Alfred Ackermann war ein Sohn des Verlegers Albin Ackermann und dessen Ehefrau Anna Ackermann geb. Teubner. Er nannte seinen Namen in der Regel ohne den Zusatz -Teubner, den seit Vater seit 1852 auf Wunsch seines Schwiegervaters zeitweilig geführt hatte. Er absolvierte 1875 die Petrischule Leipzig und hörte 1876–1878 an der Universität Leipzig hauptsächlich naturwissenschaftliche und volkswirtschaftliche Vorlesungen neben einer beruflichen Ausbildung im Verlagshaus B. G. Teubner, die er dann bei Ballantyne, Hanson & Co. in London und Haar & Steinert in Paris fortsetzte.
1882 trat er als Mitinhaber in das Verlagshaus B. G. Teubner in Leipzig ein. Dort widmete er sich zunächst der Druckerei und ging später zum Verlag über, wo er sich besonders der Mathematik, den technischen und den Naturwissenschaften zuwandte. Am 9. Juni 1885 heiratete er Marie Mathilde de Liagre (1865–1950), Tochter des KommerzienratsAlbert de Liagre (1833–1908).
Seit dem Tod seines Vaters 1903 war er Eigentümer des Ritterguts Gundorf bei Leipzig. Die Initialen „AA“ schmücken heute noch das schmiedeeiserne Tor an der Leipziger Straße und die großen Flügeltüren am Haupteingang des Schlosses.
Er bekleidete in früheren Jahren verschiedene Ehrenämter. Anlässlich des 450-jährigen Jubiläums der Greifswalder Universität im Jahr 1906 verlieh ihm die dortige philosophische Fakultät für Verdienste, die er sich als Verlagsbuchhändler um die mathematischen Wissenschaften erworben hat, die Ehrendoktorwürde (als Dr. phil. h. c.).[2]
Ab 1916 zog er sich aus dem Geschäft zurück. Seine Urne wurde im Ackermannschen Erbbegräbnis in der VII. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beigesetzt und nach dessen Schließung auf den Südfriedhof (II. Abt., Erbbegräbnis 1) überführt. Der Verlagsbuchhändler Erich Ackermann war sein Sohn.
Astronomische Gesellschaft (Hrsg.): Porträtgallerie der Astronomischen Gesellschaft. Tullberg, Stockholm 1904, S. 7. (Digitalisat)
Friedrich Schulze: Geschichte der Familie Ackermann aus Gödern im altenburgischen Ostkreise 1560–1912. Im Auftrage von Alfred Ackermann für dessen kleinen Sohn Erich. B. G. Teubner, Leipzig 1912 (Briefe und Familienstammbaum im Buch enthalten).
Friedrich Schulze: B. G. Teubner 1811–1911. Geschichte der Firma. B. G. Teubner, Leipzig 1911 (Digitalisat auf archive.org).
Heinrich Krämer: In der sächsischen Kutsche. Der Firmengründer B. G. Teubner und seine Nachfolger A. Ackermann-Teubner und A. Giesecke-Teubner. Edition am Gutenbergplatz Leipzig (EAG.LE), Leipzig 2012, ISBN 978-3-937219-56-1 (eagle-leipzig.de).
Gerhard Ackermann, Jürgen Weiß: Alfred Ackermann-Teubner (1857–1941). Edition am Gutenbergplatz Leipzig (EAG.LE), Leipzig 2016, ISBN 978-3-95922-090-3 (eagle-leipzig.de).
↑Ute Schneider, Volker R. Remmert: „Ich bin wirklich glücklich zu preisen, einen solchen Verleger-Freund zu besitzen“. Aspekte mathematischen Publizierens im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. In: R. Schulze-Pillot-Ziemen (Hrsg.): DMV-Mitteilungen 14-4/2006. 1895, S.196–205 (Artikel derUniversität Mainz [PDF; 782kB; abgerufen am 11. August 2009]).