Ali Hubert war Autodidakt. In jungen Jahren reiste er nach Italien, Dalmatien, Spanien, Skandinavien und Indien. Vor dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Landschaftsmaler (Himmelsmalerei) und knüpfte in dieser Zeit auch Kontakte zur Künstler-Avantgarde. Eine Freundschaft pflegte er außerdem mit Erich Mühsam.
Später knüpfte Hubert als Kostümier Kontakte zum Theater -- so entwarf er beispielsweise 1921 die Kleider für Karlheinz Martins Inszenierung von Friedrich SchillersDie Räuber -- und Film, zu dem ihn gegen Ende des Ersten Weltkriegs Ernst Lubitsch geholt hatte. Für Lubitschs schauprächtige Inszenierungen Carmen, Madame Dubarry, Anna Boleyn und Das Weib des Pharao schuf Ali Hubert eine erhebliche Anzahl phantasievoller Kostümkreationen. Infolge Lubitschs Übersiedelung nach Hollywood (1922) arbeitete Hubert auch für andere Regisseure, folgte aber Ende 1926 Lubitschs Einladung, für zwei seiner US-Inszenierungen erneut als Kostümier zu arbeiten. Beim deutschen Tonfilm kam er nur einmal zum Einsatz, bei dem Historiendrama Luise, Königin von Preußen, wo vor allem seine zeitgenössischen (frühes 19. Jahrhundert) Roben für Henny Porten beeindruckten.
Ali Hubert war auch Autor des 1930 erschienenen Sachbuchs Hollywood: Legende und Wirklichkeit, zu dem Emil Jannings, den er kurz nach Ende des Ersten Weltkriegs mehrfach eingekleidet hatte, das Vorwort geschrieben hatte.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 89.
Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 253.