Angersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Teutschenthal im Saalekreis in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Der Ort wurde bis zur Eingemeindung am 1. September 2010[1] von Teutschenthal mitverwaltet.
Angersdorf liegt ca. 1 km südwestlich von Halle (Saale), auf einer Anhöhe westlich der Saaleaue.
Südlich an Angersdorf schließt sich der Teutschenthaler Ortsteil Holleben an, der Ortsteil Zscherben liegt etwa 1 km nordwestlich.
Klima
Der Jahresniederschlag beträgt 437 mm. Die Niederschläge sind extrem niedrig. Sie liegen im unteren Zwanzigstel der in Deutschland erfassten Werte. An keiner Messstation des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2,2-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren kaum und sind gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 24 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.
Ortschaftsgliederung
Als Ortsteil von Angersdorf ist Schlettau ausgewiesen.
Geschichte
Der Ortsname Schlettau ist slawischen Ursprungs (Sletowe) und geht in seiner Entstehung etwa in das Jahr 600 zurück, zu einer Zeit, als die Sorben die Saaleufer besiedelten. Die Entwicklung der Gemeinde vollzog sich fortan im engen Wechsel mit der Stadt Halle sowie der Gemeinde Holleben.
Der heutige Ortsteil Angersdorf entstand im Jahre 1936 durch Zusammenlegung der Orte Angersdorf und Schlettau. Mit der ersten Kreisreform in der DDR wurde Angersdorf am 15. Juni 1950 vom Landkreis Merseburg in den Saalkreis umgegliedert, der bei der zweiten Kreisreform 1952 zum Saalkreis im Bezirk Halle kam. Mit diesem kam Angersdorf im Jahr 2007 zum Saalekreis. Am 1. September 2010 erfolgte die Eingemeindung nach Teutschenthal.[4] Neu entstandene Wohngebiete führten in den letzten Jahren zu einem starken Zuzug aus dem benachbarten Halle.
Der ehrenamtliche Ortschaftsbürgermeister Manfred Wagenschein wurde 2015 wiedergewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
Chorgemeinschaft „Sang und Klang“ (seit 1901)
Geschichtsdenkmal
Gedenkstein aus dem Jahre 1953 in der Lauchstädter Straße für den kommunistischen Politiker Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Das Gebiet um Angersdorf gehört zu den ältesten Bergbaugebieten in der Region. Im westlichen Teil des Ortes befindet sich ein Kalibergwerk („Schacht Angersdorf“), in dem von 1908 bis 1993 Kali- und Steinsalz abgebaut wurden.
Im Norden von Angersdorf, unmittelbar an der Stadtgrenze von Halle, entstand in den 1990ern ein größeres Gewerbegebiet.
In der näheren Umgebung Angersdorfs befinden sich die Chemiestandorte Schkopau (Buna-Werke; 10 km entfernt) und Leuna (20 km entfernt).
Linie 320: Halle ↔ Angersdorf ↔ Holleben ↔ Delitz ↔ Bad Lauchstädt
Mit dem 5 km entfernten Stadtzentrum von Halle ist Angersdorf über die zweispurig befahrbare Bundesstraße 80 verbunden. Über die L164n besteht Anschluss an die seit 2007 teil-fertigstellte Bundesautobahn 143 und somit an den Autobahndoppelring Mitteldeutsche Schleife Halle–Leipzig.