Albert Mayer (* 29. Dezember1897 in New York; †14. Oktober1981, ebenda) war ein amerikanischer Stadtplaner und Architekt.[1] Er ist für seine Beiträge zur Entwicklung neuer Städte in Amerika und für seine innovativen Planungsarbeiten in Indien, darunter der Masterplan für Chandigarh, die neue Hauptstadt des indischen Punjab, bekannt.
In den 1930ern war Mayer an der Gründung der Housing Study Guild beteiligt, in der modernere Ideen zur Urbanisierung wie die Konzepte Patrick Geddes zur Abkehr von Straßenrastern diskutiert wurden.[4]
Er war während des Zweiten Weltkriegs als Ingenieur für die US-Armee in Indien stationiert und baute in dieser Zeit Militärflugplätze. In dieser Zeit kam er mit Schriften und Ideen Gandhis in Kontakt, nach denen indische Siedlungen gemeinschaftsbezogen sein sollten und sich nicht an westlichem Individualismus orientieren sollten.[4] Nach dem Krieg blieb er in Indien für insgesamt 15 Jahre. Sein erstes Projekt waren Planungen zur Modernisierung Etawahs.[5] Die gemeinschaftsorientierten Planungen Etawahs regten Planungen für etwa eine halbe Millionen Dörfer an.[6] 1947 wurde er offiziell zum Berater der Regierung des Bundesstaates Uttar Pradesh ernannt. 1948 bis 1949 erstellte Mayer im Auftrag von Jawaharlal Nehru die Pläne für die erste Planstadt Indiens, Chandigarh.[5] Nach Mayers Plänen sollte die Stadt in „Superblocks“ für Gemeinschaften von jeweils 5000 Einwohnern unterteilt werden, mit Zentralbereichen pro Superblock mit Geschäften, Spielplätzen und Grundschulen.[7] 1950 verunglückte Mayers Mitarbeiter Matthew Nowicki, was zum Ende der Planungen führte. Ab 1951 übernahm Le Corbusier die Planungen und änderte die Pläne tiefgreifend. So verwarf Corbusier das Konzept von Superblöcken und legte die Stadt rasterförmig und nicht, wie Mayer geplant hatte, fächerförmig an.[8]
1953 wurde Mayer zum Fellow des American Institute of Architects ernannt.[3]
Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Mayer im von ihm geplanten Gebäude 240 Central Park South in Manhattan, welches seit 2009 im National Register of Historic Places aufgenommen ist.[5]
↑David Shavit: The United States in Asia. A historical dictionary. Greenwood press, New York Westport Connecticut 1990, ISBN 978-0-313-26788-8, S.340–341 (englisch).
↑Paul Goldberger: Albert Mayer, 83, Architect and housing planner, dies. In: The New York Times. 16. Oktober 1981 (englisch, nytimes.com).
↑Nicole Sackley: Village Models: Etawah, India, and the Making and Remaking of Development in the Early Cold War. In: Diplomatic History. Band37, Nr.4, September 2013, S.749, JSTOR:44254327 (englisch).