Seit 1977 führten ihn zahlreiche Expeditionen vor allem in arktische Gebiete. 1979 reiste er erstmals an die Westküste Grönlands. Fuchs’ Vorhaben im Jahre 1980, zu Fuß den Nordpol zu erreichen, scheiterte zunächst; neun Jahre später konnte er dieses Projekt erfolgreich durchführen. 1983 überquerte er auf der Route der Alfred-Wegener-Expedition von 1930 das grönländische Inlandeis. Seit 1989 besitzt Fuchs das Expeditionsschiff Dagmar Aaen.
Arved Fuchs ist nicht mit dem ebenfalls für Polarfahrten bekannt gewordenen Vivian Fuchs verwandt.[4]
Expeditionen (Auswahl)
Neben einer siebzigtägigen Durchquerung Grönlands mit Hundeschlitten (1983) auf den Spuren des Polarforschers Alfred Wegener und einer Winterumrundung von Kap Hoorn mit einem Faltboot (1984) unternahm Fuchs weitere Expeditionen. 1989 gelangte Fuchs als erster Deutscher mit der internationalen Expedition Icewalk (zu der auch Robert Swan gehörte) zu Fuß zum Nordpol. Im selben Jahr führte eine weitere Expedition zusammen mit Reinhold Messner vom Patriot Hills Base Camp am Filchner-Ronne-Schelfeis zum Südpol, und als Kontinentaldurchquerung weiter zur McMurdo-Station in der Antarktis. Damit erreichte Fuchs 1989 als erster Mensch beide Pole innerhalb nur eines Jahres zu Fuß.
Seit 1991 verlegte er seine Ambitionen primär auf das Wasser, baute den Haikutter Dagmar Aaen für Fahrten in arktische Gebiete um, mit dem er seitdem viele Male unterwegs war – unter anderem rund um Amerika (1995–1996), durch die Nordostpassage (2002) sowie die Nordwestpassage (1993 und 2003/2004). Für die Nordostpassage gelang es Arved Fuchs dank der künstlerischen Unterstützung durch den Expeditionsmaler und Segler Rainer Ullrich, seine eigene Expedition in Bildern zu dokumentieren:
„Die Idee, einen Expeditionsmaler mitzunehmen, ist nicht neu, und sie stammt keineswegs von mir. Vor dem Zeitalter der Fotografie war der Maler stets fester und wesentlicher Bestandteil einer Expeditionsmannschaft, und selbst später, als man längst fotografierte und auch filmte, war der malende Chronist meist dabei. Alexander von Humboldt, Julius Payer, Fridtjof Nansen, Georg Steller oder James Cook, um nur einige Namen zu nennen: Sie alle zeichneten selbst oder hatten Maler dabei. Wenn ich nicht schon auf früheren Expeditionen einen Künstler mitgenommen habe, dann einzig aus dem Grund, dass ich keinen gefunden habe.“[5]
1997/1998 erfolgte die Expedition Arctic Passages, wobei Fuchs unter anderem einen Heißluftballon auf Spitzbergen aufsteigen ließ. Sein Schiff Dagmar Aaen überwinterte im Scoresbysund in Ostgrönland.
Am 9. Juni 2009 startete Fuchs mit dem Projekt Nordpoldämmerung eine neue Expedition nach Nordwest-Grönland. Mit dem Segelschiff Dagmar Aaen stach der 56-Jährige von Hamburg aus in See und plante, einer historischen Expedition von 1881 bis 1884 zu folgen und neue eisfreie Regionen der Arktis zu befahren.
Im Winter 2012 folgte eine Hundeschlitten-Expedition entlang der Nordwestküste Grönlands. Zwei Jahre später bestiegen drei Crewmitglieder im Zuge der Expedition Pittarak den höchsten Berg Grönlands, Gunnbjørn Fjeld. Im August 2015 brach Fuchs mit der Dagmar Aaen zur Expedition Ocean Change auf, die über die Kapverdischen Inseln, Guinea-Bissau und Brasilien bis nach Ushuaia verlief. Dort glückte im Dezember die Umrundung von Kap Hoorn.[6]
Aus Abenteuern lernen – meine Beobachtungen zum Klima. DK, 1. Auflage 2021. ISBN 978-3-667-12181-3
Literatur
Bernhard-Michael Domberg: Arved Fuchs: Die autorisierte Biographie. Universitas, München 2012, ISBN 978-3-8004-1507-6.
Rainer Ullrich: Skizzen aus der Nordost-Passage – Als Expeditionsmaler mit Arved Fuchs im Polareis. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg 2004, ISBN 3-7822-0887-0.