Albert Hauck entstammte einer im 17. und 18. Jahrhundert nachgewiesenen Müllersfamilie Hauck aus Wassertrüdingen. Sein Vater war Albert Hauck (1810–1854), der als Rechtsanwalt und Notar tätig war. Seit 1864 studierte er in Erlangen Theologie und seit 1866 in Berlin. Während des Studiums wurde er stark von Johann von Hofmann, Ferdinand Piper und Leopold von Ranke geprägt. 1868 legte er in Ansbach das Erste Staatsexamen ab. 1870 wurde er Vikar in München, 1871 in Feldkirchen und erhielt 1875 die Pfarrei in Frankenheim.
Hauck lehrte seit 1878 als außerordentlicher Professor der Kirchengeschichte und Christlichen Archäologie an der Universität Erlangen. Seit 1882 war er dort ordentlicher Professor für Kirchengeschichte und christliche Archäologie. 1889 wurde er als Professor der Kirchengeschichte an die Universität Leipzig berufen. Von 1898 bis 1899 war er Rektor der Universität und 1897 wurde er deren Ehrendoktor.[1]
Sein bedeutendstes Werk ist die Kirchengeschichte Deutschlands (1887–1920). Es gilt als Standardwerk der Kirchenhistorie. Außerdem war er alleiniger Herausgeber der dritten Auflage der Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche.
Zu seinen Kindern gehörte der Theologieprofessor Friedrich Hauck (1882–1954) und sein Enkel war der Historiker Karl Hauck (1916–2007).
Schriften (Auswahl)
Tertullian's Leben und Schriften. Deichert, Erlangen 1877.
Die Entstehung des Christustypus in der abendländischen Kunst (= Sammlung von Vorträgen für das deutsche Volk. Bd. 3,2). Winter, Heidelberg 1880.
Deutschland und England in ihren kirchlichen Beziehungen. Hinrichs, Leipzig 1917.
Die Reformation in ihrer Wirkung auf das Leben. Sechs Volkshochschul-Vorträge. Teubner, Leipzig/Berlin 1918.
Die Trennung von Kirche und Staat. Ein Vortrag. Hinrichs, Leipzig 1919.
Brigitte Scholz: Der Geschichtsschreiber Albert Hauck <1845–1918>. Persönlichkeit und Werk. Dissertation Universität Jena 1951.
Kurt Nowak: Albert Hauck. Historiker des deutschen Mittelalters im wilhelminischen Kaiserreich. In: Herbergen der Christenheit. Jahrbuch für deutsche Kirchengeschichte. Bd. 19, 1995, ISSN0437-3014, S. 27–44.
Martin Teubner: Historismus und Kirchengeschichtsschreibung. Leben und Werk Albert Haucks (1845–1918) bis zu seinem Wechsel nach Leipzig 1889 (= Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte. Bd. 94). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-55205-6 (Zugleich: Göttingen, Universität, Dissertation, 2006).
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 105.