Parallel zu ihren Berliner und Bayreuther Verpflichtungen hatte die Sängerin ab 1931 einen Zwei-Jahres-Gastvertrag am Deutschen Theater in Prag. 1929 (Turandot) und 1932 (Brünnhilde in Siegfried) gastierte sie in je einer einzigen Vorstellung an der Wiener Staatsoper.[3] 1931 debütierte sie als Venus an der Grand Operá von Paris, 1932 als Walküren-Brünnhilde im Teatro Comunale von Florenz. Weitere Gastspiele führten Anny Helm an die Staatsopern von München, Hamburg und Dresden sowie 1933 an das Grand Théâtre in Genf und an das Théâtre de la Monnaie in Brüssel, wo sie in Wagners Ring des Nibelungen auftrat.
1933 verlagerte die Sängerin ihren Lebensmittelpunkt nach Italien. Sie hatte Giuseppe Sbisà geheiratet, den Direktor der Oper von Triest. Das Paar hatte zumindest eine Tochter: Maria Sbisà Morsanutto. Die Künstlerin konnte ihre Karriere an den ersten Häusern Italiens erfolgreich fortsetzen. Unter der musikalischen Leitung von Arturo Toscanini übernahm sie 1934 in der Arena von Verona die anspruchsvolle Titelpartie in La Gioconda. Mit dieser Partie – aber auch als Santuzza, ebenfalls in der Arena – stellte sie unter Beweis, dass sie nicht auf das deutsche Fach limitiert werden konnte, sondern auch für dramatische Partien des italienischen Faches prädestiniert war. 1934 folgten Debüts an der Mailänder Scala und an der römischen Oper, 1935 auch in Bologna. Zumeist trat sie als Brünnhilde in den verschiedenen Ring-Teilen auf, im Teatro San Carlo von Neapel sang sie gleich alle Brünnhilden im Ring des Nibelungen. In Rom war sie auch in drei anspruchsvollen Titelpartien zu hören, als Isolde, Turandot und Elektra. Am Teatro Colón von Buenos Aires gastierte sie erstmals 1936, am Royal Opera House Covent Garden in London 1939. In beiden Fällen übernahm sie die Venus im Tannhäuser. 1944 kehrte sie an die Wiener Staatsoper zurück, einmal als Senta, einmal als Turandot. 1949 trat sie noch einmal am Théâtre de la Monnaie von Brüssel auf.[4]
Danach zog sie sich von der Bühne zurück und lebte als Gesangspädagogin in Wien.
Im Sommer 1927 nahm die Columbia in Bayreuth Szenen aus dem Ring und aus Parsifal auf. Helm singt das zweite Blumenmädchen in:
Blumenmädchenszene aus Parsifal. Orchester des Festspielhauses Bayreuth, Dirigent: Karl Muck (Bestellnr. L 2011).[6]
Im darauffolgenden Jahr zeichnete Columbia die erste, relativ vollständige, Gesamtaufnahme von Tristan und Isolde in Bayreuth auf 19 Schellackplatten auf: