Hilger begann 1854 eine Apothekerlehre bei Johann Hoffmann in Langenkandel. Nach dreijähriger Gehilfenzeit studierte er ab Herbst 1860 in Würzburg[1], wo er das Abitur nachmachte und die pharmazeutische Staatsprüfung ablegte.[2] Für seine Promotion am 5. August 1862[3] wechselte er an die Universität Heidelberg. Zurückgekehrt nach Würzburg war er dort ein Semester Privatassistent des Botanikers August Schenk und 1862 bis 1867 Assistent bei Scherer im Laboratorium für organische Chemie.[4] Während dieser Zeit war er nebenberuflich in den Schuljahren 1865/66 und 1866/67 am Realgymnasium Würzburg als Lehrkraft für Naturgeschichte[5] tätig.
1868 eröffnete Hilger ein privates agrikultur-chemisches Laboratorium. Während dieser Zeit (vermutlich 1867–1869) war Hilger „stellvertretender Vorstand“ und „Vorstand der Chemieschule“ bei der „Sonn- und Feiertags-Handwerks-Schule des polytechnischen Vereins“.[6] Schließlich erfolgte am 10. Juli 1869 die Habilitation für Chemie, worauf er nach dem 28. August 1869[7] als Privatdozent in der philosophischen Fakultät wirken konnte.[8] Am 31. Mai 1870 wurde er als „Suppleant“ (hier wohl etwa: stellvertretender Gutachter) ins Medicinal-Comité der Universität Würzburg (behufs Vornahme gerichtlich chemischer Untersuchungen) berufen.[9][10]
1872 erhielt er eine Stelle als außerordentlicher Professor für Pharmazie und das Labor für angewandte Chemie in Erlangen, wo er 1875 ordentlicher Professor wurde. Als Nachfolger von Ludwig Andreas Buchner wurde Hilger 1892 an die Universität München berufen.
Literatur
Rudolf Weinland: Albert Hilger. In: Burkhard Reber (Herausgeber): Gallerie hervorragender Therapeutiker und Pharmakognosten der Gegenwart. Genf 1897, S. 219–225 (Volltext in der Google-Buchsuche-USA)
Carl Bedall: Albert Hilger. Zum 25-jährigen Jubiläum als Professor der Pharmazie. In: Apotheker-Zeitung. 12. Jahrgang, Nr. 78 (29. September 1897), S. 647 f. (Seiten 647 und 648 aus dem Digitalisat der Digitalen Bibliothek Braunschweig)
Albert Hilger †. In: Apotheker-Zeitung. 20. Jahrgang, Nr. 41 (24. Mai 1905), S. 402 f. (Seiten 402 und 403 aus dem Digitalisat der Digitalen Bibliothek Braunschweig)
Carl Bedall: Zum Andenken an Albert Hilger. Gedächtnisrede. In: Apotheker-Zeitung. 20. Jahrgang, Nr. 56 (15. Juli 1905), S. 554 f. (Seiten 554 und [1] aus dem Digitalisat der Digitalen Bibliothek Braunschweig)
Annette Rhein: Zur Bedeutung der Pharmazeuten Albert Hilger (1839–1905) und Theodor Paul (1862–1928) als Lebensmittelchemiker. Marburg, Univ., Diss., 1988.
Clemens Wachter, Astrid Ley, Josef Mayr: Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743–1960, Teil 3 (Philosophische Fakultät, Naturwissenschaftliche Fakultät), Erlangen 2009 (Erlanger Forschungen / Sonderreihe; 13), S. 93 f. (Eingang zum Volltext in OPUS; PDF)
↑Georg Edmund Dann: Hervorragende deutsche Apotheker des 19. Jahrhunderts. (Darmstadt, Erlangen). In: Apotheker-Zeitung. 41. Jahrgang, Nr. 85 (23. Oktober 1926), S. 1173–1176; hier S. 1176. (Einzelseite (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) aus dem Digitalisat der Digitalen Bibliothek Braunschweig).
↑Chronik der Universität Heidelberg für das Jahr 1862. In: Heidelberger Jahrbücher der Literatur, 55. Jahrgang (1862), Nr. 60, S. 961–970; hier S. 968 (Volltext in der Google-Buchsuche).