Grassellino erhielt 2005 ihren Laurea-Abschluss als Elektronikingenieurin an der Universität Pisa und war ab 2008 an der University of Pennsylvania, an der sie 2012 promoviert wurde. Danach war sie am Fermilab zunächst als Post-Doktorandin und dann fest angestellt. Sie ist dort Gruppenleiterin.
Sie entwickelte gemeinsam mit Alexander Romanenko eine Methode, um den Oberflächenwiderstand im Mikrowellenbereich bei Niob durch Dotierung – zum Beispiel mit Stickstoff und anschließender Elektropolitur – herabzusetzen. Dieses Material wird in den supraleitenden Mikrowellen-Hohlraumresonatoren der Beschleuniger verwendet. Auch bei Supraleitern gibt es im Mikrowellenbereich einen Skin-Effekt, da die Mikrowellen und thermische Fluktuationen die Cooperpaare aufbrechen können. Die durch die Mikrowellen erzeugten erzwungenen Schwingungen der Elektronen führen zu einer unerwünschten Wärmeerzeugung im Supraleiter. Das von Grassellino und Kollegen eingeführte Verfahren steigert die Effizienz der supraleitenden Strukturen in den Beschleunigern, gemessen über den Gütefaktor Q des Hohlraumresonators, um einem Faktor von drei bis vier. Es können so Kosten bei der notwendigen Kühlung eingespart werden.
Ursprünglich war man der Auffassung, dass die für den Oberflächenwiderstand ausschlaggebende sehr dünne (einige Zehntel Nanometer) äußere Schicht des supraleitenden Niob-Metalls rein sein sollte. Grassellino entdeckte, dass Dotierung zum Beispiel mit Stickstoff besser war.
mit A. Romanenko u. a.: Nitrogen and argon doping of niobium for superconducting radio frequency cavities: a pathway to highly efficient accelerating structures, Superconductor Science and Technology, Band 26, 2013, S. 102001, Arxiv
mit A. Romanenko u. a.: Dependence of the residual surface resistance of superconducting radio frequency cavities on the cooling dynamics around , Journal of Applied Physics, Band 115, 2014, S. 184903, Arxiv
mit A. Romanenko u. a.: Ultra-high quality factors in superconducting niobium cavities in ambient magnetic fields up to 190 mG, Journal of Applied Physics, Band 105, 2014, S. 234103, Arxiv
↑Michael Pekeler, Peter Schmüser, Supraleitung für Teilchenbeschleuniger, Physik Journal 2006, Nr. 3, Online (Memento des Originals vom 30. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pro-physik.de