Die Analytische Ontologie ist eine Teildisziplin innerhalb der Analytischen Philosophie. Wie die klassische Ontologie untersucht sie die allgemeinsten Merkmale und grundlegenden âBestandteileâ der Wirklichkeit und wie diese âineinander greifenâ.[1] Sie fragt danach, was als fundamentale Arten des Seienden angenommen werden sollen (Dinge, Eigenschaften, Sachverhalte, Ereignisse, Prozesse etc.), wie diese zu verstehen sind und in welchen AbhĂ€ngigkeitsbeziehungen sie zueinander stehen.
In der Analytischen Ontologie können naturalistische, phĂ€nomenologische und deskriptive Richtungen unterschieden werden. Das Gemeinsame der inhaltlich oft sehr unterschiedlichen Positionen stellt die Verwendung von formalen Hilfsmitteln dar; einige frĂŒhe AnsĂ€tze orientierten sich methodisch an einer Analyse sprachlicher AusdrĂŒcke und Strukturen. Umstritten ist, ob so gefundene Grundstrukturen die Strukturen des Seienden an sich selbst widerspiegeln (realistischer Ansatz) oder primĂ€r Strukturen unseres Erkennens und Begreifens ausmachen, die auf ein erfahrungsunabhĂ€ngig Seiendes nur projiziert werden (konstruktivistischer Ansatz).[2]
Die gegenwĂ€rtige Analytische Philosophie identifiziert in der Regel Ontologie mit Metaphysik. Sie beschĂ€ftigt sich mit fast dem gesamten Spektrum klassischer ontologischer Fragen, weswegen heute vielfach eine GegenĂŒberstellung von klassischer und analytischer Ontologie in Frage gestellt wird.[3]
Der Beginn der Analytischen Philosophie war zunĂ€chst mit einer Ablehnung der Metaphysik bzw. Ontologie[4] verbunden. Diese richtete sich vor allem gegen idealistische Systeme wie die von Bernard Bosanquet und Francis Herbert Bradley. Die Elimination der Metaphysik wurde zu einem Grundanliegen der Analytischen Philosophie. Dennoch waren bereits in ihren AnfĂ€ngen versteckt metaphysische Elemente enthalten wie etwa in den BemĂŒhungen die philosophischen Probleme durch eine âLogische Syntaxâ der Sprache (Rudolf Carnap) oder durch Begriffsanalyse zu lösen. Die wirkmĂ€chtigsten Strömungen dieser metaphysikkritischen AnfĂ€nge stellten dabei in den 1930er und 1940er Jahren der Logische Positivismus, nach dem Zweiten Weltkrieg die âOrdinary Languageâ-Philosophie in der Tradition des spĂ€ten Wittgenstein dar.
Ab den frĂŒhen 1960er Jahren begannen sich die Vorurteile gegen die Metaphysik aufzuweichen und es entwickelte sich eine offenere Auseinandersetzung mit deren Fragestellungen. Am bedeutendsten waren dabei die Arbeiten von W.V.O. Quine und P.F. Strawson, die beide ihre Wurzeln in der antimetaphysischen Tradition hatten. Strawson, ein frĂŒherer Vertreter der âOrdinary Languageâ-Philosophie, entwickelte das Projekt einer deskriptiven Metaphysik, mit dem Ziel einer systematischen Charakterisierung der Strukturen und Begriffsschemata in unserer Sprache. Quine, der in der Tradition des Logischen Positivismus wurzelte, analysierte die âontologischen Verpflichtungenâ (ontological commitments), die wir akzeptieren, wenn wir uns in bestimmten Diskursen bewegen. Strawsons Ansatz wurde vor allem in GroĂbritannien einflussreich, wo sich die Methode der Begriffsanalyse mit an Kant angelehnten Fragen nach den transzendentalen Bedingungen unseres Sprechens verband. Quines Ideen breiteten sich in Nordamerika aus, wo eine Debatte darĂŒber entstand, zu welchen ontologischen Annahmen uns die Wissenschafts- und Alltagssprache verpflichten. Mit der Zeit erweiterten sich die Themenstellungen und es wurden schlieĂlich alle klassischen Fragen der Tradition wieder aufgegriffen, wenngleich noch in punktueller und unsystematischer Form.
Seit Mitte der 1980er Jahre entwickelte sich durch eine neue Generation analytischer Philosophen ein zunehmend unverkrampfterer Umgang mit metaphysischen Fragestellungen. Es entstanden umfangreichere systematische Arbeiten ĂŒber metaphysische Themen wie die von Roderick Chisholm, David Armstrong und David Lewis. Chisholm und spĂ€ter Lewis entfernten sich dabei vom Vorbild Quines und sahen nun in der Tradition von G.E. Moore die mit der Alltagssprache aufgestellten ontologischen Verpflichtungen als gleichberechtigt zu denen der Wissenschaftssprache an. GroĂen Einfluss erlangte auch der australische Philosoph David Armstrong, dessen Arbeiten ĂŒber das Universalien-Problem den vorherrschenden nominalistischen Konsens zurĂŒckdrĂ€ngten und einen Neubeginn des metaphysischen Realismus ermöglichten.
Grundrichtungen
Naturalistische Richtungen
Die naturalistische Richtung der Analytischen Ontologie, zu denen u. a. Willard Van Orman Quine und Donald Davidson zu zĂ€hlen sind, wurde entscheidend von der Metaphysikkritik des âWiener Kreisesâ, insbesondere von Rudolf Carnap geprĂ€gt.[5] Ausgangspunkt Quines ist die von Carnap ĂŒbernommene These, dass das entscheidende Mittel zur Beantwortung ontologischer Fragestellungen die Wahl eines passenden Begriffsschemas (conceptual scheme) darstellt.[6]
FĂŒr Quine ist das Ziel der Ontologie die KlĂ€rung der Frage, was es gibt (âWhat there isâ).[7] Den grundlegenden begrifflichen Rahmen zu dieser KlĂ€rung gibt fĂŒr ihn die physikalische Sprache ab. Sie bezieht sich auf physikalische GegenstĂ€nde (physical objects), die die fundamentalen Bestandteile der Wirklichkeit darstellen. Physikalische GegenstĂ€nde sind durch ihre rĂ€umlich-zeitliche Anordnung gekennzeichnet. Zu ihnen zĂ€hlen sowohl die alltĂ€glichen Dinge (physical things, bodies) als auch Ereignisse (events). Da fĂŒr Quine sĂ€mtliche anderen Redeweisen in die physikalische Sprache ĂŒbersetzt werden können, sind letztlich auch alle anderen Arten von EntitĂ€ten auf die grundlegende Kategorie der âphysical objectsâ rĂŒckfĂŒhrbar.
PhÀnomenologische Richtungen
Die vielfĂ€ltigen phĂ€nomenologischen Richtungen der Analytischen Ontologie gehen zurĂŒck auf die Philosophie von Franz Brentano und Edmund Husserl. GrundsĂ€tzlich stehen sie den Bestrebungen naturalistischer Strömungen, alle Kategorien auf eine Grundkategorie (Physisches bzw. physikalisch Beschreibbares) zurĂŒckfĂŒhren zu wollen, kritisch gegenĂŒber.
Einen besonderen Stellenwert in ihren Untersuchungen nimmt die IntentionalitĂ€t des Bewusstseins ein (Peter Geach, Elizabeth Anscombe, Roderick Chisholm). GemÀà dieser Teilrichtung stellt dabei der Ausgangspunkt philosophischen Denkens die Reflexion auf das denkende Subjekt dar. Wenn wir allgemeine Strukturen der Wirklichkeit aufweisen und verstehen wollen, mĂŒssen wir uns fragen, wie wir als denkende Subjekte auf diese Strukturen Bezug nehmen. Chisholm spricht dabei vom âPrimat des Intentionalenâ; ohne die Bezugnahme auf intentionale Vermögen könne der Gegenstandbezug sprachlicher AusdrĂŒcke letztlich gar nicht erklĂ€rt werden.[8]
Ein weiteres wichtiges Themengebiet der phĂ€nomenologischen Richtung stellt die Mereologie dar (Kevin Mulligan, Peter Simons, Barry Smith). In ihr wird im Anschluss an AnfĂ€nge bei Brentano und Husserl und den Arbeiten polnischer Logiker (StanisĆaw LeĆniewski) die Theorie der Teil-Ganzes-Relation weiterentwickelt.
Die deskriptive Richtung der Analytischen Ontologie, auch deskriptive Metaphysik genannt, ist eng mit dem Werk Peter F. Strawsons verbunden, der in seinen Arbeiten an die deskriptiven AnsĂ€tze von Aristoteles und Kant anschlieĂt.[9] Strawson unterscheidet zwischen âdeskriptiverâ und ârevisionĂ€rerâ Metaphysik. Die deskriptive Metaphysik stellt die tatsĂ€chliche begriffliche Struktur dar, mit der wir die Welt erfassen, die revisionĂ€re Metaphysik will sie durch eine bessere ersetzen. Ziel der deskriptiven Metaphysik ist es, den sprachinvarianten und zeitlosen Kern unseres Denkens zu beschreiben.[10] Dieser liegt als âKern fĂŒr das begriffliche RĂŒstzeugâ jedem Sprachgebrauch zugrunde.[11] Die Frage nach den grundlegenden Strukturen unseres Begriffssystems ist dabei fĂŒr Strawson untrennbar mit der nach den grundlegenden Strukturen der Wirklichkeit verbunden. Wesentliche Kategorien unserer Denkstruktur treten nicht schon durch die bloĂe Beschreibung des tatsĂ€chlichen Wortgebrauchs zutage, sondern erfordern transzendentale Analyse.
