Lima/Peru: PräsidentAlberto Fujimori von der Kleinpartei Veränderung 90 löst den Kongress auf, setzt die Verfassung außer Kraft und entmachtet zugleich die peruanische Justiz, deren Befugnisse er auf sich selbst überträgt. Er genießt bei diesem so genannten „Selbst-Putsch“ die Rückendeckung der Streitkräfte und will per Dekret regieren, bis eine neue Verfassung erarbeitet ist.[4]
Rom/Italien: Die Regierungskoalition aus vier Parteien unter Führung der Christlichen Demokratie (DC) erhält bei den Parlamentswahlen trotz Warnungen an die Wähler vor einem „politischen Chaos“ im Fall ihrer Abwahl weniger als 50 % der Stimmen. Zum zwölften Mal in Folge erzielt die DC bei einer Parlamentswahl das beste Ergebnis aller Parteien, jedoch schloss sie im Vorfeld Konkurrenten wie die Lega Nord, für die sich 8,6 % der Wähler entscheiden, als „nicht regierungsfähig“ aus und verfügt nun über keine weiteren Optionen zur Regierungsbildung.[8]
Dienstag, 7. April 1992
Sarajevo/Bosnien und Herzegowina: Die seit zwei Tagen von regulären und irregulären serbischen Truppen belagerte Hauptstadt, in der vorwiegend Bosnier leben, wird erneut von den Hügeln der Umgebung aus beschossen. Zeitgleich verurteilen serbische Politiker sowohl aus Bosnien und Herzegowina als auch aus dem noch verbliebenen Teil Jugoslawiens die internationale Anerkennung Bosnien und Herzegowinas als eigenständiger Staat.[9]
↑Bosnia and Herzegovina. In: history.state.gov. Abgerufen am 24. April 2024 (englisch): „The United States recognized Bosnia and Herzegovina as an independent state on April 7, 1992“