Im Jahre 1890 lernten sich Prinz Adolf und Prinzessin Viktoria Friederike Amalie von Preußen bei einem Besuch der Fürstin Marie zu Wied-Neuwied, Mutter der Königin Elisabeth von Rumänien, kennen. Am 19. November 1890 heiratete er in Berlin Prinzessin Viktoria von Preußen (1866–1929), die zweite Tochter des Deutschen Kaisers Friedrich III. und seiner Frau, der Princess Royal Victoria von Großbritannien und Irland. Nach einer ausgedehnten Hochzeitsreise in verschiedene Länder nahm das Paar den Wohnsitz im Palais Schaumburg in Bonn. Nach einer Fehlgeburt blieb die Ehe kinderlos.[2][3]
Angesichts der Kinderlosigkeit des Fürsten Woldemar zur Lippe-Detmold (1824–1895) und seines entmündigten Bruders Alexander zur Lippe-Detmold (1831–1905) und der sich daraus ergebenden Schwierigkeiten für die Erbfolge versuchte Woldemar die Ereignisse zu präjudizieren. Aufgrund persönlicher Abneigung und beseelt von dem Wunsch, sein Land einem Mitglied eines regierenden Fürstenhauses zu vererben, bestimmte er in seinem Testament den Prinzen Adolf, den Schwager Kaiser Wilhelms II., zu seinem Nachfolger und entfachte dadurch den lippischen Thronstreit. Um die Nachfolge stritten sich drei verwandte Familien: die fürstliche Linie Schaumburg-Lippe und die beiden gräflichen Linien Lippe-Biesterfeld und Lippe-Weißenfeld.
Durch das Eingreifen des deutschen Kaisers erregte der dadurch entstandene Lippische Erbfolgestreit das Weltinteresse. Es kam 1895 zu einer Einigung zwischen Landtag und dem Regenten Adolf zu Schaumburg-Lippe, wonach sie sich einer schiedsrichterlichen Entscheidung unterwerfen wollten, bis zu welcher letzterer die Regentschaft führen sollte. Diese Entscheidung wurde am 22. Juni 1897 getroffen von einem Schiedsgericht unter dem Vorsitz von König Albert I. von Sachsen, wodurch das Erbfolgerecht des Grafen Ernst zur Lippe-Biesterfeld (1842–1904) anerkannt wurde.
↑Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907. S. 30.
↑Preußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914.E.S. Mittler & Sohn. Berlin 1914. S. 148.