Mitte der 1970er-Jahre beschloss die Führung der DDR die Aufstellung eines Kampfhubschrauber-Regiments. Anfang der 1980er-Jahre forderte das Vereinte Oberkommando des Warschauer Pakts eine weitere Verstärkung der Unterstützung der Kampfverbände der Landstreitkräfte.[1]
Die Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee stellten aus Teilen des Hubschraubergeschwaders 34 und folgenden Umgliederungen die beiden Kampfhubschraubergeschwader (KHG) 57 und 67 auf: Das KHG-57 (1981: Hubschraubergeschwader 54/HG-54) war seit 1976 mit Mil Mi-8T/TB und seit 1978 mit Mil Mi-24D ausgerüstet. Der Name des preußischen Offiziers „Adolf von Lützow“ wurde am 1. März 1980 verliehen. Das KHG-67 (vormals auch KHG-64) war zunächst mit Mi-8T/TB und seit 1982 mit Mi-24D ausgerüstet. Am 29. September 1984 wurde dem Geschwader der Name des preußischen Offiziers „Ferdinand von Schill“ verliehen.
1984 wechselte die Unterstellung der Kampfhubschraubergeschwader von den LSK/LV zu den Landstreitkräften, die somit eine neue Waffengattung erhielten. Das KHG-57 wurde am 1. März 1984 dem Militärbezirk V, das KHG-67 am 1. November 1984 dem Militärbezirk III zugeordnet. Am 1. Dezember 1986 erfolgte die Umbenennung der Geschwader gemäß ihrer organisatorischen Zuordnung von KHG-57 in KHG-5 und von KHG-67 in KHG-3.[2][3]
Nach Auflösung der NVA übernahm die Bundeswehr die Verbände der Armeefliegerkräfte. Am 1. April 1991 erfolgte die Aufstellung der Heeresfliegerstaffeln 70 (KHG-3), 80 (KHG-5) und Ost. Die Wehrtechnische Dienststelle 61 wurde mit der Erprobung der Hubschrauber beauftragt.
Von den in der NVA genutzten Hubschraubern wurden die Mil Mi-2 in der Bundeswehr nicht weiterverwendet. Die Heeresflieger sonderten die Mi-24 bis 1993 und die Mi-8 bis 1994 aus.
Auftrag
Luftunterstützung der Verbände der Landstreitkräfte bei Kampfhandlungen
Als Verbände der LSK/LV unterstanden die KHG dem 1981 am Standort des Kommando LSK/LV aufgestellten Führungsorgan der Front- und Armeefliegerkräfte (FO FAFK)[1].
1984 wurden die Geschwader den beiden Militärbezirken der Landstreitkräfte der NVA unterstellt. Als Uniformen wurden durch die Geschwaderangehörigen weiter die der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung getragen.
Dem Militärbezirk III unterstand das Kampfhubschraubergeschwader 3 (KHG-3) „Ferdinand von Schill“ in Cottbus, dem Militärbezirk V das Kampfhubschraubergeschwader 5 (KHG-5) „Adolf von Lützow“ in Basepohl.
Die Kampfhubschraubergeschwader verfügten über bis zu drei Kampfhubschrauberstaffeln.[5] An den gleichen Standorten waren je eine Hubschrauberstaffel zur Führung und Aufklärung (HSFA) stationiert.
↑ abRüdiger Wenzke: Die Nationale Volksarmee (1956–1990). In: Torsten Diedrich, Hans Ehlert, Rüdiger Wenzke (Hrsg.): Im Dienste der Partei. Handbuch der bewaffneten Organe der DDR. Links, Berlin 1998, ISBN 3-86153-160-7 (Forschungen zur DDR-Gesellschaft).
↑ abHelmut Göpel: „NVA-Landstreitkräfte“ In: Klaus Naumann (Hrsg.): NVA. Anspruch und Wirklichkeit. Nach ausgewählten Dokumenten. Mittler, Berlin u. a. 1993, ISBN 3-8132-0430-8 (Offene Worte).