Altkatterbach

Altkatterbach
Koordinaten: 49° 27′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 49° 27′ 20″ N, 10° 41′ 58″ O
Höhe: 372 (365–374) m ü. NHN
Einwohner: 54 (Jan. 2018)[1]
Postleitzahl: 91452
Vorwahl: 09102

Altkatterbach ist ein Gemeindeteil des Marktes Wilhermsdorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[2] Altkatterbach liegt in der Gemarkung Katterbach.[3]

Geografie

Westlich des Dorfes fließt der Katterbach, ein rechter Zufluss der Zenn. Im Südosten grenzt das Flurgebiet Rennweg an und im Nordosten bilden die Schaflehen die Grenze. Die Kreisstraße NEA 18/FÜ 10 führt nach Neukatterbach (0,7 km westlich) bzw. nach Meiersberg (2 km nordöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt am Riedelshäuslein vorbei nach Adelsdorf zur Staatsstraße 2413 (2,1 km nordwestlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt zur FÜ 9 bei Kreben (1 km südlich).[4]

Geschichte

Katterbach lag an einer als Rennweg bezeichneten fränkisch-karolingischen Straße. Ein weitläufig angelegter mittelalterlicher Burgstall an der Straße nach Adelsdorf weist auf die Bedeutung des Rennwegs hin, an dessen Verlauf sich die heutige Bundesstraße 8 orientiert.

1164 wurde der Ort als „Katerbach“ erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde bestätigte der Würzburger Bischof Heinrich II. von Stühlingen den von seinen Vorgängern Embricho und Gebhard vollzogenen Zehnttausch zwischen den Kirchen Heilsbronn und Markt Erlbach.[5] Zugleich wurden in der Urkunde die im Jahr 1144 getätigten Acquisitionen des Klosters Heilsbronn bestätigt.[6] Insgesamt erwarb das Kloster sechs Höfe und betrieb eine Schäferei.[7] Auf die Schäferei weisen Flurnamen wie Schaflehen, Schafgarten, Lämmerbuck, Schaftrieb, Schafhausplatz und Schafhausgarten hin. 1369 wurden mit 474 Schafen Wolle und Käse für das Kloster produziert. Jeder Hof musste dem Kloster mit Pferden dienen, drei Höfe mussten Wein liefern. Im Dreißigjährigen Krieg wurden 1631 alle Anwesen zerstört. Ab 1672 begann die Wiederbesiedlung.

Erst mit der Gründung Neukatterbachs im 17. Jahrhundert hieß der Ort zur Unterscheidung zunächst „Katterbach das alte“, später „Alt Katterbach“ und schließlich „Alt=Katterbach“.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Altkatterbach vier Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über die vier Höfe hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Neuhof.[8]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. 1810 kam Altkatterbach zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Hirschneuses und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Kreben zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Katterbach umgemeindet.[9]

Mit der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Katterbach aufgelöst und am 1. Juli 1972 in die Gemeinde Wilhermsdorf eingegliedert, nur der Gemeindeteil Neukatterbach wurde der Gemeinde Neuhof an der Zenn zugeschlagen.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002009 002018
Einwohner 57 59 73 * 63 75 68 77 96 68 61 54 * 78 54
Häuser[11] 9 9 15 15 14 13 15 14 *
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [1]
* 

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter und Paul (Kirchfarrnbach) gepfarrt.[8] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Michael (Wilhermsdorf) gepfarrt.[20][23]

Literatur

Fußnoten

  1. a b www.markt-wilhermsdorf.de (Memento des Originals vom 1. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.markt-wilhermsdorf.de
  2. Gemeinde Wilhermsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. Juli 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 105.
  6. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 1, S. 48.
  7. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 331.
  8. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 79.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 201.
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 536.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 5 (Digitalisat). Für die Gemeinde Katterbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Neukatterbach (S. 63) und Riedelshäuslein (H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 201).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 96–97 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1226–1227, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1161 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1271–1272 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat). Für Neukatterbach: S. 176.
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
  23. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.