Arnold Heymann war der Sohn des gleichnamigen Architekten und Stadtbaumeisters Arnold Heymann. Er wurde zwar in Graz geboren, wuchs aber in Wien auf. Hier besuchte er die Höhere Staatsgewerbeschule in der Richtung Baufach und schloss 1891 mit der Matura ab. 1893 begann er ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Victor Luntz; da er aber das Schulgeld nicht bezahlen konnte, wurde er nach zwei Semestern von der Akademie verwiesen. Ab etwa 1895 war Heymann selbständig tätig, zu Beginn gemeinsam mit Josef Beer, der sein Mitschüler gewesen war. Bis zum Ersten Weltkrieg war er laufend mit Bauaufgaben beschäftigt, wobei er oder seine Frau teilweise auch als Bauherr auftraten. Nach dem Krieg sind keine Bauten Heymanns mehr nachzuweisen.
Arnold Heymann heiratete 1899 Rosa Klein, mit der er zwei Kinder hatte. Sein Sohn hieß ebenfalls Arnold Heymann und war Innenarchitekt. Heymann starb im Alter von 80 Jahren und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.
Werk
Arnold Heymann war im Stil des Späthistorismus tätig. Seine frühen Bauten bis etwa um 1900 waren bevorzugt im altdeutschen Stil gestaltet, danach wandte er sich dem als österreichischen Nationalstil angesehenen Neobarock zu. Vor allem die weniger repräsentativen Bauten konnten auch secessionistische Elemente enthalten. Bei seinen letzten Bauaufträgen, als das Neobarock nicht mehr modern war, wandte er sich vermehrt einer neoklassizistischen Gestaltung zu. Heymanns Bauten zeichnen sich durch reichen Dekor aus; manche Bauten erreichen sogar eine ausgesprochen starke Plastizität. Heymann war vor allem im Wohnbau tätig. Er errichtete auch zahlreiche Villen und war ein Spezialist für den Hotelbau.
Wohn- und Geschäftshaus, Liechtensteinstraße 80, Wien 9 (um 1896), mit Josef Beer
Miethaus, Hundsthurmerstraße Nr. unbekannt, heute Schönbrunner Straße, Wien 5 (1896), mit Josef Beer
Miethaus, Bräuhausgasse 51, Wien 5 (1896), mit Josef Beer, abgerissen
Wohn- und Geschäftshaus „Industriehof“, Neubaugasse 69 / Burggasse, Wien 7 (um 1896)
Wohn- und Geschäftshaus, Pramergasse 25, Wien 9 (um 1896)