Fragestellungen
Erkenntnistheoretische Probleme
Linguistische RelativitÀt und Unterbestimmtheit
Eine grundlegende Fragestellung in der Ontologie betrifft das VerhĂ€ltnis zwischen Ontologie und Sprache. WĂ€hrend in einem realistischen Ansatz (z. B. Armstrong) davon ausgegangen wird, dass das Seiende und seine Grundstrukturen an sich gegeben sind und sich mittelbar z. B. auch in Grundstrukturen der Sprache spiegeln, geht man in einem konstruktivistischen Ansatz (z. B. Strawson) davon aus, dass Grundstrukturen des Seienden an sich selbst nicht objektiv erfassbar sind, sondern lediglich die Strukturen beschreibbar sind, welche wir fĂŒr entsprechende Projektionen gebrauchen. Ein solcher konstruktivistische Ansatz wird manchmal mit der These von der linguistischen RelativitĂ€t verbunden, wonach verschiedene Sprachen auch verschiedene Ontologien implizieren.[12] In Hinblick auf den erkenntnistheoretischen Gehalt einer Ontologie ist zu unterscheiden zwischen dem Geltungsanspruch des Erkannten und dem Inhalt der Ontologie. Der Inhalt der Ontologie kann aus realistischer oder konstruktivistischer Perspektive gleich sein. Ein Realist vertritt dabei eher die Position, dass der Inhalt auch erkannt werden kann, wĂ€hrend eine konstruktivistische Position sich eher auf eine intersubjektive Ăbereinstimmung abstĂŒtzt.[13]
Ein weiteres Problem betrifft die von einigen Theoretikern konstatierte âbegrĂŒndungsmĂ€Ăige Unterbestimmtheitâ und geringe BegrĂŒndungssicherheit ontologischer Theorien. Ontologische Aussagen haben demnach einen hohen Allgemeinheits-Charakter, der aber nur zu einem geringen Teil durch Daten begrĂŒndet erscheint. DarĂŒber hinaus ist die Ontologie in einem hohen MaĂe holistisch, d. h., die Richtigkeit einzelner Aussagen kann im Prinzip erst innerhalb ontologischer Gesamt-Systeme entschieden werden, die aber in gegenwĂ€rtigen Ausarbeitungen noch kaum vorliegen.[14]
Ontologische Verpflichtungen
Die ontologische Grundfrage nach dem, was es gibt, können wir nach Quine auch beschreiben als das, was es geben muss, damit unsere Aussagen wahr sein können. Quine spricht in diesem Zusammenhang von âontologischen Verpflichtungenâ (ontological commitments), die man eingeht, wenn man Aussagen aufstellt. Um diese aufzudecken, ist es nach Quine allerdings notwendig, die komplexe Struktur der Alltagssprache zu vereinfachen und in die kanonische Notation der PrĂ€dikatenlogik ĂŒberzufĂŒhren.[15] Als Kern dieses Verfahrens schlĂ€gt Quine â im Anschluss an Russells Theorie der definiten Beschreibung â vor, die in der Umgangssprache verwendeten Eigennamen durch logische Partikel zu ersetzen. Quines klassisches Beispiel sind negative Existenzbehauptungen wie die Aussage âPegasus existiert nichtâ. Ohne Transformation wĂ€re diese Aussage sinnlos, da sie dem Namen âPegasusâ die âLast des Objektbezugsâ aufbĂŒrdet, mit dem wir uns zur Annahme der Existenz von Pegasus verpflichten wĂŒrden. Nach Quine ist daher die Aussage âPegasus existiert nichtâ zu analysieren als âEs gibt nichts, das Pegasus istâ (). Die âLast des Objektbezugsâ geht so vom Namen âPegasusâ an die Partikel âetwasâ ĂŒber, die in kanonischer Schreibweise als durch den Existenzquantor gebundene Variable dargestellt wird. Was wir als existierend gelten lassen, zeigt sich allgemein daran, welche Werte wir fĂŒr die Variable âxâ einzusetzen bereit sind.
Diskussionen ĂŒber ontologische Fragen bestehen so im Idealfall darin, dass die GesprĂ€chspartner mit Hilfe der kanonischen Notation zeigen, welche EntitĂ€ten sie annehmen. Die Frage, welche Ontologie die richtige ist, kann nach Quine aber letztlich auch nicht mit Hilfe der kanonischen Notation entschieden werden. Quine schlĂ€gt zur Lösung pragmatische Kriterien vor. Mit Hilfe des âsemantischen Aufstiegsâ (semantic ascent) soll die semantische Sichtweise die inhaltliche ersetzen und innerhalb der Sprache geklĂ€rt werden, welche ontologischen Annahmen fĂŒr den jeweiligen Zweck die besseren Dienste leisten.
Existenz
In der klassischen Analytischen Philosophie wird die Frage nach der Bedeutung von âExistenzâ hĂ€ufig ausgeklammert oder sogar als Pseudofrage zurĂŒckgewiesen. Sie folgt hier der Tradition Humes, fĂŒr den Existenz kein PrĂ€dikat ist, da der Begriff âExistenzâ der Idee eines Dinges nichts hinzufĂŒge.[16]
Klassische sprachanalytische Interpretationen
Nach Carnap und Frege wird unter Existenz die ErfĂŒllung einer Aussagenfunktion verstanden. PrĂ€dikate werden als Funktionen aufgefasst. Trifft das PrĂ€dikat einer Aussage auf den Gegenstand zu, auf den sich ihr Subjektausdruck bezieht, so ist die Aussage wahr, die Funktion gilt als âerfĂŒlltâ oder âgesĂ€ttigtâ. So bedeutet in dieser Tradition der Satz âEinhörner existieren nichtâ nichts anderes als dass die Aussagefunktion âx ist ein Einhornâ nicht erfĂŒllt ist. In einer anderen, unter anderem von Quine vertretenen Deutung wird Existenz von der Rolle des Existenzquantors in der PrĂ€dikatenlogik her interpretiert. Durch Existenzaussagen behauptet oder negiert man, dass es etwas gibt, fĂŒr das gilt, dass die AusdrĂŒcke, fĂŒr die eine Existenzaussage erhoben wird, auf es zutreffen. So lautet ein bekanntes Diktum von Quine: âAls EntitĂ€t angesehen zu werden, heiĂt schlicht und einfach, als Wert einer Variablen angesehen zu werdenâ.[17] Nach der Standard-Deutung der Quantifikation betrifft das, was mit dem Existenzquantor ausgedrĂŒckt wird, Dinge und nicht sprachliche AusdrĂŒcke. So wird eine Aussage wie âEs gibt ein x, fĂŒr das F und G giltâ nicht durch sprachliche AusdrĂŒcke wahr gemacht, die fĂŒr den unbestimmten Buchstaben x eingesetzt werden können, sondern durch das Ding selbst, das die Eigenschaften F und G besitzt.
Probleme der klassischen Interpretationen
Ein Problem stellt das von Quine aufgestellte Diktum der ontologischen RelativitĂ€t dar, wonach wir nur das sinnvoll als existent voraussetzen dĂŒrfen, worauf uns unsere Sprache verpflichtet. Nach realistischer Auffassung können wir aber daraus, dass wir in unserem Sprachsystem gegenwĂ€rtig bestimmte EntitĂ€ten nicht voraussetzen, nicht schlieĂen, dass es diese EntitĂ€ten generell nicht gibt oder nie gegeben hat. Um zu generellen Existenz-Aussagen zu kommen, mĂŒssten auch andere Sprachsysteme betrachtet werden. Weiterhin muss auch der Zeitfaktor berĂŒcksichtigt werden. Welche Existenz-Form haben jene Dinge, die es zwar in der Gegenwart nicht gibt, aber entweder in der Vergangenheit gegeben hat oder in Zukunft geben wird? Ein weiteres Problem stellt die modale Rede dar, die fĂŒr Quine in der Wissenschaft keinen Platz hat. Im Alltag sprechen wir jedoch nicht nur ĂŒber Aktuelles, sondern ganz selbstverstĂ€ndlich auch ĂŒber rein Mögliches. Wovon prĂ€dizieren wir das, was wir von Dingen aussagen, die zwar nicht existieren, aber existieren könnten?
ModalitÀten
In der philosophischen Tradition unterscheidet man ĂŒblicherweise die drei ModalitĂ€tenNotwendigkeit, Wirklichkeit und Möglichkeit. Diese werden grundsĂ€tzlich in zwei verschiedenen Verwendungsweisen gebraucht: als âDe-dicto-Aussagenâ beziehen sie sich auf SĂ€tze oder Propositionen, als âDe-re-Aussagenâ beziehen sie sich auf Dinge in der Wirklichkeit.
De dicto und de re
In der klassischen Analytischen Philosophie ist man darum bemĂŒht, die ModalitĂ€ten von Notwendigkeit und Möglichkeit allein auf Propositionen oder SĂ€tze und nicht auf EntitĂ€ten der Welt zu beziehen. Denn ânotwendigâ und âmöglichâ werden hier nicht als Seins-, sondern als Erkenntnis-Modi aufgefasst. Dieser Ansatz wurde in den 1980er Jahren vor allem von Saul Kripke in Frage gestellt. FĂŒr Kripke beziehen wir uns mit der Aussage, dass die Welt in irgendeiner Hinsicht auch anders hĂ€tte sein können als sie wirklich ist, auf die Welt selbst und nicht auf Aussagen ĂŒber diese.[18]
Mögliche Welten
In der Analytischen Ontologie ist es seit der zweiten HĂ€lfte des 20. Jahrhunderts ĂŒblich geworden, den Möglichkeits-Begriff mit der bereits auf Leibniz zurĂŒckgehenden Metapher der âmöglichen Weltenâ zu beschreiben. Unter einer möglichen Welt wird zunĂ€chst einfach nur eine Art, wie die Dinge hĂ€tten sein können, verstanden. Eine dieser verschiedenen Versionen des Sein-Könnens zeichnet sich dadurch aus, dass sie wirklich bzw. aktual ist. Die Meinungen darĂŒber, welchen ontologischen Status die möglichen Welten besitzen, klaffen weit auseinander. Dabei drehen sich die Auseinandersetzungen vor allem um die Frage, wie die so genannten âPossibiliaâ aufzufassen sind, als die bloĂ möglichen Objekte, welche in der wirklichen Welt nicht vorkommen. Gegen die Vorstellung, man könne Possibilia ohne weiteres wie regulĂ€re Objekte betrachten, sind etliche EinwĂ€nde vorgebracht worden. So besteht fĂŒr Quine das Hauptproblem der Possibilia vor allem darin, dass es ihnen an IdentitĂ€tskriterien fehle, um sie individuieren zu können.[19] R. Barcan Marcus gibt darĂŒber hinaus zu bedenken, dass Possibilia nicht zum Gegenstand einer referentiellen Bezugnahme gemacht werden können.[20] Dem so genannten Possibilismus zufolge, wie er insbesondere von David Lewis unter der Bezeichnung âmodaler Realismusâ vertreten worden ist, sind Possibilia dagegen ebenso real und existieren in demselben Sinne wie die Dinge der aktualen Welt. Jede Art, wie eine Welt hĂ€tte sein können, ist eine Art, wie eine Welt ist.[21]
Universalien und Individuen
Die grundlegende Frage der Ontologie ist die nach dem, was es ĂŒberhaupt gibt bzw. was die grundlegenden Arten von EntitĂ€ten sind. Eine historisch grundlegende Unterscheidung ist die zwischen Universalien (universals) und Individuen bzw. Einzeldingen (particulars), deren genauere Bestimmung Thema des seit dem Mittelalter diskutierten Universalienproblems ist. Das Universalien-Problem wurde trotz der anfĂ€nglich metaphysikkritischen Tendenzen in der Analytischen Philosophie stets als Problem anerkannt, da es wesentliche BeitrĂ€ge zur Grundlagendebatte in der Mathematik sowie zu anderen wissenschaftstheoretischen Diskussionen geliefert hat.[22] Von ihrer Beantwortung hĂ€ngt u. a. die Art der entwickelten kategorialen Ontologie hab. In der Analytischen Ontologie wird dazu eine sehr kontroverse Diskussion gefĂŒhrt. Umstritten ist, wie die beiden Begriffe âUniversalienâ und âEinzeldingeâ ĂŒberhaupt verstanden werden sollen, ob nicht eine Kategorie auf die andere zurĂŒckgefĂŒhrt werden kann und sich tatsĂ€chlich alle EntitĂ€ten in sie einteilen lassen.[23]
Universalien und Tropen
Um zu erklĂ€ren, wie Einzeldinge zu ihren Eigenschaften kommen, gibt es zwei konkurrierende Modelle. Realistische Modelle gehen davon aus, dass Universalien existieren, die Typen von Eigenschaften darstellen. Das wichtigste Kennzeichen von Universalien ist ihre Wiederholbarkeit (âuniversals are repeatablesâ)[24]: sie können in beliebig vielen Einzeldingen instantiiert oder exemplifiziert werden. Beispiele fĂŒr Universalien sind Eigenschaften wie âEin-Kilogramm-schwer-Seinâ oder â20 °C-Seinâ und Beziehungen wie âEin-Meter-entfernt-Sein-vonâ.[25] Einen besonderen Typ von Universalien stellen âArtenâ (kinds) dar. Arten sind Eigenschaften, die fĂŒr ein Einzelding konstitutiv sind; auf sie bezieht man sich mittels âsortaler AusdrĂŒckeâ (sortals).
