Annekatrin Hendel war nach einem Designstudium ab 1987 als Kostüm- und Szenenbildnerin für Bühne und Film freiberuflich tätig. 1989 wurde sie Mitbegründerin des Berliner Theaters 89. 1999 folgte die erste Kurzfilmregie bei dem Spielfilm Chiquita For Ever. 2004 gründete sie die It Works! Medien GmbH, deren Geschäftsführerin sie seither ist. Für das deutsche Fernsehen produzierte sie kontinuierlich zeitgeschichtliche Dokumentarfilme wie Mit Fantasie gegen den Mangel und Die Fotografin Sibylle Bergemann oder „Alles anders machen – Das kurze Leben der Ost-Taz“.
Seit 2011 führt Annekatrin Hendel auch selbst Regie, so zum Beispiel bei der Dokumentation Flake über Christian „Flake“ Lorenz, den Keyboarder der Band Rammstein, dem Kinodokumentarfilm Vaterlandsverräter über den Schriftsteller Paul Gratzik, der zur Berlinale 2011 erstmals aufgeführt wurde, bei dem Kinodokumentarfilm Anderson über den Lyriker Sascha Anderson, dessen Welturaufführung bei der Berlinale 2014 stattfand, den Dokumentarfilm Fassbinder über Rainer Werner Fassbinder, der 2015 ins Kino und ins Fernsehen kam, Fünf Sterne für den sie 2017 den Heiner-Carow-Preis der Berlinale bekam. 2018 veröffentlichte sie den Dokumentarfilm Familie Brasch,[1] der zum Filmfest München uraufgeführt wurde, ferner 2019 den Dokumentarfilm Schönheit & Vergänglichkeit, über den Berghain-Türsteher und Fotografen Sven Marquardt, für den sie auf der Berlinale 2019 den Heiner-Carow-Preis bekam, und 2021 den Dokumentarfilm Vertreibung ins Paradies.[2]
2021 war sie als Produzentin zum Deutschen Filmpreis für den Dokumentarfilm SPACE DOGS nominiert[3] und 2022 für den österreichischen Filmpreis.[4]
2012: Grimmepreis für die Produktion Mein Leben – Die Fotografin Sibylle Bergemann
2012: Publikumspreis beim 9. Neiße-Filmfestival im Dreiländereck für Vaterlandsverräter
2012: Perspektive-Preis der 62. Berlinale Made in Germany
2013: Der Dokumentarfilm Vaterlandsverräter gewann 2013 den Grimme-Preis in der Kategorie „Information und Kultur“[14]
2017: Heiner Carow-Preis der DEFA-Stiftung für den Dokumentarfilm Fünf Sterne Berlinale Panorama 2017[15]
2019: Heiner Carow-Preis der DEFA-Stiftung für den Dokumentarfilm Schönheit & Vergänglichkeit Berlinale Panorama 2019.[16]
2021[17] nominiert zum Deutschen Filmpreis 2021 für SPACE DOGS in der Kategorie Dokumentarfilm
Literatur
Thomas Bräutigam: Klassiker des deutschsprachigen Dokumentarfilms. Verlag Schüren, Marburg (Lahn) 2020, ISBN 978-3-7410-0322-6, S. 293.
Claudia Lenssen, Bettina Schoeller-Bouju (Hrsg.): Wie haben Sie das gemacht? Aufzeichnungen zu Frauen und Filmen. 1. Auflage. Verlag Schüren, Marburg (Lahn) 2014, ISBN 978-3-89472-881-6.
Sekundärliteratur
Jan N. Lorenzen: Zeitgeschichte im Fernsehen. Theorie und Praxis historischer Dokumentationen. Springer VS Fachmedien, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-09943-5, S. 57.
Helena Davenport: „Wo bleibt dabei die Lebensgier?“ Interview mit Annekatrin Hendel. In: Potsdamer Neueste Nachrichten.PNN, 6. Dezember 2019; abgerufen am 24. März 2024.