Kaindl wurde als Sohn des Kistlergesellen und Klaviermachers Anton Kaindl sen. und dessen Frau Sophie Silbernagel geboren. Er wuchs in München auf und zeigte bereits früh künstlerisches Talent. Nach dem Schulabschluss studierte er an der Münchner Königlichen Kunstakademie Bildhauerei.
Um die Wende zum 20. Jahrhundert schuf er insbesondere im Münchner Umland zahlreiche Kriegerdenkmale, die in Erinnerung an die Gefallenen des Deutschen Krieges von 1866 und des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 entstanden und ihm den Beinamen Soldaten-Kaindl einbrachten.
Für die Pfarrkirche Maria Immaculata in Dietelskirchen schuf er die 14 Kreuzwegstationen, die Armenseelen-Darstellung und die Apostelfiguren im Presbyterium. Die Pfarrkirche St. Martin und St. Maria Magdalena in Obertaufkirchen wurde von ihm mit dem Neorokoko-Stuck ausgeschmückt.
Am 20. Juli 1922 erlitt Kaindl beim Aufstieg zur Benediktenwand, seinem Lieblingsberg,
einen Herzschlag. Er wurde auf dem Münchner Waldfriedhof beigesetzt.
Werke (Auswahl)
1888 – München-Neuhausen, Rotkreuzplatz, Kriegerdenkmal 1870/71 für die Gefallenen von Neuhausen. Um 1970 abgebaut und an unbekanntem Ort eingelagert
1889 – München, Thierschstraße 25/27/29: plastisches Dekor der Hausteinfassade
1896 – Penig: Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Krieges von 1870/71
1901 – Aschheim: Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/71
1904 – Grünwald: Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Krieges von 1870/71