Tropen-Theorien dagegen verwerfen die Annahme, dass sich Eigenschaften in verschiedenen Einzeldingen wiederholen. Sie gehen davon aus, dass Eigenschaften stets als individuelle, numerisch verschiedene Eigenschaften existieren. Diese werden im Sprachgebrauch der Analytischen Philosophie auch âTropenâ (tropes) genannt. Tropen sind partikularisierte Eigenschaften (abstract particulars); konkrete Einzeldinge werden hĂ€ufig als BĂŒndel von Tropen aufgefasst.
Einzeldinge, Substrate und BĂŒndel
Einzeldinge sind nach David Armstrong dadurch gekennzeichnet, das sie nicht-wiederholbar sind (nonrepeatables).[26]
Um die IdentitĂ€t von Einzeldingen zu erklĂ€ren, konkurrieren Substrattheorien mit BĂŒndelthorien. GemÀà einer Substrattheorie gibt es einerseits Eigenschaften und andererseits etwas, was die Eigenschaften trĂ€gt, das Substrat. Substrate sind das, was den Einzeldingen ihre IdentitĂ€t verleiht.
Substrattheorien unterscheiden sich wiederum darin, ob als Substrate die GegenstÀnde inklusive einiger ihrer Eigenschaften fungieren (thick particulars) oder ob die Substrate bar jeglicher Eigenschaften aufgefasst werden (thin particulars oder bare particulars).
Substrat-Theorien, die von eigenschaftslosen TrĂ€gern ausgehen, fassen diese als reine âDiesheitenâ (Haecceitas) ohne jegliche Eigenschaften auf. Es soll damit ausgedrĂŒckt werden, dass die IndividualitĂ€t von etwas jenseits aller begrifflichen, das heiĂt sprachlichen Beschreibungen liegt. Dem Einzelding kommen dabei keine Eigenschaften notwendig zu; es kann jede seiner Eigenschaften Ă€ndern, ohne in seiner IdentitĂ€t verĂ€ndert zu werden. Dieser Ansatz findet sich schon bei Aristoteles und wurde vor allem durch Duns Scotus in die philosophische Tradition eingefĂŒhrt.
Theorien, die als Substrat einen TrĂ€ger mit bestimmten Eigenschaften annehmen, werden auch Substanztheorien genannt.[27] Sie gehen davon aus, dass dem EigenschaftstrĂ€ger bestimmte (substantielle) Eigenschaften zukommen. Sie können sich im Laufe der Zeit nicht Ă€ndern, ohne dass der EigenschaftstrĂ€ger dadurch âzerstörtâ wĂŒrde.
FĂŒr die BĂŒndeltheorie hat das konkrete Einzelding keinen TrĂ€ger, sondern ist ein BĂŒndel von Eigenschaften, die fĂŒr es alle wesentlich sind. Jedes konkrete Individuum wird als etwas gedacht, das aus komplexen BĂŒndeln von Eigenschaftsindividuen (abstrakte Partikularien) zusammengesetzt ist, die durch Binderelationen zusammengehalten werden. Zu diesen Binderelationen gehört zunĂ€chst, dass die einzelnen Eigenschaften, die ein BĂŒndel bilden, zusammen vorkommen, also âkoprĂ€sentâ (compresent) sind. Dass diese Eigenschaften auch mit anderen Eigenschaften zusammen vorkommen können, macht nach Interpretation der BĂŒndeltheorie ihre Kontingenz aus.
Theorie-Typen
Laut David Armstrong lassen sich die unterschiedlichen Positionen zum Problem des Status von Universalien und Individuen in folgender Matrix zusammenfassen:[28]
Position
Kriterium der Klassenzugehörigkeit
IdentitÀt des konkreten Einzeldings
Eigenschaften des Einzeldinges
1) Extremer Nominalismus
primitiv (nicht hinterfragbar)
das konkrete Einzelding selbst
nicht als eigene EntitÀt existent
2) Ăhnlichkeits-Nominalismus
Ăhnlichkeit
das konkrete Einzelding selbst
nicht als eigene EntitÀt existent
3) Tropentheorie der primitiven Klassen
primitiv
Eigenschafts-BĂŒndel
Tropen
4) BĂŒndel-Tropentheorie der Ăhnlichkeits-Klassen
Ăhnlichkeit
Eigenschafts-BĂŒndel
Tropen
5) Substrat-Tropentheorie der Ăhnlichkeits-Klassen
Ăhnlichkeit
Substrat
Tropen
6) Tropentheorie der Universalien
Instantiierung
Substrat
Tropen
7) BĂŒndel-Universalientheorie
Instantiierung
Eigenschafts-BĂŒndel
Universalien
8) Substrat-Universalientheorie
Instantiierung
Substrat
Universalien
Nominalistische Theorien
FĂŒr nominalistische Theorien gibt es keine Eigenschaften als eigene EntitĂ€ten, sondern nur die konkreten Einzeldinge. Die extremste Theorie ist dabei die Theorie der primitiven natĂŒrlichen Klassen (1: A. Quinton[29]).
Ihr zufolge ist die Tatsache, dass Dinge in Klassen zusammengefasst werden, nicht weiter analysierbar. Die Klassen, in denen die Einzeldinge zusammengefasst werden, haben einen âprimitivenâ Charakter, d. h., sie sind durch keinerlei Eigenschaften oder Beziehungen ihrer Elemente zueinander charakterisiert.[30] Der Ăhnlichkeits-Nominalismus (2: H.H. Price[31]) lĂ€sst ebenfalls keine Eigenschaften und Beziehungen der Klassenelemente zu, gibt aber, im Gegensatz zur Theorie der primitiven natĂŒrlichen Klassen, an, weshalb manche Klassen natĂŒrlich sind. Ihm gemÀà hĂ€ngt die NatĂŒrlichkeit einer Klasse von der zwischen den Elementen bestehenden Ăhnlichkeit ab.[32]
Tropen-Theorien
Eine weitere GroĂ-Gruppe stellen Tropen-Theorien dar. Diese gehen davon aus, dass die Eigenschaften des konkreten Dings durch eine eigene EntitĂ€t, die Tropen, bestimmt werden. Die Tropen-Theorie tritt in vier grundsĂ€tzlichen Variationen auf. FĂŒr Vertreter einer Tropentheorie der natĂŒrlichen Klassen (3: G. F. Stout[33]) ist die Tatsache, dass ein Einzelgegenstand gerade von den jeweiligen Eigenschaften bestimmt wird, nicht mehr weiter hinterfragbar. FĂŒr Vertreter einer Tropentheorie der Ăhnlichkeits-Klassen werden die einzelnen Eigenschaften eines konkreten Gegenstandes durch eine nicht mehr weiter hinterfragbare Ăhnlichkeit zusammen gehalten â mit (5: C.B. Martin,[34] John Locke) oder ohne Annahme (4: Keith Campbell,[35] Donald C. Williams[36]) eines zugrunde liegenden Substrats, das diese Eigenschaften aufnimmt.[37] Eine vierte Variante kombiniert die Tropentheorie mit einer Theorie der Universalien (6: Aristoteles, Edmund Husserl,[38] Roman Ingarden,[39] John Cook Wilson,[40]Norman Kemp Smith[41]).[42] Ihre Vertreter gehen davon aus, dass die individuellen Eigenschaften eines Einzelgegenstandes Instantiierungen von Universalien darstellen, die einem TrĂ€ger dieser Eigenschaften, dem Substrat, zukommen.
Universalien-Theorien
Die dritte Gruppe stellen die realistischen Theorien dar. Sie gehen davon aus, dass die EinzelgegenstĂ€nde selbst â nicht nur ihre Eigenschaften â Instantiierungen von Universalien darstellen. Dabei wird der Einzelgegenstand entweder wieder einfach mit der Summe seiner Eigenschaften identifiziert (Bertrand Russell[43]) oder ein Substrat als TrĂ€ger dieser Eigenschaften angenommen (David M. Armstrong,[44] Evan Fales,[45]E. Jonathan Lowe[46]).
IdentitÀt
Unterscheidungen
Ontologische Fragen hĂ€ngen auf engste mit der IdentitĂ€tsproblematik zusammen. So lautet ein bekanntes Diktum von Quine: âNo entity without identityâ[47] GrundsĂ€tzlich wird in der Analytischen Ontologie zwischen numerischer und qualitativer IdentitĂ€t unterschieden. Im Fall der numerischen IdentitĂ€t haben wir es mit einer Relation eines Dinges mit sich selbst zu tun, im Fall der qualitativen IdentitĂ€t mit einer Relation zwischen numerisch verschiedenen Dingen.
IdentitÀt im strikten Sinne betrifft konkrete Dinge. In diesem Fall wird auch von token-IdentitÀt gesprochen. In einem weiteren Sinne wird IdentitÀt auch auf abstrakte Dinge bezogen, die type-IdentitÀt genannt wird.
