Die Alkoholyse ist die Spaltung einer chemischen Verbindung durch Reaktion mit einem Alkohol. Dabei wird formal ein Wasserstoffatom an das eine „Spaltstück“ abgegeben, das verbleibende Alkoholat wird an das andere Spaltstück gebunden. Die Alkoholyse fällt unter den Oberbegriff „Solvolyse“ – eine nukleophile Substitution, bei der das Lösemittel selbst das Nukleophil ist.
Analog sind aus anorganischen Säurehalogeniden die entsprechenden Ester erhältlich; so ergibt PhosphoroxychloridPhosphorsäureester und Chlorwasserstoff.
Die Alkoholyse von Carbonsäureestern ergibt ein Gleichgewichtsgemisch aus beiden möglichen Estern und Alkoholen. Diese Umsetzung kann durch Säure oder Basen katalysiert werden.[1] Meist wird dabei ein Ester eines niedermolekularen Alkohols in einen Ester eines höhermolekularen Alkohols umgewandelt, wobei der niedermolekulare Alkohol destillativ aus dem Reaktionsgemisch entfernt wird.– Die Umkehrung besitzt industrielle Bedeutung: Fette (Glycerinester von Fettsäuren) – beispielsweise Rapsöl – werden durch saure oder basische Katalyse in Gegenwart von Methanol in Fettsäuremethylester (Biodiesel) und Glycerin umgewandelt.
↑Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 419, ISBN 3-342-00280-8.
Weblinks
Patent EP1358306B1: Verfahren zur Umesterung von Fett und/oder Öl mittels Alkoholyse. Angemeldet am 2. Juli 2002, veröffentlicht am 22. September 2004, Anmelder: Siegfried Peter, Erfinder: Siegfried Peter, Eckhard Weidner.