Als Agrarlandschaft bezeichnet man in der Geographie einen durch die Landwirtschaft geprägten und (im engeren Sinne) gezielt veränderten Landschaftstyp. Sie zeichnet sich zwar durch eine gewisse Einheitlichkeit aus – etwa durch Monokulturen, umgangssprachlich auch Agrarsteppe genannt –, hat aber je nach agrarer Nutzung, Grundstücksteilung und Bebauung (Wohn- und Wirtschaftsgebäude) viele Erscheinungsformen. Um die Flächen effektiv bewirtschaften zu können und möglichst hohe Erträge zu erzielen, wird die Landschaft (etwa durch Ent- oder Bewässerung, Rodung, Geländenivellierung, Terrassierung u. ä.) den jeweiligen Erfordernissen angepasst.
Der Begriff ist (im weiteren Sinne) bisweilen synonym mit dem deutlich häufiger verwendeten[1] Begriff Kulturlandschaft. Streng genommen ist eine Kulturlandschaft jedoch eher der historisch „gewachsene“ Typ der Agrarlandschaft einschließlich der bäuerlichenKulturen, die ihn geschaffen haben – im Gegensatz zu dem ausschließlich für die moderne Industrielle Landwirtschaft gestalteten Raum.
Eine allgemein verbindliche Definition gibt es nicht. In einigen Publikationen steht die Agrarlandschaft als Oberbegriff über den Wirtschaftslandschaften und den Kulturlandschaften.[2] Andere Publikationen sehen die Agrarlandschaft (gleichrangig mit z. B. Wirtschaftswäldern oder Industrielandschaften) als Unterkategorie der Wirtschaftslandschaften und diese wiederum als Untergliederung der Kulturlandschaften.[3]
Stephan Dabbert, Sylvia Herrmann, Giselher Kaule, Michael Sommer: Landschaftsmodellierung für die Umweltplanung. Springer Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-540-65044-X.
Anmerkungen
↑Google-Abfrage am 31. Oktober 2014: Suchbegriff „Agrarlandschaft“ ergibt ungefähr 163.000 Ergebnisse, Suchbegriff „Kulturlandschaft“ ergibt ungefähr 762.000 Ergebnisse.
↑Gottfried Briemle: Flurbereinigung – Bereicherung oder Verarmung der Kulturlandschaft? In: Schwäbische Heimat. 29. Jg., Heft 4. Stuttgart 1978, S. 226–233.
↑Hans Carol: Die Wirtschaftslandschaft und ihre kartographische Darstellung. Kümmerly & Frey, Geographischer Verlag, Bern 1946.