Eine weitere Unterscheidung betrifft den zeitlichen Aspekt. Synchrone IdentitÀt bedeutet die IdentitÀt einer EntitÀt zu ein und demselben Zeitpunkt. Diachrone IdentitÀt hingegen besagt die IdentitÀt einer EntitÀt zu verschiedenen Zeitpunkten. Diese wird in der Analytischen Ontologie besonders intensiv diskutiert, weil mit ihr die Frage zusammenhÀngt, ob es Dinge gibt, die im Laufe der Zeit mit sich selbst identisch bleiben, es also so genannte Kontinuanten gibt.[48]
Synchrone IdentitÀt konkreter Dinge
Zur Beurteilung der synchronen IdentitĂ€t eines konkreten Dinges wird oft das Leibnizsche Prinzip herangezogen. Danach ist ein x mit einem y genau dann (numerisch) identisch, wenn x in allen Eigenschaften mit y ĂŒbereinstimmt. Dieses Prinzip ist aber umstritten, da einige Philosophen annehmen, es sei denkbar, dass es vollkommen gleiche Dinge gibt, die aber dennoch numerisch verschieden sind.[49]
Ein wichtiges notwendiges IdentitĂ€tskriterium konkreter Dinge stellt ihre rĂ€umliche Koinzidenz dar. FĂŒr manche Theorien bildet sie sogar ein hinreichendes IdentitĂ€tskriterium. So stellt z. B. fĂŒr manche BĂŒndeltheorien die rĂ€umliche IdentitĂ€t verschiedener EigenschaftsbĂŒndel die IdentitĂ€t eines Einzeldinges her.
Diachrone IdentitÀt konkreter Dinge
Der Endurantismus teilt die Alltagsauffassung, dass es auch durch die Zeit eigentliche IdentitĂ€t gibt. Er vertritt eine dreidimensionale Sichtweise der Dinge. Die diachrone IdentitĂ€t der Einzeldinge wird dabei in der Regel als etwas Grundlegendes betrachtet, das keiner weiteren RĂŒckfĂŒhrung auf etwas anderes bedarf. Die Zeit wird prĂ€sentistisch aufgefasst: allein das, was im Augenblick prĂ€sent ist, existiert real.
Der Perdurantismus (vertreten u. a. von Quine, Lewis, Sider) hingegen leugnet die IdentitĂ€t der Einzeldinge in der Zeit. FĂŒr ihn sind die konkreten Dinge neben den drei rĂ€umlichen Dimensionen, durch die vierte Dimension, die Zeit, identifiziert. Die konkreten Einzeldinge werden verstanden als Summen oder Aggregate ihrer zeitlichen Phasen (âhunks of matterâ). Das, was im Alltag als IdentitĂ€t in der Zeit gilt, ist fĂŒr den Perdurantismus lediglich eine Art KontinuitĂ€tsrelation zwischen angrenzenden zeitlichen Phasen oder Abschnitten von Dingen. Der Perdurantismus vertritt eine Ă€ternalistische Auffassung der Zeit. Die zeitliche Dimension wird wie eine rĂ€umliche behandelt, alle Augenblicke sind gleich real. Alle Dinge und Geschehnisse aus Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft sind gleich wirklich.
Ereignisse
Seit den 1960er Jahren hat sich in der Analytischen Ontologie eine Diskussion um den Begriff des Ereignisses entwickelt, bei der die Frage nach deren ontologischen Status und ihrem VerhÀltnis zu anderen ontologischen Kategorien im Vordergrund stehen.
Der ontologische Status von Ereignissen wird in der Analytischen Ontologie sehr unterschiedlich interpretiert. Von einer Minderheit der Autoren werden Ereignisse als eigene ontologische Kategorie auch abgelehnt.[50]
Theorien, die Ereignisse als eigene EntitĂ€t annehmen, begrĂŒnden dies hĂ€ufig mit einer Analyse der Umgangssprache. In dieser kommunizieren wir ganz selbstverstĂ€ndlich nicht nur ĂŒber Dinge und Personen, sondern auch ĂŒber Ereignisse. So berichten z. B. Sportreporter nicht nur ĂŒber einzelne FuĂballspieler, sondern auch von FuĂballspielen und sprechen ihnen gewisse Merkmale und QualitĂ€ten zu oder ab. Wenn wir aber solche Ereignis-SĂ€tze als wahr oder falsch bezeichnen wollen, kommen wir nach Donald Davidson nicht darum herum, auch Ereignisse als deren ontologische Wahrheitsbedingungen vorauszusetzen.[51]
Dinge als TrÀger von Ereignissen
Bei fĂŒhrenden Autoren einer Ereignis-Ontologie (Kim, Lombard, Chisholm, Davidson) findet sich die grundsĂ€tzliche Ăberzeugung, dass Dinge (âSubstanzenâ) unverzichtbare TrĂ€ger von Ereignissen sind. Ereignisse sind danach stets Vorkommnisse, die an Dingen geschehen oder ablaufen. Dinge werden als fĂŒr Ereignisse konstitutive Bestandteile bezeichnet; so bezeichnet Kim die Dinge als die âessencesâ von Ereignissen.[52]
Persistenz der Dinge als Bedingung von Ereignissen
Das entscheidende Kriterium dafĂŒr, dass Dinge TrĂ€ger von Ereignissen sein können, ist nach Lawrence Brian Lombard,[53] dass sie persistieren, d. h., die Ereignisse âĂŒberlebenâ mĂŒssen. Lombard interpretiert Ereignisse als Ănderungen, in dem einem Ding zu einem Zeitpunkt t eine Eigenschaft zukommt und zu einem anderen Zeitpunkt t' noch nicht bzw. nicht mehr. Dabei ist nach Lombard eine diachrone IdentitĂ€t von Dingen notwendig.
Lombards aristotelische Theorie der VerÀnderung
Lombard greift dabei die klassisch-aristotelischen Theorie der VerĂ€nderung auf, deren Kriterien er âThe Ancient Criterion of Changeâ nennt. Danach geschieht eine Ănderung dann und nur dann, wenn (1) es eine Eigenschaft P gibt, (2) ein Objekt x, (3) wenn es verschiedene Zeitpunkte, t und t' gibt und (4), wenn es der Fall ist, dass x zu t die Eigenschaft P hat und x zu t' P nicht hat (oder umgekehrt).[54] Lombard unterscheidet mit der klassischen Tradition zwischen âsubstantiellen Ănderungenâ und âakzidentellen Ănderungenâ. Beide Formen der Ănderung bedĂŒrfen TrĂ€ger, Eigenschaften und Zeiten. Ein Ding Ă€ndert sich akzidentell, wenn Eigenschaften an ihm austauscht werden, die nicht fĂŒr die Zugehörigkeit zu seiner Art oder Sorte maĂgeblich sind (z. B. ein grĂŒner Tisch wird blau angestrichen). Das Einzelding ist selbst TrĂ€ger einer akzidentellen Ănderung, die es persistieren und âĂŒberlebenâ muss. Verliert ein Ding wĂ€hrend einer VerĂ€nderung Eigenschaften, die fĂŒr seine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art maĂgeblich sind (essences), handelt es sich um eine substantielle Ănderung. Das Ding kann diese Ănderung nicht ĂŒberstehen. So ĂŒberlebt der grĂŒne Tisch zwar sein Blau-werden, nicht aber seine Umformung zum Stuhl. Er kann somit nicht TrĂ€ger der substantiellen Ănderung sein. Der TrĂ€ger substantieller Ănderungen ist das Material (matter), aus dem das vergehende Ding besteht und aus dem das neu entstehende Ding wird. Im Falle des Tisches, der zum Stuhl wird, etwa eine bestimmte Menge Holz.
DreidimensionalitÀt der Dinge als Bedingung von Ereignissen
Als weiteres entscheidendes Merkmal der Einzeldinge fĂŒr ihre Funktion als TrĂ€ger von Ereignissen ist fĂŒr viele Autoren ihre rĂ€umliche Verfasstheit (DreidimensionalitĂ€t). Manche Autoren (z. B. Hacker[55] und Stoecker[56]) machen darauf aufmerksam, dass dieses Merkmal auf engste mit dem, diachron identisch zu sein, zusammenhĂ€ngt: nur wenn Dinge nicht zeitlich ausgedehnt sind, können sie zu jedem Zeitpunkt ihrer Existenz als Ganzes da (endurer) sein.
Obwohl Ereignisse auch rĂ€umliche Vorkommnisse sind, haben sie nach gĂ€ngiger Meinung von sich aus keine rĂ€umliche Ausdehnung;[57] der rĂ€umliche Charakter von Ereignissen werde vielmehr von den Einzeldingen âentlehntâ.[58]
Ereignisse als physikalische Objekte
Quine vertritt die These, dass Dinge und Ereignisse Vorkommnisse einer einzigen Kategorie sind und ihre Unterscheidung ontologisch irrelevant ist. Den Hintergrund bildet dabei die Quinesche Annahme, dass die physikalische Sprache die universale Sprache fĂŒr die Darstellung der Wirklichkeit ist und sĂ€mtliche anderen Sprachen ohne Verlust ihrer kognitiven Relevanz in diese ĂŒbersetzt werden können. In Entsprechung zur These vom universalen Charakter der physikalischen Sprache, vertritt Quine eine universale âphysical-objectâ-Ontologie: alles was es gibt, sind demnach physikalische Objekte. Ontologisch wesentlich fĂŒr physikalische Objekte ist, dass es sich bei ihnen um raum-zeitliche Einheiten handelt. Alles, dem raum-zeitliche Extension zukommt, und nur dieses, gilt als physikalisches Objekt. Physikalische Objekte sind das âMaterialâ von vierdimensionalen Raum-Zeit-Portionen oder -Regionen. Dinge wie Ereignisse sind in der Raum-Zeit, jede Differenz zwischen Dingen und Ereignissen ist so fĂŒr Quine ontologisch irrelevant. Unter dieser RĂŒcksicht macht es fĂŒr Quine z. B. keinen Unterschied, ob man von Kopf und FuĂ als distinkten Teilen eines Menschen spricht oder von seinem ersten und fĂŒnften Lebensjahrzehnt als numerisch verschiedenen Abschnitten.[59]
Ereignisse als abhÀngige EntitÀten
WĂ€hrend Quine die ontologische Eigenart von Dingen gegenĂŒber Ereignissen leugnet, gelten Peter Strawson[60] Dinge als grundlegend, Ereignisse hingegen als von ihnen abhĂ€ngige EntitĂ€ten. Strawson begrĂŒndet seine These mit dem Vorgang der Identifikation von EntitĂ€ten. Dieser setzt ein Wissen darĂŒber voraus, worin sich die EntitĂ€t von allem anderen unterscheidet, was nach Strawsons Ăberzeugung ihre raum-zeitliche Position ist. Nach Strawsons Ăberzeugung sind aber einzig Dinge rĂ€umlich ausgedehnt und haben eine zeitliche Dauer. Da aber die Möglichkeit, Ereignisse zu identifizieren, von Dingen abhĂ€ngt, hĂ€ngen auch Ereignisse von Dingen ab, ohne dass sich daraus umgekehrt eine irgendwie geartete AbhĂ€ngigkeit der Dinge von Ereignissen ergĂ€be. Ein besonders deutlicher Aspekt dieser AbhĂ€ngigkeit von Ereignissen gegenĂŒber Dingen ist, dass wir Ereignissen keine rĂ€umliche Position zusprechen können, ohne auf Dinge Bezug zu nehmen. Sprechen wir Ereignissen rĂ€umliche Eigenschaften zu, prĂ€dizieren wir diese nĂ€mlich nicht von den Ereignissen selbst, sondern letztlich von ihren TrĂ€gern, den an ihnen beteiligten Dingen.
