1915 folgte er dem Ruf der Albertus-Universität auf den Lehrstuhl für Ophthalmologie. An dieser ersten von der Chirurgie unabhängigen Universitätsaugenklinik in Preußen unter der Leitung des von 1877 bis 1889 einzigen preußischen Ordinarius für Augenheilkunde, Julius Jacobson (1828–1889), forschte Birsch-Hirschfeld über Granulose (frühere Bez. für Granulationsgewebe bei Trachom, Tuberkel u. Conjunctivitis granulomatosa), so dass von einer Königsberger Schule der Trachombehandlung gesprochen wurde. Auch machte er die Klinik als Spezialist auf dem Gebiet der Erkrankung der Augenhöhle (Orbita) international bekannt.[4]
Birch-Hirschfeld zog 1944 nach der Zerstörung seines Hauses zu seiner Tochter Anneliese Triller nach Frauenburg. Im Januar 1945 starb er während der Flucht vor der herannahenden Roten Armee im Alter von 73 Jahren im Hause seines Kollegen Helmbold in Danzig an einem Herzinfarkt.[6]
Schriften
Zur Pathologie der Granulose. Berlin 1925.
Die Lichtbehandlung in der Augenheilkunde. Berlin 1928.
Die wahre und die falsche Augendiagnose. Halle 1928.
Die Krankheiten der Orbita (Handbuch der gesamten Augenheilkunde). 2. Auflage. Band 9, Abt. 1, Berlin 1930.
Die Granulose und ihre Bekämpfung in Ostpreussen. Königsberg 1932.
Ein neuer Weg zur Funktionsprüfung des Auges. Halle 1932.
Zur pathologischen Anatomie und Therapie des Trachoms nach histologischer Untersuchung des Tarsus und seiner Bindehaut. Leipzig 1938.
↑ abThomas Thamm: Das Korporationsstudententum in Königsberg/Preußen von 1918 bis 1945. (= Historia Academica, Schriftenreihe der Studentengeschichtlichen Vereinigung des Coburger Convents. Band 34). Würzburg 1995, ISBN 3-930877-27-9.
↑E. Kunz: Geschichte der Universitätsaugenklinik Königsberg. 1. Teil: Ostpreuß. Arztfamilie-Sommer. 1973, S. 14–16, 2. Teil: Ostpreußische Arztfamilie Advent. 1973, S. 10–12 und Teil 3: Ostpreußische Arztfamilie Ostern. 1974 (Gedenkbrief) mit vielen Abbildungen der Nachfolger Julius Jacobsons, S. 6–10.