Anna Peters (Politikerin, 1996)

Anna Peters auf dem Klimastreik in Berlin am 29. November 2019

Anna Peters (* 1996) ist eine deutsche Politikerin. Sie war von 2019 bis 2021 Bundessprecherin der Grünen Jugend.

Leben

Nach dem Abitur am Deutsch-Französischen Gymnasium in Freiburg und einem weltwärts-Freiwilligendienst in Ecuador studierte Peters von 2015 bis 2019 Politische Wissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit Schwerpunkt Umweltökonomik. Im Rahmen dessen arbeitete sie 2018 im Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie an der Studie „Die Beendigung der energetischen Nutzung von Kohle in Deutschland – Herausforderungen meistern und Strukturwandel gestalten“ zusammen mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Ecologic Institut.[1] Ihr Studium hat sie 2019 mit dem Bachelor of Science in Volkswirtschaftslehre abgeschlossen.[2]

Politik

Seit Oktober 2012 ist Peters Mitglied der Grünen Jugend, seit 2015 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. Im Oktober 2018 wurde sie als Beisitzerin und Internationale Sekretärin in den Bundesvorstand der Grünen Jugend gewählt.[3] Auf dem 53. Bundeskongress der Grünen Jugend im November 2019 wurde Peters zur Bundessprecherin gewählt.[4] Nachdem 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie in Deutschland keine Vorstandswahlen durchgeführt werden konnten[5], durfte Peters auf dem 55. Bundeskongress in Erfurt nach zwei Amtsjahren satzungsbedingt nicht erneut antreten und schied somit im Oktober 2021 aus dem Bundesvorstand aus.

Zu ihrer Nachfolgerin wurde Sarah-Lee Heinrich gewählt.[6]

2017 war Peters Teil der Delegation der Federation of Young European Greens zu den UN-Klimaverhandlungen (UNFCCC) im Mai und November.[7] Dort verhandelte sie zusammen mit den Jugend- und Frauen-Nichtregierungsorganisationen den Gender Action Plan.[8] Dieser wurde im November 2017 von den UN-Staaten verabschiedet und ist der erste Plan auf UN-Ebene, der die Stärkung von Frauen im Kampf gegen die Klimakrise vornimmt.[9]

Nach dem Einzug von Michael Bloss in das Europaparlament 2019 arbeitete Peters bis 2021 als dessen Mitarbeiterin.[10] Bis 2023 arbeitete sie als Mitarbeiterin der Bundestagsabgeordneten Jamila Schäfer.[11] Sie ist Gründerin der Initiative Fiscal Feminist Hub e. V., die Finanzpolitik in Europa feministisch und sozial gestalten will.[12]

Im November 2023 wurde Peters durch die Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen auf Platz 13 der Wahlliste zur Europaparlamentswahl 2024 gewählt[13], der letztlich nicht für einen Einzug in das Europäische Parlament ausreichen sollte.[14]

Positionen

Ihre politischen Schwerpunkte sind Umwelt und Klima, Internationales, Feminismus und Antifaschismus. Sie setzt sich für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens ein, auch befürwortet sie die private Seenotrettung im Mittelmeer und fordert die komplette rechtliche Freigabe von Schwangerschaftsabbrüchen.[15] Ende November 2019 rief Peters dazu auf, Kohlebagger in der Lausitz zusammen mit Aktivisten im Rahmen des Aktionswochenendes des Klimabündnisses Ende Gelände zu blockieren.[15]

Einzelnachweise

  1. Oei Pao-Yu, Hanna Brauers, Philipp Herpich, Christian von Hirschhausen, Andreas Prahl: Die Beendigung der energetischen Nutzung von Kohle in Deutschland : ein Überblick über Zusammenhänge, Herausforderungen und Lösungsoptionen. 1. Februar 2019 (wupperinst.org [abgerufen am 9. Dezember 2019]).
  2. Anna Peters: Anna Peters Bachelor of Science. Abgerufen am 9. Dezember 2019.
  3. Internationale Koordination. Grüne Jugend, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2019; abgerufen am 9. Dezember 2019.
  4. Pressemitteilung zum 53. Bundeskongress: Neuer Bundesvorstand der Grünen Jugend gewählt! Grüne Jugend, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2019; abgerufen am 9. Dezember 2019.
  5. Programmheft zum 55. Bundeskongress der GRÜNEN JUGEND in Erfurt. September 2021, abgerufen am 24. Juni 2024.
  6. Sarah-Lee Heinrich und Timon Dzienus: Grüne Jugend mit neuer Doppelspitze. In: Der Spiegel. 9. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 24. Juni 2024]).
  7. COP 23 Day 1! Abgerufen am 9. Dezember 2019.
  8. Wgc Fp: Building Power at COP23: Key Demands & Events. In: Women & Gender Constituency. 1. November 2017, abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
  9. COP23 Presidency Announces First Gender Action Plan, Highlights the Role of Women in Climate Action. cop23.com.fj, 13. November 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Dezember 2019; abgerufen am 9. Dezember 2019 (englisch).
  10. Örtliche Assistenten von Michael Bloss MdEP. Europäisches Parlament, abgerufen am 20. Juni 2020.
  11. Kontakt. Jamila Schäfer, abgerufen am 5. Juni 2023.
  12. https://fiscalfeministhub.eu
    https://www.joinpolitics.org/steckbriefe/anna-peters.
  13. Die grüne Liste für die Europawahl 2024. Bündnis 90/Die Grünen, 24. November 2023, abgerufen am 25. November 2023.
  14. Instagram. Abgerufen am 24. Juni 2024.
  15. a b Gudula Hörr: "Wir wollen weg von der Marktwirtschaft". n-tv Nachrichten, 17. November 2019, abgerufen am 9. Dezember 2019 (Interview).