No-Event-Metaphysics
Die Spielarten von Auffassungen, die unter dem Etikett âno-event-metaphysicsâ[61] aufgelistet werden können, sind sehr unterschiedlich. Es existieren vor allem sehr unterschiedliche Auffassungen darĂŒber, unter welcher RĂŒcksicht Ereignisse als eigene EntitĂ€ten abgelehnt werden.
Eine eliminative Theorie vertritt Terence Horgan.[62] Er geht davon aus, dass die Annahme von Ereignissen fĂŒr die Behandlung aktueller ontologischer Probleme ĂŒberflĂŒssig ist. So könne z. B. der Begriff der KausalitĂ€t, entgegen der Interpretation vieler Ereignis-Ontologen, nicht als Relation zwischen Ereignissen, sondern als Beziehung zwischen Sachverhalten analysiert werden.
Reduktionistische Theorien verfolgen einen weniger radikalen Ansatz und versuchen zunĂ€chst Ereignisse als PhĂ€nomen ernst zu nehmen, sie dann aber auf EntitĂ€ten einer anderen Art zurĂŒckzufĂŒhren. Diese Positionen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Auswahl der EntitĂ€ten, auf die Ereignisse zurĂŒckgefĂŒhrt werden sollen. Roderick Chisholm[63] vertritt die These, dass Ereignisse vollstĂ€ndig auf Sachverhalte zurĂŒckgefĂŒhrt werden könnten. Chisholm erlĂ€utert dies am Beispiel der Ermordung Caesars durch Brutus. Dieses âEreignisâ sei nichts anderes als der Sachverhalt, dass Brutus Caesar ermordet hat â und damit nicht unterschieden von einem Sachverhalt wie dem, dass Sokrates sterblich oder der Tisch braun ist.
Sachverhalte
In der Analytischen Ontologie reicht die Bandbreite der Auffassungen bezĂŒglich Sachverhalten von strikter Ablehnung bis zur Annahme, Sachverhalte seien die grundlegenden oder sogar einzigen Bestandteile der Wirklichkeit. Als erster echter Sachverhalts-Ontologe kann Alexius Meinong[64] gelten, der Sachverhalte âObjektiveâ nennt. Angeregt durch Meinong machen Bertrand Russell[65] und dann auch der frĂŒhe Ludwig Wittgenstein[66] die Kategorie des Sachverhalts zur zentralen Kategorie. Eine wesentliche Vertiefung erfĂ€hrt die Sachverhalts-Ontologie durch Gustav Bergmann[67] und seinen SchĂŒler Reinhardt Grossmann.[68] Sachverhalts-Ontologien ist gemeinsam, dass sie neben Dingen auch Sachverhalte als EntitĂ€ten anerkennen. Ansonsten bestehen groĂe Unterschiede zwischen ihnen: hinsichtlich der Bestandteile, die sie fĂŒr Sachverhalte annehmen, der Interpretation der Verbindungen zwischen diesen Bestandteilen und des ontologischen Status der Sachverhalte.[69] Umstritten ist auĂerdem das VerhĂ€ltnis zwischen Sachverhalten und Dingen. Manchen Sachverhalts-Ontologien fĂŒhren Dinge letztlich auf Sachverhalte zurĂŒck (z. B. Ingvar Johansson[70]), wĂ€hrend andere beide Kategorien als gleichberechtigt ansehen (z. B. Erwin Tegtmeier[71]).
GrĂŒnde fĂŒr die Annahme von Sachverhalten
UnzulÀnglichkeiten der Substanz-Ontologie
Sachverhalts-Ontologen kritisieren an der aristotelischen Substanz-Ontologie, dass in ihr nur Dinge als eigentliche EntitĂ€ten gelten. Die Bedeutung der Kategorie des Sachverhalts sei zwar bereits von Aristoteles im Zusammenhang mit dem Problem der Wahrheit frĂŒh erkannt worden, doch wurde ihr in der aristotelischen Tradition der Status des wirklich Seienden abgesprochen und ihre Existenz ins menschliche Bewusstsein verlagert.[72] Damit verbunden ist die Kritik, dass in der Substanz-Ontologie die Relationen zwischen den Dingen nicht in gebĂŒhrender Weise berĂŒcksichtigt, sondern auf nicht-relationale Eigenschaften von Dingen zurĂŒckgefĂŒhrt werden. So könne etwa die Relation âgröĂer alsâ, wie sie z. B. zwischen zwei Menschen a und b besteht, nicht auf GröĂen-Eigenschaften von a und b zurĂŒckgefĂŒhrt werden, weil allein durch die Angabe der absoluten GröĂen das GröĂenverhĂ€ltnis zwischen a und b nicht erfasst wird.[73]
Sachverhalte als das primÀr Wahrgenommene
Sachverhalts-Ontologen gehen davon aus, dass uns in der Wahrnehmung primĂ€r âKomplexe und Beziehungenâ gegeben sind. Hinzu kommt die Ăberlegung, dass fĂŒr die Produktion von Beziehungen und Komplexen durch das wahrnehmende Subjekt Anhaltspunkte in der RealitĂ€t gegeben sein mĂŒssen, nach denen sich die subjektive Produktion richtet.[74] Dinge, Eigenschaften und Beziehungen nehmen wir nach dieser Auffassung dagegen nur mittels Sachverhalten wahr, in die sie als Bestandteile eingehen.
Sachverhalte als Lösung fĂŒr das Wahrheitsproblem
Als ein weiteres wichtiges Argument fĂŒr die ontologische RealitĂ€t von Sachverhalten wird das Wahrheitsproblem angefĂŒhrt. Erst mit der Annahme von Sachverhalten lasse sich eine Korrespondenztheorie der Wahrheit vertreten, bei der dem Erkenntnisakt ein bestehender Sachverhalt entspricht (âein Erkenntnisakt ist genau dann wahr, wenn der Sachverhalt, auf den er intentional bezogen ist, bestehtâ[75]).
Bestandteile von Sachverhalten
Die verschiedenen Sachverhalts-Ontologien unterscheiden sich darin, welche Bestandteile und welche Verbindungen zwischen ihnen sie fĂŒr Sachverhalte annehmen.
So lĂ€sst Alexius Meinong ausschlieĂlich Eigenschaftsindividuen als EntitĂ€ten zu. Auf jeweils zwei Eigenschaftsindividuen, die miteinander durch die Relation der Gleichheit verbunden sind, baut sich ein Eigenschaftsindividuum höherer Stufe auf. Bertrand Russell nimmt als Bestandteile von Sachverhalten Individuen sowie relationale und nichtrelationale Universalien an. In Ludwig Wittgensteins Tractatus bestehen Sachverhalten aus âDingenâ. Bei Gustav Bergmann gibt es auĂer Individuen und Universalien noch âVerbinderâ. Viele Sachverhalts-Ontologien unterscheiden zwischen atomaren und komplexen (molekularen) Sachverhalten (Russell, Bergmann). Komplexe Sachverhalte können selbst wiederum aus Sachverhalten bestehen. Die unterste Einheit stellen atomare Sachverhalte dar. Unterschiedlich werden auch die âVerbindungenâ zwischen Dingen und ihren Eigenschaften zu Sachverhalten erklĂ€rt. So stellen fĂŒr Bertrand Russell Relationen die Verbindungen her, wĂ€hrend Gustav Bergmann eine eigene EntitĂ€t (âNexusâ) einfĂŒhrt und fĂŒr Erwin Tegtmeier die Sachverhalte selbst die Rolle des Verbinders ĂŒbernehmen.[76]
Status von Sachverhalten
Die Frage, welche Status Sachverhalte annehmen können, ist umstritten. FĂŒr Russell, Wittgenstein und Grossmann gibt es nur bestehende, d. h. existierende und nicht-bestehende Sachverhalte. BloĂ denkbare Sachverhalte, die durch sinnvolle, aber falsche SĂ€tze ausgedrĂŒckt werden, haben danach ebenso wenig ein eigenes Sein wie undenkbare, durch sinnlose SĂ€tze ausgedrĂŒckte Sachverhalte. Bergmann wendet dagegen ein, dass falsche und sinnlose Aussagen nicht auf eine Stufe gestellt werden können. Er geht daher davon aus, dass jeder Sachverhalt noch einen Modus, PotentialitĂ€t oder AktualitĂ€t, besitzt, der zwar selbst kein Bestandteil des Sachverhalts ist, ihn aber durchdringt (permeate). Durch falsche, aber sinnvolle SĂ€tze ausgedrĂŒckte Sachverhalte bestehen danach zwar nicht, sie existieren aber potentiell. Bestehende Sachverhalte dagegen existieren aktuell.
Notwendige Sachverhalte werden von vielen Sachverhalts-Ontologen (z. B. Bergmann, Grossmann, Tegtmeier) in Sachverhalte unterschieden, die auf Naturgesetzen und solchen, die auf logischen Gesetzen beruhen. Wittgenstein dagegen erkennt nur logische Notwendigkeiten an; Naturnotwendigkeiten verlegt er ins Bewusstsein und fasst sie wie David Hume als Erwartung auf, dass sich eine RegelmĂ€Ăigkeit fortsetzt.
Propositionen
Propositionen werden in moderner Terminologie als die Inhalte von Sprechakten, vor allem von Behauptungen aufgefasst. Vertreter der Annahme von Propositionen weisen darauf hin, dass dieser Inhalt eine sachverhaltsartige Struktur aufweist.[77] Die gleichen Propositionen können mit ganz unterschiedlichen sprachlichen AusdrĂŒcken gekoppelt sein (z. B. âSchnee ist weiĂâ, âSnow is whiteâ). Umgekehrt können auch völlig gleichlautende SĂ€tze unterschiedlichen Propositionen zum Ausdruck bringen (z. B. âHans trifft den Nagel auf den Kopfâ als wörtlich und als metaphorisch zu verstehende Aussage). Propositionen haben nach Russell â im Unterschied zu anderen Sachverhalten â âsemantic featuresâ.[78] Sie sind auf etwas AuĂersprachliches bezogen und TrĂ€ger von Wahrheitswerten: eine wahre Proposition korrespondiert einer Tatsache.
