Andrij Mykolajowytsch Liwyzkyj (* 27. Märzjul./ 9. April 1879greg. in Lipljawe, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich, (heute: Oblast Tscherkassy, Ukraine); † 17. Januar 1954 in Karlsruhe, Deutschland) war ein ukrainischer Politiker und Jurist, Mitbegründer der Revolutionären Ukrainischen Partei (Revoluzijna ukrajinka partija, RUP). Nach der Auflösung der RUP 1905 wechselte er zur Ukrainischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Ukrajinska sozialno-demokratytschna robitnytscha partija, USDRP).
Von 1919 bis 1920 war Liwyzkyj stellvertretender Ministerpräsident und Justizminister der Ukrainischen Volksrepublik in den Regierungen von Borys Martos, Issaak Masepa und Wjatscheslaw Prokopowytsch. Seit September 1919 bekleidete er auch das Amt des Außenministers der Republik[1] und leitete die ukrainische diplomatische Delegation bei den Verhandlungen in Warschau zum ukrainisch-polnischen Beistandspakt. Vom 18. Oktober bis 12. November 1920 war er Ministerpräsident der letzten auf dem ukrainischen Boden agierenden Regierung der Ukrainischen Volksrepublik.
Von 1922 bis 1926 war er Ministerpräsident und von 1926 bis 1954 Präsident der Ukrainischen Volksrepublik im Exil.[2]
Er starb in Karlsruhe und wurde zuerst auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt, später wurden seine sterblichen Überreste auf den Friedhof der ukrainisch-orthodoxen St. Andrew Memorial Church in South Bound Brook in New Jersey überführt.[3]
Er war der Ehemann der Schriftstellerin Marija Liwyzka und Vater des ukrainischen Exilpolitikers Mykola Liwyzkyj.
Ehrungen
2009 gab die ukrainische Nationalbank anlässlich Andrij Liwyzkyjs 130. Geburtstag eine Zwei-Hrywnja-Gedenkmünze mit seinem Konterfei heraus.[4]
Weblinks
Siehe auch: Liste der Regierungschefs in der Ukraine
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte und Tradition der Auslandsdienste der Ukraine auf der Webpräsenz des Außenministeriums der Ukraine, abgerufen am 10. März 2015
- ↑ Liwyzkyj auf der offiziellen Webseite der ukrainischen Regierung, abgerufen am 10. März 2015
- ↑ Biografie Andrij Liwyzkyj auf proekt-wms abgerufen am 6. März 2016 (russisch)
- ↑ Webseite der Nationalbank der Ukraine; abgerufen am 16. Juni 2016 (ukrainisch)
Literatur