, geborene Uhlenbruck, entstammte der angesehenen HugenottenfamilieBagel, welche sich Anfang des 19. Jahrhunderts in Wesel niedergelassen hatte.
Der Vater Peter August Bagel hatte die Papierfabrik Bagel in Eggerscheidt, eine Buchdruckerei und den „A. Bagel Verlag“, deren Sitz 1878 nach Düsseldorf mit Hauptverwaltung auf der Grafenberger Allee verlegt worden war, gegründet und bis 1881 geführt. August Bagel, vormals Teilhaber und Prokurist, übernahm nach dessen Tod die Geschäfte des Familienunternehmens. Der Sektor der Schul- und Jugendbücher bildete einen zentralen Bereich des Verlagsprogrammes, des Weiteren Volksschriften, Bilderbücher, Modellierbogen, Landkarten und Kalender. Auch verlegte Bagel Industrieausstellungskataloge, Fest- und Jubiläumschriften, sowie in seinem Kommissionsverlag die Zeitschrift des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute namens „Stahl und Eisen“, deren erste Ausgabe im Juli 1881 erschien.[1] Unter August Bagel entwickelte sich eine Verlagsabteilung zur Regional- und Wirtschaftsgeschichte, so wie eine Abteilung für Belletristik. Sein jüngerer Bruder Felix Bagel (1854–1910) trennte sich und begründete 1882 mit einem Teil des Verlags ein eigenes Geschäft in Düsseldorf.
Als Unterstützer der Kunst war August Bagel seit 1890 Sekretär des Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen und von 1900 bis 1920 (bis 1911 als Kommissionsdruck) veröffentlichte der Bagel Verlag die Kunst- und Kulturzeitschrift Die Rheinlande.
August Bagel war mit Auguste (1837–1918), eine geborene von Laer, verheiratet.[2] Sie war Ehrenvorstand im Richard-Wagner-Verband Deutscher Frauen Ortsgruppe Düsseldorf, welcher 1911 von Agnes Oehler, Gattin des Oberbürgermeisters Adalbert Oehler gegründet war.[3] Der Sohn Fritz Bagel (1872–1936) übernahm den Verlag und führte die Firma durch die Erschütterungen des Ersten Weltkrieges und der Nachkriegszeit. Unter seiner Ägide waren Autoren neuerer literarischer Strömungen zugehörig, wie beispielsweise Adolf Uzarski (ab 1919) und Carl Maria Weber.
August Bagels Grabstätte befindet sich auf dem Nordfriedhof Düsseldorf, Feld 62. Nach seiner Familie erhielt eine Straße in Wesel den Namen Bagelstraße.[4] Im Jahre 1953 wurde in Pempelfort eine Straße nach ihm benannt.[5]
August Bagel (1838–1916). In: Unser Jahrhundert. Chronik einer Halbinsel. Düsseldorf 1904–2004. Verkehrs- und Verschönerungs-Verein für den linksrheinischen Teil der Stadt Düsseldorf e. V. (Hrsg.), Grupello Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-89978-017-5, S. 43, Online (PDF)