Ob Propositionen eine eigene EntitĂ€t darstellen, ist umstritten. Eine realistische Deutung vertreten u. a. Bolzano und Meinong. FĂŒr Meinong sind Propositionen âSĂ€tze an sichâ, die sogar völlig unabhĂ€ngig von konkreten Bewusstseinsinhalten existieren.[79] Kritiker wie Nicholas Rescher meinen dagegen, dass Propositionen ihrem Sein nach vollstĂ€ndig von einem menschlichen Bewusstsein abhĂ€ngen.[80] Quine lehnt Propositionen ab, weil es seines Erachtens nicht möglich ist anzugeben, wann SĂ€tze dieselben Propositionen zum Ausdruck bringen.[81]
Zeit
Ein zentrales Thema der gegenwÀrtigen Analytischen Ontologie ist der Charakter der Zeit. Wichtige Fragestellungen sind, wie das Fortbestehen von GegenstÀnden in der Zeit gedacht werden kann und ob die Gegenwart in besonderer Weise real ist.
Behauptung der IrrealitÀt der Zeit
Ausgangspunkt der gegenwĂ€rtigen Diskussionen ist der Aufsatz The Unreality of Time von J. M. E. McTaggart (1908).[82] McTaggart verfolgt darin das Ziel, mit sprachanalytischen Mitteln die IrrealitĂ€t der Zeit zu beweisen. Die Grundlage von McTaggarts Argumentation ist die These, dass es zwei verschiedene Weisen gibt, wie wir uns auf die Position von Ereignissen in der Zeit beziehen können. Einerseits können wir sie mit den Begriffen âvergangenâ, âgegenwĂ€rtigâ und âzukĂŒnftigâ zeitlich klassifizieren. Bei dieser Betrachtungsweise handelt es sich um indexikalische Zeitbestimmungen, da es vom Standpunkt des Betrachters abhĂ€ngt, welcher der Begriffe auf ein Ereignis zutrifft. McTaggart nennt diese Variante die A-Reihe. Die zweite Möglichkeit ist, Ereignisse mit Hilfe der Begriffe âfrĂŒherâ, âspĂ€terâ und âgleichzeitigâ zueinander in Beziehung zu setzen. Die so gekennzeichneten Relationen zwischen den Ereignissen sind nicht perspektivisch und somit permanent, sie konstituieren die B-Reihe.
Taggarts Versuch des Aufweises der IrrealitĂ€t der Zeit teilt sich in zwei Teile. ZunĂ€chst versucht er zu zeigen, dass sich eine B-Reihe nicht ohne eine A-Reihe denken lĂ€sst; in einem zweiten Schritte will er die WidersprĂŒchlichkeit von A-Reihen aufzeigen. Zum Aufweis der ersten These geht McTaggart von der Annahme aus, dass Zeit notwendig das Auftreten von VerĂ€nderung voraussetzt.[83]
GĂ€be es nun VerĂ€nderung nach dem Modell der B-Reihe ohne gleichzeitige A-Reihe, wĂŒrde VerĂ€nderung entweder darin bestehen, dass ein Ereignis aufhört, ein Ereignis zu sein und dafĂŒr ein anderes anfĂ€ngt zu existieren, oder darin, dass ein Ereignis sich in ein anderes verwandelt. Aufgrund der unverĂ€nderlichen PlĂ€tze, die die Ereignisse in der B-Reihe haben, ist dies jedoch fĂŒr McTaggart ausgeschlossen. Ein Ereignis e1 folgt immer nach einem Ereignis e0. Das Ereignis e0 nimmt immer dieselbe Position in der Zeitreihe ein und hört niemals auf, das Ereignis e0 zu sein. Nach der B-Reihen-Theorie kann nicht ausgedrĂŒckt werden, wie aus dem Ereignis e0 jemals das Ereignis e1 werden soll.
In einem zweiten Schritt will McTaggart nachweisen, warum VerĂ€nderungen nach dem Modell der A-Reihe nicht widerspruchsfrei erklĂ€rbar sind. McTaggart stellt zunĂ€chst fest, dass es sich bei den Begriffen âvergangenâ, âgegenwĂ€rtigâ und âzukĂŒnftigâ um Relationsbegriffe handelt, die sich auf etwas beziehen, das selbst nicht innerhalb der Zeitreihe stehen soll. Sein Haupteinwand ist aber die These, dass die Begriffe âvergangenâ, âgegenwĂ€rtigâ und âzukĂŒnftigâ selbst nicht miteinander kompatibel sind. Jedem Ereignis kann nur einer der drei Begriffe zugesprochen werden, was aber im Widerspruch zur A-Theorie steht, nach der die VerĂ€nderung eines Ereignisses in der Zeit mit jedem dieser drei Begriffe beschrieben werden mĂŒsste.
Verteidigung der RealitÀt der Zeit
Die Verteidiger der RealitĂ€t der Zeit teilen sich in zwei Lager. Die eine Gruppe bestreitet McTaggarts Argument, dass die B-Reihen-Theorie der Zeit auf die A-Reihen-Theorie zurĂŒckzufĂŒhren sei, die andere wehrt sich gegen die von McTaggart behauptete WidersprĂŒchlichkeit der A-Reihen-Theorie.
B-Reihen-Theorien
FĂŒr AnhĂ€nger der B-Reihen-Theorie ist Zeit nur durch die Beziehung âfrĂŒher/spĂ€terâ definiert. Ereignisse sind âtenseless factsâ. Jedes Ereignis nimmt einen unverrĂŒckbaren Platz in der Zeitreihe ein, der unabhĂ€ngig von einem Beobachter ist. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gemÀà dieser Auffassung gleich real, weshalb sie auch Ăternalismus genannt wird. Die Einzel-Dinge haben eine vierdimensionale Struktur, d. h., ihre IdentitĂ€t ist nicht nur durch die drei rĂ€umlichen Dimensionen (LĂ€nge, Breite, Höhe), sondern ebenfalls durch die Zeit bestimmt.
AnhĂ€nger der B-Reihen-Theorie der Zeit argumentieren, dass nicht Ereignisse, sondern Dinge die TrĂ€ger von VerĂ€nderung sind. VerĂ€nderung ist dabei das Ereignis, dass ein Ding anfĂ€ngt zu existieren, ein anderes wird und zuletzt aufhört, zu existieren. Seine KontinuitĂ€t besteht darin, dass es sich ĂŒber die Zeit hinweg Ă€hnlich bleibt; die einzelnen Abschnitte des sich in der Zeit verĂ€ndernden Gegenstandes werden dabei oft mit dem Bild des âRaum-Zeit-Wurmsâ (spacetime worm)[84] bezeichnet. Dieser âRaum-Zeit-Wurmâ ist das, was die IdentitĂ€t des Gegenstandes ausmacht (Perdurantismus).
A-Reihen-Theorien
FĂŒr AnhĂ€nger der A-Reihen-Theorie wird Zeit durch die Begriffe âvergangenâ, âgegenwĂ€rtigâ und âzukĂŒnftigâ beschrieben. Ereignisse sind âtensed factsâ und lassen sich nur mit Hilfe indexikalischer Zeitbestimmungen beschreiben. Der Platz der Ereignisse in der Zeitreihe ist dynamisch und abhĂ€ngig vom Beobachter. ZukĂŒnftige Ereignisse nĂ€hern sich kontinuierlich der Gegenwart, werden gegenwĂ€rtig und verschwinden schlieĂlich immer weiter in die Vergangenheit. Die Gegenwart nimmt gemÀà dieser Auffassung einen ontologisch ausgezeichneten Status ein, weshalb sie auch PrĂ€sentismus genannt wird. Die Einzel-Dinge haben eine dreidimensionale Struktur, d. h., ihre IdentitĂ€t ist nur durch die drei rĂ€umlichen Dimensionen bestimmt.
Auch fĂŒr AnhĂ€nger der A-Reihen-Theorie sind meist Dinge die TrĂ€ger von VerĂ€nderung. Die Dinge wandern als etwas, das selbst keine zeitlichen Teile hat, durch die Zeit. VerĂ€nderung bedeutet dabei, dass das Ding seine Eigenschaften in der Zeit wechselt, in seiner Substanz aber unverĂ€ndert bleibt (Endurantismus).
KausalitÀt
Die klassische Frage nach der Beziehung zwischen einer Ursache und ihrer Wirkung ist auch in der Analytischen Ontologie Gegenstand umfangreicher Kontroversen. Strittig ist u. a., welchen ontologischen Status Kausalbeziehungen aufweisen (eine eigene EntitÀt oder reduzierbar auf nicht-kausale EntitÀten, nur gedacht oder real?), was ihre TrÀger sind (Ereignisse, Eigenschaften, Sachverhalte etc.), welche Beziehung sie zu anderen ontologischen Begriffen (Disposition, Vermögen) aufweisen und ob sie zeitlich gerichtet sind.
Relata der KausalitÀtsbeziehung
Bei der Frage, welchen EntitĂ€ten ĂŒberhaupt in einer kausalen AbhĂ€ngigkeit zueinander stehen, stehen eine Reihe von ontologischen Kategorien in der Diskussion: Ereignisse, Tatsachen, Eigenschaften oder Propositionen. Die beiden meistgenannten Relata sind Ereignisse und Tatsachen.[85] WĂ€hrend Ereignisse raum-zeitliche Partikularien sind, auf die mit singulĂ€ren Termen Bezug genommen werden kann, weisen Tatsachen keinen raum-zeitlichen Charakter auf und werden durch SĂ€tze ausgedrĂŒckt. FĂŒr den Ereignis-Charakter von KausalitĂ€t spricht, dass Ursachen und Wirkungen EntitĂ€ten in Raum und Zeit zu sein scheinen. Ein Problem dieser Auffassung stellen allerdings Abwesenheiten und Unterlassungen dar, die nicht nach dem Ereignis-, sondern nur nach dem Tatsachen-Modell interpretiert werden können. Brian David Ellis[86] und David Armstrong,[87] die beide Ereignisse als KausalitĂ€ts-Relata annehmen, verzichten daher auf eine kausale Interpretation von Abwesenheiten. Phil Dowe[88] dagegen ist nicht bereit, von der kausalen Interpretation von Abwesenheiten abzusehen, und lĂ€sst demgemÀà nicht nur Ereignisse, sondern auch Tatsachen als kausale Relata zu.
