Erstmals urkundlich erwähnt wurde Argestorf im Jahre 1252, als Wedekind vom Berge, Edelvogt des Hochstifts Minden, den Zehnten zu „Herkestorpe“ („Dorf des Herco“) an den Mindener Bischof Johann übertrug.
Der Ortsname unterlag in der weiteren Geschichte einem stetigen Wandel. Im Jahre 1254, in einer von Graf Moritz von Spiegelberg verfassten Bitte des Klosters Wennigsen an den Abt zu Corvey um Schenkung von acht Hufen Land wurde der Ort „Erchestorpe“ genannt, bei einer weiteren Landübertragung im Jahre 1257 dann „Erkestorp“.
Etwa im Jahre 1270 war dann das Kloster Wennigsen durch einen weiteren Gütertausch alleiniger Grundherr in Argestorf. Im Calenberger Hausbuch von 1592 wird die Ortschaft als „Arxtorpe“ bezeichnet.
Die größte Bevölkerungszahl erreichte Argestorf in den 1950er Jahren, damals lebten etwa 570 Menschen im Ort.
Im Zuge der Gebietsreform wurde Argestorf am 1. Januar 1970 Teil der Gemeinde Wennigsen (Deister).
Der Entwurf des Kommunalwappens von Argestorf stammt von dem Heraldiker und GrafikerAlfred Brecht, der zahlreiche Wappen in der Region Hannover erschaffen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 3. September 1962 durch den Regierungspräsidenten in Hannover erteilt.[5]
Wappenbegründung: In Argestorf entstand ein Wappen, das das alte Grafenwappen des Adelsgeschlechtes von Spiegelberg, den roten Hirsch im silbernen Felde, in der ehrenden Absicht wiedergibt, dieses mit der Landes- und Ortsgeschichte verwobene Geschlecht im Bewusstsein der Einwohner zu erhalten. Der in Grün, das den bäuerlichen Charakter des Dorfes betont, liegende silberne Schlüssel soll auf die jahrhundertelange Oberhoheit der Kirche hinweisen, die Zehntherr war.
Das Widdergut Vier Eichen ist ein denkmalgeschütztes Herrenhaus in Argestorf. Das Gut besteht aus dem am Bachlauf errichteten voll unterkellerten Herrenhaus mit Scheune, Hof- und Parkanlage des königlichen Oberhofbaudirektors Georg Ludwig Friedrich Laves. Das Herrenhaus wurde im Jahre 1844 in dem für Laves typischen klassizistischen Stil gebaut.
Literatur
Ilse Gottwald et al.: Wennigsen 1200-2000 – Ein Lebenslauf. Wennigsen 1999.
Wennigsen-Argestorfer Forst-Genossenschaft (Herausgeber), Red. Heinz Wöltje. Autoren: Heinz Wöltje; Wolfgang Hennes: Wennigsen Argestorf / Zeitreise 1754 - 2004 Chronik zum Jubiläum der Forstgenossenschaft. Zeitreise durch 250 Jahre mit Einblicken in die Geschichte der Forstgenossenschaft und ihren Einfluss auf das Leben der Dorfbewohner von Wennigsen und Argestorf. Geiger, Horb am Neckar 2004. ISBN 978-3895709418.
Achim Linck: Widdergut zeigt gelebte Historie. Schafe, Garten sowie ein denkmalgeschützter Lavesbau, das macht heute das Widdergut Vier Eichen in Argestorf bei Wennigsen aus. Hier leben Landwirt Ernst-Günther Weiß und seine Frau Hildegard. In: Land & Forst: Landwirtschaft und Landleben in Niedersachsen. Hrsg.: Landvolk Niedersachsen – Landesbauernverband e. V.; Landwirtschaftskammer Niedersachsen. – Deutscher Landwirtschaftsverlag Hannover – ISSN0017-7466. Jg. 164 (2011) Nr. 42, S. 74.