Andrea Prader besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Zürich. Anschließend studierte er an der dortigen UniversitätMedizin. Nach Abschluss des Studiums 1944 bekam er 1947 eine Anstellung als Assistenzarzt am Kinderspital Zürich. 1950 erlangte er die Facharztbezeichnung Pädiatrie. Er setzte seine Studien am Bellevue Hospital in New York fort. Prader habilitierte sich 1957[1] und wurde 1962 auf den Lehrstuhl für Pädiatrie und als Nachfolger von Guido Fanconi zum Leiter des Kinderspitals berufen. Diese Position hatte er bis 1986 inne.
Sein Name ist untrennbar mit dem zusammen mit Heinrich Willi nach ihm benannten Prader-Willi-Syndrom – einer angeborenen Erbkrankheit mit angeborener Muskelschwäche, geistiger Entwicklungsverzögerung und Fettsucht – verbunden. Nach ihm ist eine klinische Klassifikation der Intersexualität auf der Basis seiner Habilitationsschrift benannt[2].
Außerdem entwickelte er das sogenannte Orchidometer zur Messung der Hodengröße. Darüber hinaus war er an der Entdeckung der erblichen Hereditären Fruktoseintoleranz und des Pseudo-Vitamin-D-Mangels beteiligt. 1962 und 1971 war er Präsident der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie. Von 1972 bis 1974 war Andrea Prader Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie, deren Ehrenmitglied er später auch wurde.
↑ A. Prader: Pathologie des Wachstums und der endokrinen Drüsen. In: G. Fanconi, A. Wallgren (Herausgeber) Lehrbuch der Pädiatrie, 1972, 9. Auflage, Schwabe Verlag Basel, Seite 354
↑Andrea Prader †. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online, Berlin, Boston 2010, De Gruyter; zuletzt abgerufen am 6. April 2013.