Eigenschaften der KausalitÀtsbeziehung
In der aktuellen Diskussion um den KausalitĂ€tsbegriff besteht allgemeiner Konsens, dass das VerhĂ€ltnis zwischen Ursache und Wirkung eine nicht symmetrische Relation darstellt. Ursachen stehen in einer anderen Beziehung zu Wirkungen als Wirkungen zu Ursachen; sie fĂŒhren Wirkungen herbei und nicht umgekehrt. Aufgrund dieser Nicht-Symmetrie wird hĂ€ufig von einer zeitlichen Ordnung von Ursachen und Wirkungen ausgegangen. Als weitere Eigenschaft der KausalitĂ€tsbeziehung wird allgemein deren IrreflexivitĂ€t genannt. Ursachen können nicht Ursachen ihrer selbst sein, d. h., Ursachen und Wirkungen mĂŒssen voneinander verschieden sein. Umstritten ist dagegen die Frage, ob die Ursache-Wirkungsbeziehung transitiv ist, d. h., ob sich die kausale Relevanz einer Ursache, die Glied einer Kausalkette ist, ĂŒber diverse Glieder einer Ursache-Wirkungskette hinweg erstreckt. Autoren wie David Lewis[89] oder Ned Hall[90] vertreten die TransitivitĂ€t der Verursachungsbeziehung, gegenteiliger Auffassung sind dagegen etwa Douglas Ehring[91] oder Igal Kvart.[92]
Im Zusammenhang mit kausal verknĂŒpften EntitĂ€ten werden oft zwei Prinzipien genannt, durch die das Verhalten der miteinander verknĂŒpften EntitĂ€ten reguliert werden soll. Das erste Prinzip ist das so genannte KausalitĂ€tsprinzip. In seiner schwachen Spielart verlangt es, dass Wirkungen nicht ohne Ursache auftreten, wĂ€hrend die starke Formulierung festlegt, dass alle Ereignisse bzw. Tatsachen eine Ursache haben. WĂ€hrend das KausalitĂ€tsprinzip in seiner schwachen Variante analytisch wahr ist, beansprucht die starke Variante synthetische Wahrheit, da der Ereignis- bzw. Tatsachenbegriff nicht die Existenz einer Ursache mit beinhaltet. Das zweite Prinzip, das Determinismusprinzip, besagt, dass bei gleichen Ursachentypen gleiche Wirkungstypen instantiiert werden. Ursachen determinieren gemÀà diesem Prinzip ihre Wirkungen eindeutig.[93]
Ontologischer Status der KausalitÀtsbeziehung
David Hume und die philosophische Tradition
WĂ€hrend in der aristotelischen Tradition noch vier Begriffe von Ursache unterschieden wurden (Stoff-, Form-, Wirk- und Zielursache), wird seit Beginn der Neuzeit der Begriff der Ursache auf den der Wirkursache eingegrenzt. In der klassischen Sicht vor Hume bestand dabei grundsĂ€tzlich die Auffassung, dass die Ursache ihre Wirkung mittels einer ihr innewohnenden Kraft hervorbringe, wobei Ursache und Wirkung einander Ă€hnlich sein mĂŒssen. Die Kritik David Humes an dieser Auffassung bildet den Ausgangspunkt der modernen Diskussionen. FĂŒr Hume ist KausalitĂ€t ein rein psychologischer Begriff. Wir bilden uns diesen aufgrund der Beobachtung der regelmĂ€Ăigen Abfolge gleichartiger bzw. Ă€hnlicher Ereignisse (RegularitĂ€tstheorie der KausalitĂ€t). Um den KausalitĂ€tsbegriff anzuwenden, mĂŒssen dabei folgende Regeln erfĂŒllt sein:[94]
Ursache und Wirkung mĂŒssen sich in rĂ€umlicher und zeitlicher NĂ€he befinden
Die Ursache muss der Wirkung vorhergehen
Zwischen Ursache und Wirkung muss eine konstante (regelmĂ€Ăige) Verbindung bestehen
Kritik an der Humeschen Auffassung
Humes Auffassung wird in der gegenwĂ€rtigen Diskussion mehrfacher Kritik unterzogen. GrundsĂ€tzlich wird kritisiert, dass Humes Theorie selbstwidersprĂŒchlich sei, da sie ihren eigenen Prinzipien nicht folge und ihre Konzepte nicht aus der Empirie abgeleitet seien.[95] Ein weiterer Einwand bezieht sich auf Humes Begriff des Vorhergehens (2). Bereits Thomas Reid hatte gegen Hume eingeworfen, dass es aufeinander folgende Ereignisabfolgen (z. B. Tag-Nacht) gebe, ohne dass wir deswegen schon von einer Ursache-Wirkung-Abfolge sprechen wĂŒrden.[96] Diesem Einwand hat sich in neuerer Zeit u. a. A. C. Ewing angeschlossen.[97]
Kritisiert wird auĂerdem die geforderte RegelmĂ€Ăigkeit der Verbindung zwischen Ursache und Wirkung. So werde z. B. in der Geschichtswissenschaft auch bei einmaligen Ereignis-Abfolgen oft von KausalitĂ€ts-Beziehungen gesprochen (âDie Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand war eine Ursache des Ersten Weltkriegsâ).[98] Als Gegenkonzept zu Hume wird oft auf das Modell Kants Bezug genommen, der KausalitĂ€t als ein Apriori-Konzept des Verstandes aufgefasst hatte, ohne das Erfahrung nicht möglich sei.[99] Einige Kritiker Hume bestreiten die Grundannahme Humes, dass KausalitĂ€t nicht erfahren werden könne. So können wir fĂŒr David Armstrong KausalitĂ€t introspektiv erfahren, wenn unsere Handlung unserer Willensleistung folgt,[100] wĂ€hrend fĂŒr G.E.M. Anscombe KausalitĂ€t auch in der Ă€uĂeren Gegenstandswahrnehmung erfahrbar ist.[101]
Verteidigung der Humeschen Auffassung
Die Mehrheit der analytischen Philosophen verteidigt die Humesche Auffassung des KausalitÀts-Begriffs. Das Problem der singulÀren Urteile wird dabei von AnhÀngern Humes als unproblematisch angesehen und so interpretiert, dass sich bei singulÀren Urteilen im Prinzip nur um Instanzen von allgemeinen Urteilen handle und deswegen auch deren KausalitÀtskriterien gelten können.[102]
Eine intensive Diskussion hat vor allem der Begriff der âRegelmĂ€Ăigkeitâ in Humes Ansatz ausgelöst.
John Stuart Mill arbeitet heraus, dass eine regelmĂ€Ăige Aufeinanderfolge von Ereignissen erst dann als kausal bezeichnet werden dĂŒrfe, wenn die Aufeinanderfolge von keinen weiteren Bedingung mehr abhĂ€nge (so bestehe zwischen Tag und Nacht kein kausales VerhĂ€ltnis, da dies von Ă€uĂeren Bedingungen, der Existenz der Sonne und der Rotation der Erde, abhĂ€nge).[103]
John Leslie Mackie analysiert die Begriffe Ursache und Wirkung mit Hilfe des Begriffspaars ânotwendige/hinreichende Bedingungenâ.[104] Diese Analyse ist unter dem Titel âINUS-Bedingungâ bekannt geworden: Eine Ursache ist ein nicht hinreichender (insufficient), aber notwendiger (necessary) Bestandteil einer komplexen Bedingung, die selbst als Ganze nicht notwendig (unnecessary), aber hinreichend (sufficient) ist. Mackie will damit ausdrĂŒcken, dass die Ursachen, die wir fĂŒr ein bestimmtes Ereignis angeben, Teile eines so genannten kausalen Feldes (causal field) sind, das wir zur Deutung des Ereignisses heranziehen. Eine Ursache stellt dabei fĂŒr sich eine nicht hinreichende, aber notwendige Komponente dieses kausalen Feldes dar. Ursachen sind stets in einen Komplex anderer Faktoren eingebunden, ohne die sie ihre kausale Relevanz nicht entfalten können.
David Lewis[89] entwickelt eine Theorie kontrafaktischer KausalitÀt, mit der er den Begriff der kausalen AbhÀngigkeit durch den der kontrafaktischen AbhÀngigkeit ersetzen will. Ein Ereignis b ist genau dann kontrafaktisch abhÀngig von einem Ereignis a, wenn a und b stattfinden und gilt: HÀtte a nicht stattgefunden, wÀre auch b ausgeblieben.
Literatur
David Malet Armstrong: Universals: an opinionated introduction. Westview 1989, ISBN 0-8133-0772-4 Zugleich eine sehr klare EinfĂŒhrung in Grundprobleme der systematischen Ontologie.
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Jan Faye, Uwe Scheffler, Max Urchs: Things, Facts and Events. Rodopi, 2000, ISBN 90-420-1533-0.
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âVgl. Keith Campbell: Abstract Particulars. Oxford 1990, S. 1.
âVgl. Uwe Meixner: EinfĂŒhrung in die Ontologie. Darmstadt 2004, S. 11.
âVgl. Meinard Kuhlmann: Artikel âOntologieâ, in: Hans Jörg SandkĂŒhler u. a. (Hrsg.): EnzyklopĂ€die Philosophie. Bd. 2, Meiner, Hamburg 2010.
ââOntologieâ und âMetaphysikâ werden in der Analytischen Philosophie meist synonym gebraucht. Zum Wandel der Metaphysikauffassung in der Analytischen Philosophie vgl. Michael Loux und Dean Zimmerman: Introductions. In: Michael Loux, Dean Zimmerman (Hrsg.): The Oxford Handbook of Metaphysics. Oxford University Press, Oxford / New York 2003, S. 1â7; E. J. Lowe: Metaphysics. In: Dermot Moran (Hrsg.): The Routledge Companion to Twentieth-Century Philosophy. Routledge, London u. a. 2010, S. 440â468.
âEinen Ăberblick ĂŒber die Grundströmungen der Analytischen Ontologie gibt: Edmund Runggaldier, Christian Kanzian: Grundprobleme der analytischen Ontologie, S. 17â52.
âVgl. dazu die kritischen Ăberlegungen Davidsons in: On the Very Idea of a Conceptual Scheme. In: Proceedings and Addresses of the American Philosophical Association 47 (1973/74), S. 5â20; dazu: Jennifer Case: On the Right Idea of a Conceptual Scheme. In: The Southern Journal of Philosophy 35/1 (1997), S. 1â19.
âW. v. O. Quine: On What There Is (PDF; 2,0 MB), In: Review of Metaphysics. 2 (1948), S. 21â38, auch in: Ders.: From a Logical Point of View. 9 Logico-Philosophical Essays. Cambridge (Mass.)/London 1953, 2. Auflage. 1980, S. 1. (e-Text (Memento vom 28. Mai 2015 im Internet Archive); PDF; 186 kB).
âRoderick Chisholm: On Metaphysics, Minneapolis 1989, S. 129.
âP.F. Strawson: Individuals: An Essay in Descriptive Metaphysics. Methuen, London 1959.
âVgl. P. F. Strawson: Einzelding und logisches Subjekt (dt. von F. Scholz), Stuttgart 1972, S. 11.
ââThe structure [âŠ] does not readily display itself on the surface of language, but lies submergedâ (Peter F. Strawson: Individuals, London 1959, S. 10)
âVgl. Franz von Kutschera: EinfĂŒhrung in die Sprachphilosophie. 2. Auflage. Fink, MĂŒnchen 1975, S. 289â344.
âVgl. Uwe Meixner: EinfĂŒhrung in die Ontologie. Darmstadt 2004, S. 12.
âVgl. Uwe Meixner: EinfĂŒhrung in die Ontologie. Darmstadt 2004, S. 14.
âVgl. Quine: Wort und Gegenstand. Ăbers. Von J. Schulte, Stuttgart 1980, Kap. IV
âZum Kapitel âExistenzâ vgl. Edmund Runggaldier, Christian Kanzian: Grundprobleme der analytischen Ontologie, S. 68â79.
