Appelhof
Appelhof ist ein Gemeindeteil des Marktes Allersberg im Landkreis Roth (Mittelfranken , Bayern ).[ 2] Appelhof liegt in der Gemarkung Altenfelden .[ 3]
Lage
Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südwestlich von Allersberg und 300 m nordwestlich des Rothsees . 300 m östlich verlaufen die Bundesautobahn 9 und die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt . Südlich fließt die Kleine Roth vorbei und mündet bald darauf in den Rothsee. Einziges Anwesen ist das Rokoko -Schlösschen Appelhof.[ 4]
Geschichte
Appelhof wurde 1457 erstmals urkundlich erwähnt.[ 5] Es gehörte zu diesem Zeitpunkt dem Herzog Ludwig von Bayern , danach diversen Nürnberger Patrizierfamilien . Das heutige Schloss wurde um 1760 von dem Allersberger Fabrikanten Jacob Gilardi erbaut und diente seiner Familie als Sommerresidenz. Es trägt die Handschrift des Architekten Gabriel de Gabrieli ; ob er tatsächlich der Baumeister war, ist nicht bekannt. 1889 wurde es von dem Stiftefabrikanten Lothar von Faber erworben und ist bis heute im Besitz der Familie Faber-Castell .[ 1]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Appelhof aus einem Schloss und einer Kapelle. Das Hochgericht übte das pfalz-neuburgische Landrichteramt Allersberg aus. Der Fabrikant Jacob Gilardi war Grundherr des Anwesens.[ 6] Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Appelhof dem Steuerdistrikt Guggenmühle und der Ruralgemeinde Altenfelden zugewiesen.[ 7] Am 1. Juli 1971 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Eingemeindung nach Allersberg.
Das Anwesen ist seit 2011 unbewohnt. Eine Restaurierung ist geplant.[ 8]
Baudenkmäler
Jagd- und Lustschlösschen Appelhof
Einwohnerentwicklung
a) Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 und 1885 bis 1987 als Wohngebäude .
Religion
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Himmelfahrt (Allersberg) gepfarrt.[ 6] [ 20] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach Eckersmühlen gepfarrt,[ 16] seit den 1960er Jahren ist die Pfarrei Allersberg zuständig.[ 17]
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh : Appelhof . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 1 : A–Ei . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298 , OCLC 833753073 , Sp. 160 (Digitalisat ).
Felix Mader : Bezirksamt Hilpoltstein (= Die Kunstdenkmäler von Bayern . Mittelfranken 3). R. Oldenbourg, München 1929, DNB 831022647 , S. 34–36 .
Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat ).
Weblinks
Fußnoten
↑ a b c Ein vergessenes Schloss erwacht wieder , Wochenanzeiger Roth vom 10. Februar 2015, S. 20.
↑ Gemeinde Allersberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 4. August 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 11. Oktober 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 4. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ W. Wiessner: Hilpoltstein , S. 26.
↑ a b W. Wiessner: Hilpoltstein , S. 206.
↑ W. Wiessner: Hilpoltstein , S. 250.
↑ Neues Leben für Schloss Appelhof? 23. September 2023, abgerufen am 3. Oktober 2024 .
↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen . Ansbach 1818, OCLC 1071656043 , S. 6 (Digitalisat ).
↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften . Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266 , S. 178 .
↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern . Band 5 . Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812 , Sp. 711 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat ). Hier wurden die Einwohnerzahlen von Altenfelden und Appelhof vertauscht. Zudem Einwohnerzahl für Appelhof falsch, da dann die Gemeinde 333 Einwohner hätte haben müssen.
↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026 , 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 887 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131 , Abschnitt III, Sp. 1145 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931 , OCLC 556534974 , Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 . Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923 , OCLC 215857246 , Abschnitt II, Sp. 1249 (Digitalisat ).
↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950 . Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975 , OCLC 183218794 , Abschnitt II, Sp. 1081 (Digitalisat ).
↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 793 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern . Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384 , OCLC 220710116 , S. 179 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 347 (Digitalisat ).
↑ Katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt, Allersberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 12. Juni 2023 .