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âVgl. W.V.O. Quine: Was es gibt. In: W.V.O. Quine: Von einem logischen Standpunkt. Ăbers. Von P. Bosch. Frankfurt am Main / Berlin / Wien 1979, S. 9â25 (hier S. 11)
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âVgl. Wolfgang StegmĂŒller: Einleitung. In: Wolfgang StegmĂŒller (Hrsg.): Das Universalienproblem. Darmstadt 1978, S. 1â19.
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âAngelehnt an Daniel von Wachter: Dinge und Eigenschaften. Versuch zur Ontologie. S. 25 und David Armstrong: Universals: An Opinionated Introduction. Westerview, Boulder 1989, S. 17 und 63
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âC.B. Martin: Substance Substantiated. In: AJP. 58 (1980), S. 3â10.
âDonald C. Williams: On the Elements of Being. In: Review of Metaphysics. 7, S. 3â18, S. 171â192 (1953); Ders.: Universals and Existents. In: AJP. 64 (1986), S. 1â14.
âVgl. David Armstrong: Universals: an opinionated introduction. Westview 1989, S. 113â134.
âEdmund Husserl: Logische Untersuchungen. Nachdr. d. 2. Auflage. von 1913 (1901). 6. Auflage. Niemeyer, TĂŒbingen 1980; Ders.: Ideen zu einer reinen PhĂ€nomenologie. Meiner, Hamburg 1992 (1913).
âRoman Ingarden: Der Streit um die Existenz der Welt. Bd. I-III, Niemeyer, TĂŒbingen 1964-1974.
âJohn Cook Wilson: Statement and Inference. 2 Bde., Oxford UP, 1926, S. 330â353.
âNorman Kemp Smith: The Nature of Universals (III). In: Mind. 36 (1927), S. 392â422.
âVgl. David Armstrong: Universals: an opinionated introduction. Westview 1989, S. 132f.
âBertrand Russell: The Problems of Philosophy. Oxford UP, London 1912.
âDavid Armstrong: Universals: an opinionated introduction. Westview 1989.
âE. Jonathan Lowe: Kinds of Being: A Study of Individuation, Identity and the Logic of Sortal Terms. Oxford: Blackwell 1989.
âWillard Van Orman Quine: Theories and Things. Harvard University Press, Cambridge, Mass. 1981, S. 102.
âVgl. Edmund Runggaldier, Christian Kanzian: Grundprobleme der analytischen Ontologie. S. 93â96.
âVgl. Edmund Runggaldier, Christian Kanzian: Grundprobleme der analytischen Ontologie. S. 96.
âT. Horgan: The Case Against Events. In: Philos. Rev. 87 (1978); P. M. S. Hacker: Events, Ontology and Grammar. In: Philosophy. 57 (1982) und Events and Objects in Space and Time. In: Mind. 91 (1982)
âVgl. Donald Davidson: Reply to Ralf Stoecker. In: R. Stoecker (Hrsg.): Reflecting Davidson. De Gruyter, Berlin / New York 1993, S. 287â290.
âVgl. Christian Kanzian: Ereignisse und andere Partikularien. Vorbemerkungen zu einer mehrkategorialen Ontologie. Schöningh, Paderborn u. a. 2001, S. 218.
âLawrence Brian Lombard: Events. A Metaphysical Study. Routledge & Kegan Paul, London / Boston / Henley 1986.
âNach Christian Kanzian: Ereignisse und andere Partikularien. Vorbemerkungen zu einer mehrkategorialen Ontologie. Schöningh, Paderborn u. a. 2001, S. 94.
âHacker: Events and Objects in Space and Time. In: Mind. 91 (1982), S. 1â19 (hier S. 1)
âStoecker: Was sind Ereignisse. De Gruyter, Berlin / New York 1992, S. 235f.
âHacker: â[âŠ] events generally have a spatial location, but do not have spatial dimensions, [âŠ]they take place, typically, at a certain area, but do not occupy space â (Hacker: Events and Objects in Space and Time. In: Mind. 91 (1982), S. 1â19 (hier S. 9))
âVgl. Jaegwon Kim: Causation, nomic subsumption, and the concept of event. In: Jaegwon Kim: Supervenience and Mind. Selected Philosophical Essays Jaegwon Kim. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1993, S. 3â21 (hier: 4f.); Strawson: Einzelding und logisches Subjekt. Reclam, Stuttgart 1972, S. 74; Simons: Parts. Clarendon Press, Oxford 1987, S. 131.
âQuine: Word and Object. MIT - Press, Cambridge (Mass.) 1960, S. 171.
âVgl. Strawson: Einzelding und logisches Subjekt. Reclam, Stuttgart 1972.
âDer Begriff stammt von Irving Thalberg, z. B. in: Irving Thalberg: A World Without Events? In: B. Vermazen, M.B. Hintikka (Hrsg.): Essays on Davidson Actions & Events. Clarendon Press, Oxford 1986, S. 137â155.
âTerence Horgan.: The Case Against Events. In: K. Lasati, A. C. Varzi (Hrsg.): Events, Dartmouth, Aldershot u. a. 1996, S. 243â262.
âRoderick Chisholm: Person and Object. A Metaphysical Study. Allen and Unwin, London 1976.
âBertrand Russell: Logic and Knowledge. London 1971.
âLudwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus. London 1922.
âGustav Bergmann: Realism. A Critique of Meinong and Brentano. Madison 1967; New Foundations for Ontology, Madison 1992.
âReinhardt Grossmann: The Categorial Structure of the World. Bloomington 1983.
âAls EinfĂŒhrung zu Sachverhalts-Ontologien in der Analytischen Ontologie vgl. Edmund Runggaldier, Christian Kanzian: Grundprobleme der analytischen Ontologie. S. 198â218, Erwin Tegtmeier: Sache/Sachverhalt. In: Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe. Alber, Freiburg 2011, S. 1905â1919.
âIngvar Johansson: Ontological Investigations. London 1989.
âErwin Tegtmeier: GrundzĂŒge einer kategorialen Ontologie. Dinge, Eigenschaften, Beziehungen, Sachverhalte. Alber, Freiburg u. MĂŒnchen 1992, S. 67, 144.
âErwin Tegtmeier: GrundzĂŒge einer kategorialen Ontologie. Dinge, Eigenschaften, Beziehungen, Sachverhalte. Alber, Freiburg u. MĂŒnchen 1992, S. 178.
âVgl. Nuchelmans: States of Affairs. In: Hans Burkhardt, Barry Smith (Hrsg.): Handbook of Metaphysics and Ontology. Philosophica Analytica, MĂŒnchen 1991, S. 858â861 (hier S. 858)
âVgl. Edmund Runggaldier, Christian Kanzian: Grundprobleme der analytischen Ontologie. S. 215.
âVgl. Nuchelmans: States of Affairs. In: Hans Burkhardt, Barry Smith (Hrsg.): Handbook of Metaphysics and Ontology. Philosophica Analytica, MĂŒnchen 1991, S. 858â861 (hier S. 859)
âRescher: The Ontology of the Possible. In: Michael J. Loux (Hrsg.) (1979): The Possible and the Actual. Cornell University Press, Ithaca / London 1979, Kapitel 8
âJ.M.E. McTaggarts: The Unreality of Time. In: R. Le Poidevin, M. MacBeath (Hrsg.): The Philosophy of Time. Oxford 1993, S. 23â34 (erstmals 1908 in der Zeitschrift Mind erschienen). Dt.: Die IrrealitĂ€t der Zeit. Ăbers.: Andrew Libby, Mike Sandbothe. In: Walther Ch. Zimmerli, Mike Sandbothe (Hrsg.): Klassiker der modernen Zeitphilosophie. Wiss. Buchges., Darmstadt, 1993, S. 67â86.
âDies ist in der philosophischen Tradition eine weit verbreitete Annahme. Vgl. z. B. Michael Loux: Metaphysics â A Contemporary Introduction. 3. Auflage. London 2006, S. 207, der u. a. Aristoteles: Physik IV.10 (217b32-218a29) zitiert
âVgl. Michael Loux: Metaphysics â A Contemporary Introduction. 3. Auflage. London 2006, S. 213.
âZum Folgenden einfĂŒhrend Michael Baumgartner: KausalitĂ€t. In: Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe. Alber, Freiburg 2011, S. 1263â1275.
âB. D. Ellis: Truth and Objectivity. Oxford 1990.
âD. Armstrong: The Open Door: Counterfactual versus Singularist Theories of Causation. In: H. Sankey (Hrsg.): Causation and Laws of Nature. Dordrecht 1999, S. 175â186.
âPhil Dowe: A Counterfactual Theory of Prevention and 'Causation' by Omission. In: Australasian Journal of Philosophy. 79 (2001), S. 216â226.
â abDavid Lewis: Causation. In: Journal of Philosophy. 70 (1973), S. 556â567.
âN. Hall: Causation and the Price of Transitivity. In: Journal of Philosophy. 97 (2000), S. 198â222.
âD. Ehring: Causation and Persistence. Theory of Causation. Oxford 1997.
âI. Kvart: The Counterfactual Analysis of Cause. In: Synthese. 127 (2001), S. 389â427.
âVgl. Michael Baumgartner: KausalitĂ€t. In: Neues Handbuch Philosophischer Grundbegriffe. Alber, Freiburg 2011, S. 1267f.
âDavid Hume: Treatise of Human Nature. hrsg. von L.A. Selb-Bigge, P. H. Nidditch. Clarendon Press, Oxford 1978 (1740), Band I, S. 173.
âVgl. Michael Loux: Metaphysics â A Contemporary Introduction. 3. Auflage. London 2006, S. 193.
âThomas Reid: Essays on the Active Powers of Man. Essay 4. In: R. Beanblossom, K. Lehrer (Hrsg.): Thomas Reid: Inquiry and Essays. Hackett, Indianapolis 1983 (1788).
âA. C. Ewing: The Fundamental Questions of Philosophy. Routledge and Kegan Paul, London 1951, Kapitel VIII
âBeispiel nach Michael Loux: Metaphysics â A Contemporary Introduction. 3. Auflage. London 2006, S. 192.
âZ. B. A. C. Ewing: The Fundamental Questions of Philosophy. Routledge and Kegan Paul, London 1951, Kapitel VIII
âVgl. David Armstrong: A World of States of Affairs, Cambridge University Press, Cambridge 1997, S. 319â328.
âG. E. M. Anscombe: Causation and Determination. Cambridge University Press, Cambridge 1971.
âMichael Loux: Metaphysics â A Contemporary Introduction. 3. Auflage. London 2006, S. 195.
âVgl. J. L. Mackie: Causes and condition. In: Amer. philos. Quart. 2 (1965), S. 245â264; The cement of the universe. A study of causation. Oxford 1974.